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Definition: Impact Investing beschreibt Investitionen in Geldanlagen, die eine messbare positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkung erzielen.
Investitionen: Beim Impact Investing wird in Unternehmen, Staaten, Projekte und gemeinnützige Organisationen investiert, die bestimmten Kriterien entsprechen.
Rendite: Neben dem Fokus auf Nachhaltigkeit können mit Impact Investments attraktive Renditen erzielt werden.
Impact Investing (deutsch: wirkungsorientiertes Investieren) bezeichnet eine Form der Geldanlage, bei der eine messbare positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkung im Vordergrund steht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Investitionen zielt Impact Investing darauf ab, durch gezieltes Anlegen von Geld zum sozialen Wandel oder zu Umweltverbesserungen beizutragen. Dies kann durch Investments in Projekte oder Unternehmen geschehen, die sich auf Themen wie erneuerbare Energien, soziale Gerechtigkeit oder den Zugang zu Bildung konzentrieren.
Investorinnen und Investoren im Bereich Impact Investing sind häufig darauf bedacht, ihr Kapital gezielt in Initiativen zu lenken, die einen deutlichen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Dabei ist es das Ziel, durch die Investitionen vor allem positive Veränderungen herbeizuführen, anstatt lediglich negative Auswirkungen zu vermeiden. So wurde beispielsweise in Durham (Großbritannien) eine Neubausiedlung finanziert, die bezahlbaren Wohnraum bereitstellt und zudem aufgrund einer innovativen Bauweise lediglich die Hälfte an Bauschutt verursachte als vergleichbare Bauprojekte. Diese Form der Investition erfordert eine sorgfältige Auswahl und Prüfung von Anlagezielen, um sicherzustellen, dass die angestrebten positiven Wirkungen tatsächlich realisiert werden können.
Um mit Investitionen eine soziale und ökologische Wirkung zu erzielen, kann es für Investoren zunächst von Vorteil sein, zu ermitteln, welche Werte und Themen ihnen persönlich wichtig sind. Hierzu könnten beispielsweise Umweltschutz, Gesundheit, Bildung, Gleichberechtigung oder Nachhaltigkeit zählen. Zudem kann es sinnvoll sein zu hinterfragen, wohin das investierte Geld genau fließt, welche Wirkung die Investition erzielen kann und wie der Impact, also die Wirkung, gemessen wird.
Wurde eine geeignete Geldanlage identifiziert, kann Kapital als Impact Investment investiert werden. So könnte ein Unternehmen mit dem investierten Geld beispielsweise neue Windkrafträder bauen und dadurch ökologischen Strom erzeugen, um damit zur Reduzierung von CO2-Emissionen beizutragen. Wird Kapital, im Vergleich, in ein soziales Projekt investiert, können zum Beispiel neue Schulen gebaut werden. Beim Impact Investing kann es sich wie bei klassischen Investments lohnen, auf eine ausreichende Diversifikation im Portfolio zu achten. Das bedeutet, dass das Geld auf mehrere Anlagen verteilt wird, einschließlich weiterer Investitionen außerhalb des Impact Investings.
Impact Investing unterscheidet sich von SRI (Socially Responsible Investing; deutsch: sozial verantwortliches Investieren) und ESG Investing (Environmental, Social, Governance; deutsch: Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) in der Intensität und Zielsetzung der Investitionen. Während sich SRI primär auf den Ausschluss von Unternehmen oder Branchen konzentriert, die als unethisch gelten, bieten die ESG-Kriterien eine umfassende Bewertung von Unternehmen, indem sie deren Umwelt-, Sozial- und Governance-Praktiken berücksichtigen.
Beim Impact Investing geht es hingegen nicht ausschließlich darum, solche negativen Auswirkungen zu vermeiden. Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf dem aktiven Streben nach positiven Veränderungen. Das bedeutet, dass die Investition bewusst in Projekte oder Unternehmen fließt, die einen nachweisbaren positiven Effekt auf die Gesellschaft oder die Umwelt haben. Dieser Fokus auf messbare Auswirkungen ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zu SRI und ESG, bei denen die Wirkung oft indirekter oder weniger spezifisch ist.
