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Definition: Das Zuwachssparen ist ein Sparprodukt, bei dem Sparende einen bestimmten Geldbetrag über eine feste Laufzeit einzahlen können. Zuwachssparen wird auch Wachstumssparen oder Zinssparen genannt.
Funktionsweise: Charakteristisch für das Zuwachssparen sind die mit den Jahren immer höher werdenden Zinssätze im Rahmen einer Zinsstaffel, die je nach Bank unterschiedlich hoch ausfallen können.
Zuwachssparen heute: Aufgrund der langen Niedrigzinsphase bieten viele Banken und Sparkassen das Zuwachssparen trotz Zinswende heute nicht mehr an. Mit Alternativen wie Tagesgeld, Festgeld oder ETFs können attraktivere Zinsen und Renditen erzielt werden.
Das Zuwachssparen, auch Wachstumssparen oder Zinssparen genannt, ist ein verzinstes Sparprodukt, bei dem ein Geldbetrag für eine bestimmte Laufzeit bei einer Bank angelegt wird. Die Einlage wird dabei mit variablen und Jahr für Jahr steigenden Zinssätzen im Rahmen einer individuellen Zinsstaffel verzinst.
Je länger das Geld bei der Bank angelegt ist, desto höher ist der ausbezahlte Betrag. Die wirtschaftliche Relevanz von Zuwachssparen ist für zahlreiche Banken, vor allem nach der langen Niedrigzinsphase, jedoch gesunken. Deshalb wird das Zuwachssparen bei vielen Banken und Sparkassen nicht mehr im Portfolio aufgeführt. Vor der Niedrigzinsphase hatte das Zuwachssparen Vorteile für Banken und für Sparerinnen und Sparer:
Das Zuwachssparen war lange Zeit beliebt, um für Kinder oder Enkelkinder zu sparen. Zum Ende der Laufzeit konnte der Anlagebetrag inklusive Zinsen und Zinseszinsen beispielsweise als Geschenk überreicht werden.
Beim Zuwachssparen wird je nach Bank zunächst ein bestimmter Mindestanlagebetrag auf ein Sparkonto eingezahlt. Der Geldbetrag liegt in der Regel zwischen 500 € und 1.000 €. Die Bank definiert daraufhin eine feste Zinsstaffel, anhand derer Sparerinnen und Sparer eine Laufzeit auswählen können. Das Guthaben wird vom ersten Jahr an verzinst.
Die Jahre, in denen Sparerinnen und Sparer jeweils höhere Zinsen beim Zuwachssparen erhalten, sind wie Meilensteine zu verstehen. Dabei sind Sparende für die Laufzeit an die Bank gebunden, um das nächste Ziel zu erreichen. Demzufolge belohnen Banken die Treue ihrer Kundinnen und Kunden mit gestaffelten Zinsen.
Nach Ende der Laufzeit werden der angelegte Betrag sowie die erhaltenen Zinsen automatisch ausgezahlt. Eine vorzeitige Kündigung oder das Verfügen über einen Teilbetrag ist – je nach Bank – unter gewissen Bedingungen möglich. Meist wird dabei jedoch eine Frist von mehreren Monaten aufgerufen oder es werden Vorschusszinsen fällig.
Die Zinsstaffel beim Zuwachssparen wird auch als Stufenzins bezeichnet. Um den Effekt der zunehmenden Zinsen besser zu veranschaulichen, ist im Beispiel eine attraktive Zinserhöhung über die Jahre der Laufzeit dargestellt. Sofern Zuwachssparen als Sparprodukt heute noch bei Banken angeboten wird, können die derzeitigen Zinsangebote geringere Zinsen aufweisen.
Beispiel:
Die Summe von 5.000 € wird über eine Laufzeit von 10 Jahren angelegt. Als Zinsen für das Zuwachssparen könnte folgende Staffelung von einer Bank angeboten werden:
Jahr | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
Zins | 0,50% | 0,75 % | 1,00 % | 1,25 % | 1,50 % | 2,00 % | 2,00 % | 2,50 % | 3,50 % | 5,00 % |
Jahr | Guthaben zum Jahresanfang | Zinssatz | Zinsen | Guthaben zum Jahresende |
---|---|---|---|---|
1 | 5.000 € | 0,50 % | 25 € | 5.025 € |
2 | 5.025 € | 0,75 % | 37,69 € | 5.062,69 € |
3 | 5.062,69 € | 1,00 % | 50,63 € | 5.113,31 € |
4 | 5.113,31 € | 1,25 % | 63,92 € | 5.177,23 € |
5 | 5.177,23 € | 1,50 % | 77,66 € | 5.254,89 € |
6 | 5.254,89 € | 2,00 % | 105,10 € | 5.359,99 € |
7 | 5.359,99 € | 2,00 % | 107,20 € | 5.467,19 € |
8 | 5.467,19 € | 2,50 % | 136,68 € | 5.603,87 € |
9 | 5.603,87 € | 3,50 % | 196,14 € | 5.800 € |
10 | 5.800 € | 5,00 % | 290 € | 6.090 € |
In diesem Beispiel kann durch die Zinsstaffel und den Zinseszinseffekt innerhalb von zehn Jahren eine Rendite von 1.090 € erzielt werden. Das entspricht in diesem Beispiel einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,99 % im Jahr.
