Deutsche sparen weniger – Zinsen ziehen an
Anfang Juni hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zum Eindämmen der Inflation entschieden, den Leitzins im Juli um 25 Basispunkte anzuheben. Obwohl die erwartete Erhöhung zu einem Wettbewerb für das beste Zinsangebot von Banken sorgte, konnte sie nicht die erhoffte Entspannung schaffen. Im Gegenteil, die Inflation steigt weiter und erreichte im Juni laut Eurostat mit 8,6 Prozent einen neuen Rekord. Im internationalen Vergleich verliert der Euro zudem massiv an Wert, sodass die EZB weiterhin unter enormem Druck steht, in der nächsten Sitzung am 21. Juli weitere Entscheidungen zu treffen.
Wie sich ihre bisherigen Entscheidungen auf Zinsen und Sparverhalten ausgewirkt haben, zeigt die Plattform für Geldanlage WeltSparen im neuen Spar- und Zinsradar.
Das sind die wichtigsten Erkenntnisse:
- Fünfjähriges Festgeld ist hierzulande wieder zu einem Top-Zins von über 2 Prozent zu haben
- Die Durchschnittszinsen für langfristige Festgelder liegen seit August 2020 auf einem Zwei-Jahres-Hoch.
- 69 Prozent der deutschen Kontoguthaben liegen in Sichteinlagen und bringen demzufolge, wenn überhaupt, kaum Zinseinnahmen.
- Die Kontoguthaben der Deutschen sind im ersten Quartal 2022 um 33 Euro pro Kopf gesunken.
- Beim Sparen waren die Deutschen im Zeitraum von März 2021 bis März 2022 das Schlusslicht in den großen Volkswirtschaften der Eurozone, mit nur 545 Euro Zuflüssen bei den Kontoguthaben pro Kopf.
- Trotzdem sind die durchschnittlichen Kontoguthaben pro Kopf mit 31.705 Euro hierzulande wesentlich höher als im Eurozonen-Durchschnitt (25.764 Euro).
Die detaillierte Auswertung finden Sie unter WeltSparen Spar- und Zinsradar.