Impact Investments zeichnen sich durch mehrere charakteristische Merkmale aus. Dies sind die relevantesten Kennzeichen, die eine Investition zu einem Impact Investment machen:
Beim Impact Investing wird Kapital in Bereiche investiert, die eine positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkung erzielen können. Dazu gehören insbesondere Unternehmen, die nachhaltige Lösungen entwickeln, sowie Projekte, die gezielt soziale und ökologische Herausforderungen angehen.
Häufige Investitionsbereiche sind:
Impact Investing setzt voraus, dass die investierten Mittel gezielt in Projekte und Unternehmen fließen, die zur Lösung gesellschaftlicher oder ökologischer Herausforderungen beitragen. Meist richten sich die Auswirkungen des Impact Investments an den von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 festgelegten 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals). Eine Geldanlage hat einen Beitrag zu mindestens einem dieser Ziele zu leisten, um als wirkungsorientierte Investition zu gelten.
Dies sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, an denen sich Impact Investments häufig orientieren:
In Deutschland hat es sich der gemeinnützige Verein „Bundesinitiative Impact Investing“ zur Aufgabe gemacht, das wirkungsorientierte Investieren zu fördern. Die Bundesinitiative überwacht Nachhaltigkeitsstandards und berät Unternehmen im Hinblick auf ökologische und soziale Werte.
Die Messbarkeit der Auswirkungen einer Investition ist für Impact Investing von entscheidender Bedeutung. Anlegerinnen und Anleger können jederzeit exakt nachvollziehen, welche Wirkungen ihr Investment erzielt hat. Um die konkrete Wirkung eines Investments zu messen, werden nicht-finanzielle Kennzahlen herangezogen, wie zum Beispiel:
Impact Investing bietet Privatanlegern verschiedene Möglichkeiten, Kapital nachhaltig und wirkungsorientiert anzulegen. Anleger können dafür verschiedene Finanzinstrumente nutzen:
Eine Möglichkeit für Impact Investing sind Fonds, die speziell auf nachhaltige und wirkungsorientierte Investitionen ausgerichtet sind. Diese Finanzprodukte investieren in eine Auswahl von Unternehmen, die nach strengen sozialen und ökologischen Kriterien ausgewählt wurden. Unternehmen, die gegen die Richtlinien der Vereinten Nationen verstoßen, werden bewusst vom Impact Investing ausgeschlossen. Einige Fonds konzentrieren sich auf spezifische Themen wie erneuerbare Energien, nachhaltige Landwirtschaft oder Bildung, während andere einen breiteren Ansatz verfolgen und in eine Vielzahl von Projekten und Unternehmen investieren, die positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkungen erzielen.
Aktive Investmentfonds, wie beispielsweise Aktienfonds, mit Impact Investing-Ansatz können ebenfalls eine wirkungsorientierte Geldanlage sein. Ein professionelles Fondsmanagement wählt die Aktien aus, die im Fonds enthalten sind und achtet darauf, dass die Investitionen nachhaltig und messbar sind. Die Anbieter solcher Fonds sind verpflichtet, regelmäßig die tatsächliche Wirkung ihrer Investitionen zu messen und zu dokumentieren.
Anleihenfonds bieten eine weitere Möglichkeit, nachhaltig und wirkungsorientiert zu investieren. Hierbei werden Anleihen von Staaten und Unternehmen ausgewählt, die sich zu klaren gesellschaftlichen oder ökologischen Zielen verpflichtet haben. Dazu gehören Anleihen von Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit einen großen Einfluss auf die Umwelt und soziale Bedingungen hat, sowie von Staaten, die durch Gesetze und Initiativen nachhaltige Veränderungen fördern. Ebenso können Anleihen von Nichtregierungsorganisationen (NRO) Teil des Portfolios sein, die sich für humanitäre oder ökologische Verbesserungen einsetzen.
ETFs mit Impact Investing-Ansatz bieten eine weitere Möglichkeit, nachhaltig und wirkungsorientiert zu investieren. ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds, die bei einer passiven Anlagestrategie die Wertentwicklung eines Index nachbilden. Impact Investing ETFs bilden spezielle Indizes ab, die ausschließlich Unternehmen oder Projekte umfassen, die strenge soziale und ökologische Kriterien erfüllen. Dadurch ermöglichen ETFs eine breite Streuung über viele Unternehmen oder Anleihen hinweg.
