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Definition: ESG-Investing ist eine nachhaltige Anlagestrategie, welche die Kriterien Environmental, Social and Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei Investitionsentscheidungen berücksichtigt. Ziel ist es, neben finanziellen Erträgen auch positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen.
Möglichkeiten: Es kann beispielsweise in ESG-konforme Fonds, ETFs oder Anleihen investiert werden. Durch Sparprodukte, wie nachhaltiges Tages- oder Festgeld, kann das Portfolio weiter an die persönlichen Werte und Anlageziele angepasst und diversifiziert werden.
Nachhaltigkeit: Da es keine einheitlichen Standards und Vorschriften gibt, kann die Nachhaltigkeit bei ESG-Invests variieren – je nachdem, welche Definition des Begriffs Anwendung findet. Es gibt jedoch zunehmende Bemühungen zur Standardisierung, die Unternehmen und Investorinnen und Investoren eine klare Orientierung bieten sollen.
ESG-Investing bezeichnet eine Form des Investierens, bei der neben finanziellen Kennzahlen auch die namensgebenden Kriterien Environmental, Social und Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) in den Investitionsprozess einbezogen werden. Dieser Ansatz basiert auf der Annahme, dass Unternehmen, die diese drei Bereiche in ihre Geschäftsmodelle integrieren, langfristig erfolgreicher und widerstandsfähiger sein können.
Das Ziel des ESG-Investings besteht darin, durch die Berücksichtigung dieser drei Aspekte finanzielle Renditen zu erzielen und gleichzeitig zur Förderung von Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit beizutragen. ESG-Anlagen bieten für Anleger eine Möglichkeit, ihre Werte und Überzeugungen in ihre Investitionsentscheidungen einfließen zu lassen, während sie gleichzeitig von attraktiven Renditechancen profitieren können.
Die ESG-Aspekte bilden die Grundlage für die Bewertung der Nachhaltigkeit und Verantwortung von Unternehmen. Die drei Hauptfaktoren eines ESG-Investings sind:
Die Idee für ESG-Anlagen hat ihre Wurzeln in den 1960er-Jahren, als sozial verantwortliches Investieren (SRI, Socially Responsible Investing) an Bedeutung gewann. Damals begannen Investoren erstmals, ihre Anlageentscheidungen nicht nur auf finanzielle Kriterien zu stützen, sondern auch ethische Überlegungen einzubeziehen. Die Bürgerrechtsbewegung, der Protest gegen den Vietnamkrieg und die Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika waren zentrale Themen, die das Bewusstsein für ethisches Investieren schärften.
In den 1980er- und 1990er-Jahren entwickelten sich diese Ansätze weiter. Unternehmen und Investoren begannen, sich stärker mit Themen wie Umweltverschmutzung, Menschenrechten und fairer Unternehmensführung auseinanderzusetzen. Diese Entwicklung legte den Grundstein für das, was heute als ESG-Investing bekannt ist. Der Fokus verlagerte sich zunehmend von der bloßen Vermeidung bestimmter Investitionen hin zur aktiven Auswahl von Unternehmen, die positive ESG-Praktiken fördern.
Die Verankerung von ESG-Kriterien in Investmentstrategien wurde durch mehrere globale Ereignisse und Initiativen verstärkt. Ein bedeutender Meilenstein war die Einführung der Principles for Responsible Investment (PRI) durch die Vereinten Nationen im Jahr 2006. Diese Prinzipien boten einen Rahmen für die Integration von ESG-Faktoren in Investmententscheidungen und trugen dazu bei, ESG-Investing international bekannt zu machen. Zusätzlich gibt es zunehmend Bemühungen zur Standardisierung, wie beispielsweise die EU-Taxonomie und andere regulatorische Initiativen, die dazu beitragen, die Standards für ESG-Investitionen zu erhöhen.
Neben den PRI-Prinzipien spielen bei nachhaltigen Geldanlagen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen eine Rolle. Diese sind auch bekannt als Sustainable Development Goals (SDGs) und wurden 2015 von den Vereinten Nationen als Teil der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Die SDGs decken eine breite Palette von Themen ab, darunter beispielsweise:
Diese Ziele sollen weltweit eine nachhaltige Entwicklung in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht fördern. Sie richten sich sowohl an Regierungen und Organisationen als auch an Unternehmen und Privatpersonen.
