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Definition: Der Nominalzins ist der ausgeschriebene Zinssatz eines Finanzprodukts, der die reine Verzinsung des Kapitals angibt, ohne Berücksichtigung von zusätzlichen Kosten oder Einflüssen wie Inflation.
Unterschied zum Effektivzins: Der Nominalzinssatz gibt den ausgeschriebenen Zinssatz an, während der Effektivzins die tatsächlichen Gesamtkosten unter Berücksichtigung aller Gebühren und Kosten repräsentiert.
Berechnung: Der Nominalzins wird berechnet, indem die Zinszahlungen pro Periode durch das ursprüngliche Kapital geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird.
Der Nominalzins ist der ausgeschriebene Zinssatz eines Finanzprodukts oder einer Geldanlage. Er gibt an, wie viel Zinsen auf das ursprünglich angelegte Kapital gezahlt werden. Der Nominalzins berücksichtigt jedoch nicht alle Kosten und Gebühren, die mit einer Geldanlage verbunden sein können.
Bei der Vergabe von Krediten oder Darlehen wird der Nominalzinssatz auch Sollzins genannt. Er gibt in der Regel die zu zahlenden Zinsen pro Jahr und ohne Nebenkosten an und kann fest oder variabel sein. Bei Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld beschreibt der Begriff Nominalzins die Verzinsung des Nennwerts einer Geldanlage ohne mögliche Zinseszinsen.
Der Nominalzins kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die Inflationsrate, das allgemeine Zinsniveau auf dem Markt, das Kreditrisiko des Emittenten (bei Anleihen) und die Laufzeit der Anlage. Darüber hinaus können individuelle Vereinbarungen zwischen den Banken und den kreditnehmenden- beziehungsweise anlegenden Personen den Nominalzins beeinflussen.
EZB-Leitzinsen: Die Geldpolitik, die von der Zentralbank festgelegt wird, hat einen erheblichen Einfluss auf das allgemeine Zinsniveau in der Wirtschaft. Eine lockere Geldpolitik mit niedrigen Leitzinsen neigt dazu, niedrigere Nominalzinsen für Kredite und Anlagen zu fördern, während eine restriktive Geldpolitik mit höheren Leitzinsen höhere Nominalzinsen begünstigt.
Inflationsrate: Die Inflationsrate beeinflusst die realen Renditen von Krediten oder Anlagen. Wenn die Inflation hoch ist, kann der Nominalzinssatz steigen. Eine niedrigere Inflation könnte zu niedrigeren Nominalzinsen führen.
Kreditrisiko des Emittenten: Je besser die Bonität der Kreditnehmerin beziehungsweise des Kreditnehmers ist, desto niedriger ist das Ausfallrisiko für die Bank. Dementsprechend kann der Nominalzins niedriger sein.
Laufzeit der Anlage: Die Laufzeit einer Anlage kann den Nominalzins beeinflussen. In der Regel sind langfristige Anlagen mit höheren Nominalzinsen verbunden, um das Risiko langfristiger Zinsänderungen abzudecken.
Angebots- und Nachfrageverhältnisse: Die Grundprinzipien von Angebot und Nachfrage spielen ebenfalls eine Rolle. Wenn die Nachfrage nach Krediten hoch ist und das Angebot begrenzt ist, kann dies zu höheren Nominalzinsen führen und umgekehrt.
Wirtschaftliche Bedingungen: Die allgemeine wirtschaftliche Situation, einschließlich Wachstumsaussichten, Beschäftigungszahlen und anderen makroökonomischen Faktoren, kann die Höhe des Nominalzinses beeinflussen.
Referenzzinssätze: Bei variablen Zinssätzen können Referenzzinssätze wie der Leitzins der Zentralbank oder Interbankenzinssätze die Höhe des Nominalzinses beeinflussen.
Der Nominalzins wird normalerweise als Prozentsatz angegeben und auf das ursprünglich investierte Kapital bezogen. Die Berechnung des Nominalzinses erfolgt durch Division der Zinszahlung durch das ursprünglich investierte oder geliehene Kapital.
Nominalzins = (Zinszahlung/Ursprüngliches Kapital) × 100
Die Formel gibt den Sollzins als Prozentsatz des ursprünglichen Kapitals an. Die Zinszahlung bezieht sich auf die Menge an Zinsen, die pro Periode gezahlt werden, sei es jährlich, halbjährlich, monatlich usw.
Der Nominalzins enthält keine Zinseszinsen einer Geldanlage oder Nebenkosten für einen Kredit. Mittels des Effektivzinses werden diese Faktoren mit einberechnet.