Mikrofinanzfonds sind spezialisierte Investmentfonds, die ihr Kapital dafür einsetzen, Kleinkredite an Unternehmen und Privatpersonen in Entwicklungs- oder Schwellenländern zu vergeben. Das Hauptziel dieser Fonds ist es, zur Sicherung von Arbeitsplätzen beizutragen und Armut sowie Hunger zu bekämpfen. Diese Art der Finanzierung soll wirtschaftlich benachteiligte Bevölkerungsgruppen unterstützen, die keinen Zugang zu traditionellen Bankkrediten haben.
Allerdings sind Mikrofinanzfonds im Impact Investing umstritten. Ein Kritikpunkt ist, dass die Zinssätze für die Kreditnehmer in diesen Regionen oft vergleichsweise hoch ausfallen, was die Rückzahlung erschweren kann. Darüber hinaus tragen Anleger in Mikrofinanzfonds ein erhöhtes finanzielles Risiko, da die Rückzahlung der Kredite nicht transparent oder vorhersehbar ist. Ein Zahlungsausfall ist möglich.
Green Bonds und Social Bonds sind spezielle Anleihen, die zur Finanzierung von umweltfreundlichen oder sozialen Projekten ausgegeben werden. Green Bonds dienen der Finanzierung von Projekten wie Windparks, Photovoltaikanlagen oder anderen klimafreundlichen Infrastrukturen. Social Bonds hingegen finanzieren soziale Initiativen wie Integrationsprojekte, Gesundheitseinrichtungen oder Bildungsprogramme.
Das Grundprinzip dieser Anleihen ist vergleichbar mit klassischen Anleihen: Die Emittenten, die sowohl staatliche als auch private Institutionen sein können, leihen sich Geld von den Anlegern und verpflichten sich, dieses Kapital zu einem festgelegten Zinssatz und innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückzuzahlen. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass die Erlöse aus Green Bonds und Social Bonds gezielt für Projekte verwendet werden, die eine positive ökologische oder soziale Wirkung haben.
Privatanleger haben die Möglichkeit, sich direkt an jungen, sozial orientierten Unternehmen oder ökologischen Startups zu beteiligen. Diese Investitionen erfolgen oft außerhalb des regulierten Finanzmarkts und bieten sowohl Renditechancen als auch Risiken. Beim Crowdinvesting können Anleger mit kleineren Beträgen in Projekte investieren und sich an deren Erfolg beteiligen. Diese Form des Investments fördert die direkte Bindung zwischen Investierenden und Unternehmen und ermöglicht es, neben finanziellen Erträgen auch persönliche Unterstützung, Erfahrungen und Netzwerke einzubringen.
Obwohl Festgeld bei Impact Investings weniger bekannt ist als andere Anlageformen, bieten einige Banken und Finanzinstitute spezielle nachhaltige Festgeldkonten an, bei denen das angelegte Kapital in Projekte oder Unternehmen fließt, die positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkungen erzielen.
Diese Festgelder funktionieren ähnlich wie herkömmliche Festgelder: Anleger legen ihr Geld für einen festgelegten Zeitraum zu einem festen Zinssatz an. Der Unterschied besteht darin, dass die Bank das angelegte Geld ausschließlich in nachhaltige Projekte investiert, wie etwa in erneuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft oder soziale Wohnprojekte.
Die Renditen von Impact Investments können je nach Anlageklasse und Investitionsbereich variieren. In vielen Fällen liegt der Fokus dieser Anlagen weniger auf maximaler finanzieller Rendite. Vielmehr steht das Erreichen einer ausgewogenen Balance zwischen Rendite und gesellschaftlicher oder ökologischer Wirkung im Vordergrund. Dennoch können Impact Investments attraktive Renditechancen bieten, insbesondere in wachstumsstarken Bereichen, wie beispielsweise nachhaltige Technologien oder erneuerbare Energien. In diesen Sektoren können Investoren von Wachstumschancen profitieren, während gleichzeitig positive Wirkungen erzielt werden können. Dabei sind die individuellen Risiken und Potenziale der Impact Investments sorgfältig abzuwägen, um finanzielle und wirkungsorientierte Ziele zu erreichen.
Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.