Im Kontext des ESG-Investing bieten die SDG-Ziele einen wichtigen Rahmen für die Bewertung und Förderung nachhaltiger Geschäftsabläufe. Unternehmen, die sich den SDGs verpflichtet fühlen, arbeiten aktiv daran, ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, soziale Gerechtigkeit zu fördern und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung zu gewährleisten.
Bei ESG-Investing, Impact Investing, SRI-Investing (Socially Responsible Investing) und anderen nachhaltigen Anlagestrategien handelt es sich um Ansätze, die ethische, soziale und ökologische Aspekte in den Investitionsprozess einbeziehen. Trotz ihrer Gemeinsamkeit, dass es sich bei allen Optionen um Möglichkeiten zur nachhaltigen Geldanlage handelt, gibt es Unterschiede in ihren Zielen, Methoden und der Nachhaltigkeitsambition. Die Abgrenzung der einzelnen Anlagestrategien kann durch eine Gegenüberstellung der Ansätze deutlich werden:
Die verschiedenen Anlagestrategien unterscheiden sich teilweise erheblich in ihrer Nachhaltigkeitsambition. Während ESG-Investing darauf abzielt, Nachhaltigkeitsrisiken zu managen, liegt der Fokus von Impact Investing und dem Best-in-Class-Ansatz auf der aktiven Schaffung positiver Effekte. SRI-Investing und Negatives Screening setzen hingegen auf den Ausschluss unethischer oder umweltschädlicher Unternehmen.
Es gibt verschiedene Wege, um in ESG-Anlagen zu investieren, je nach individuellen Präferenzen und Anlagezielen. Anleger können aus verschiedenen Finanzprodukten und Strategien wählen, die ESG-Kriterien berücksichtigen.
Die Rendite von ESG-Investments kann je nach Anlageprodukt, Marktbedingungen und der spezifischen ESG-Strategie variieren. Untersuchungen und Marktanalysen haben gezeigt, dass ESG-Investments in vielen Fällen mit traditionellen Anlagen vergleichbare Renditen erzielen können. Es ist jedoch speziell bei Investmentangeboten zu berücksichtigen, dass bisherige Wertentwicklungen kein Indikator für zukünftige Kursverläufe sind. Investitionen am Kapitalmarkt sind stets mit Risiken verbunden.
Die Nachhaltigkeit eines ESG-Investments kann variieren, da die Definition von ESG-Investing nicht klar abgegrenzt ist und Interpretationsspielraum bietet. Je nachdem, welche Kriterien angewandt werden, können unterschiedliche Anlagen als ESG-konform interpretiert werden. Während einige ESG-Strategien sehr strikte Maßstäbe anlegen, die nur Unternehmen mit den höchsten Standards zulassen, gibt es auch weniger restriktive Ansätze. Diese legen den Fokus eher auf die Verbesserung bestehender Abläufe als auf die strikte Einhaltung aller Nachhaltigkeitskriterien.
Ein zentrales Thema im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit von ESG-Investments ist das Risiko des sogenannten Greenwashings. Greenwashing bezeichnet die Praxis, Unternehmen oder Fonds als nachhaltig zu vermarkten, obwohl sie tatsächlich nur minimale ökologische oder soziale Verbesserungen vorweisen. Dies kann dazu führen, dass Anleger in Unternehmen investieren, die nicht so nachhaltig sind, wie sie erscheinen.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es ESG-Investments, die tatsächlich nachhaltige Auswirkungen haben. Unternehmen, die hohe ESG-Standards erfüllen, tragen oft zur Reduzierung von CO₂-Emissionen, zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen und zur Förderung von Transparenz und guter Unternehmensführung bei. Zudem sorgt die zunehmende Regulierung im Bereich ESG-Investing für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit von ESG-Kriterien. Die EU-Taxonomie und die Verordnung zur Offenlegung (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) sind Beispiele für regulatorische Initiativen, die darauf abzielen, Greenwashing zu reduzieren und zu überprüfen, dass ESG-Investments tatsächlich zur Nachhaltigkeit beitragen.
ESG-Investing bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Vor einem ESG-Invest kann es sich lohnen, sich über die Vor- und Nachteile zu informieren, um sich für die Investments entscheiden zu können, die den eigenen Nachhaltigkeitszielen entsprechen.
Vorteile
Nachteile
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