Viele Jahre lang konnte beobachtet werden, dass die Zinsen auf Sparprodukte, wie beispielsweise auch das Zuwachssparen, immer geringer wurden. Grund dafür war die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Leitzinsen der EZB wurden im Zuge der weltweiten Finanzkrise 2008 regelmäßig gesenkt und erreichten 2016 den niedrigsten Stand von 0,00 %. Die Einlagefazilität, also der Zinssatz, zu dem Banken kurzfristig Geld bei der EZB anlegen können, befand sich ebenfalls auf einem Niveau von 0,00 %. Das bedeutet, dass Banken demnach keine Zinsen auf Einlagen erhielten, die sie bei der EZB getätigt hatten. Diese Zinspolitik wurde von den Banken an die Kundinnen und Kunden weitergegeben, sodass sie kaum bis keine Zinsen auf ihre Geldanlagen erhielten. In vielen Fällen zahlten Kundinnen und Kunden sogar Negativzinsen.
Infolge der hohen Inflationsrate nach der Pandemie, den Lieferengpässen sowie den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine wurde die EZB erneut aktiv. Im Sommer 2022 läutete sie die Zinswende ein und erhöhte zum ersten Mal seit elf Jahren die Leitzinsen. Weitere Zinserhöhungen folgten. Die Auswirkungen dieser Erhöhungen waren für Sparende bereits nach wenigen Tagen bemerkbar: Die Zinsen für Tagesgelder und Festgelder sind kontinuierlich gestiegen. Sparerinnen und Sparer erhalten daher für diese Sparprodukte attraktivere Zinsen als für das Zuwachssparen, mit denen sie den Folgen der Inflation entgegenwirken können.
Die meisten Banken haben das Zuwachssparen aus ihren Portfolios entfernt. Zwar bieten einige Volksbanken, Raiffeisenbanken oder Sparkassen das Zuwachssparen noch an, die Zinsen dafür sind jedoch gering. Bei manchen Banken kann sich hinter dem Produkt Zuwachssparen auch ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto verbergen.
Beim Tagesgeld handelt es sich um ein variabel verzinstes Sparkonto. Sparerinnen und Sparer können über den vorhandenen Anlagebetrag jederzeit verfügen oder Guthaben einzahlen. Ein Tagesgeldkonto kann sich daher vor allem als liquide Geldanlage eignen, wie zum Beispiel zum Parken des Notgroschens.
Beim Festgeld wird ein fester Anlagebetrag auf ein Sparkonto eingezahlt. Der Betrag ist für eine feste Laufzeit zu einem gleichbleibenden Zinssatz angelegt. Sparerinnen und Sparern steht das Geld samt Zinsen zum Ende der vereinbarten Laufzeit wieder zur Verfügung.
Bei WeltSparen haben Sparerinnen und Sparer die Chance, deutlich höhere Zinsen als hierzulande zu erzielen. Die Zinswende der Europäischen Zentralbank wirkt sich europaweit aus und lässt die Sparzinsen in den EU-Ländern steigen.
Dabei unterliegen Geldanlagen sowie aufgelaufene Zinsen der EU-weiten Einlagensicherung. Diese sichert Einlagen bis zu 100.000 € je Kundin beziehungsweise Kunde und Bank ab.
Attraktive Renditechancen erhalten Anlegerinnen und Anleger mit der Geldanlage in Wertpapiere. Dies ist beispielsweise in Form von ETFs möglich. ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Investmentfonds, die bei einer passiven Anlagestrategie die Wertentwicklung eines Index nachbilden. Die Teilnahme am Kapitalmarkt ist mit höheren Risiken verbunden als die Investition in klassische Sparprodukte. Allerdings bieten ETFs attraktive Chancen auf Renditen und können sich für den langfristigen Aufbau von Vermögen eignen. Mit der Vermögensverwaltung von WeltSparen wird die Geldanlage an die jeweilige persönliche Risikobereitschaft angepasst und das passende Verhältnis von Aktien und Anleihen ausgewählt.
Die Portfolios der digitalen Vermögensverwaltung investieren Ihr Vermögen breit gestreut. Das heißt für Sie, dass Sie mit nur einem Portfolio von den globalen Aktien- und Anleihenmärkten profitieren.
Dabei folgt unser Anlageteam einer Strategie, in die 50 Jahre führender Finanzforschung eingeflossen sind.
Alternativ können sich Anlegerinnen und Anleger ein ETF-Portfolio mit dem ETF Configurator selbst zusammenstellen und aus über 180 ETFs und Indexfonds ihren individuellen Sparplan zusammenstellen.
Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.