Für einen Kredit gibt der Effektivzinssatz die tatsächlichen Kosten an, das heißt Grundzinssatz plus fällige Kosten wie Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren, Bereitstellungszinsen oder Transaktionskosten. Als Eselsbrücke kann folgendes Beispiel dienen: Während der Nominalzins die Kaltmiete angibt, zeigt der Effektivzins die Warmmiete an.
Der effektive Jahreszins für einen Kredit ist immer höher als der Nominalzins. Kreditinstitute müssen per Gesetz immer auch den Effektivzins angeben. Dadurch können Verbraucherinnen und Verbraucher die Konditionen der Kreditangebote besser vergleichen.
Bei Geldanlagen gibt der Nominalzins die Zinserträge für ein Jahr an. In der Regel entspricht der Nominalzinssatz bei Tagesgeld und Festgeld der zu erwartenden Rendite. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Effektivzins höher ist als der Nominalzins.
Werden Zinsen für Tagesgelder oder Festgelder nicht jährlich, sondern beispielsweise viertel- oder halbjährlich ausgezahlt, werden diese Ausschüttungen mit verzinst. Da der Nominalzins auf ein Jahr angegeben wird, berücksichtigt er diesen Zinseszinseffekt nicht. Das bedeutet, dass der effektive Jahreszins für Tagesgeld und Festgeld höher sein kann als der Nominalzins.
Zusätzlich bieten Anbieter von Tagesgeld- oder Festgeldkonten bei einer Kontoeröffnung manchmal Sonderzahlungen an. Die Verzinsung dieser Zahlungen wird nicht vom Nominalzins erfasst.
Für einen Kredit gibt der Effektivzinssatz, auch als effektiver Jahreszins (APR) bezeichnet, die tatsächlichen Kosten an, das heißt der gesetzlich festgelegten Zinssatz plus fällige Kosten wie Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren, Bereitstellungszinsen oder Transaktionskosten. Er gibt demnach an, wie viel Zinsen der Kreditnehmer pro Jahr auf den ausstehenden Kreditbetrag zu zahlen hat. Als Eselsbrücke kann folgendes Beispiel dienen: Während der Nominalzins die Kaltmiete angibt, zeigt der Effektivzins die Warmmiete an.
Der effektive Jahreszins für einen Kredit ist immer höher als der Nominalzins. Kreditinstitute sind per Gesetz dazu verpflichtet, immer auch den Effektivzins anzugeben. Dadurch können Verbraucherinnen und Verbraucher die Konditionen der Kreditangebote besser vergleichen.
Bei Geldanlagen gibt der Nominalzins die Zinserträge für ein Jahr an, die Anlegerinnen und Anleger für ihre Tagesgeld- oder Festgeldanlage erhalten. In der Regel entspricht die Nominalzinsen bei Tagesgeld und Festgeld der zu erwartenden Rendite. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Effektivzins höher ist als der Nominalzins.
Werden Zinsen für Tagesgelder oder Festgelder nicht jährlich, sondern beispielsweise viertel- oder halbjährlich ausgezahlt, werden diese Ausschüttungen mit verzinst. Da der Nominalzins auf ein Jahr angegeben wird, berücksichtigt er diesen Zinseszinseffekt nicht. Das bedeutet, dass der effektive Jahreszins für Tagesgeld und Festgeld höher sein kann als der Nominalzins.
Zusätzlich bieten Anbieter von Tagesgeld- oder Festgeldkonten bei einer Kontoeröffnung manchmal Sonderzahlungen an. Die Verzinsung dieser Zahlungen wird nicht vom Nominalzins erfasst.
Soll bei der Berechnung eines Zinses die Inflation mit einberechnet werden, bildet der sogenannte Realzins den Gegensatz zum Nominalzins. Er ergibt sich aus dem Nominalzins minus Inflationsrate. Liegt der Nominalzins etwa bei 3 % und die Inflation bei 2 %, liegt der Realzins bei 1 %. Dies entspricht einem Wertzuwachs beziehungsweise einem Wachstum der Kaufkraft.
Der Nominalzins ist gebunden, wenn ein fester Zinssatz zwischen einer Bank und einem Kreditnehmer oder Anleger über einen bestimmten Zeitraum vereinbart wurde. Die Zinsbindung kann sich auf den größten Teil der Laufzeit oder die gesamte Laufzeit beziehen. Der Festzins hat Vorteile: Bei einem Kredit fallen über eine bestimmte Zeit immer gleiche Kosten an, was die Finanzplanung erleichtert. Bei Geldanlagen wie Festgeld ist mit einem festen Zins klar, welchen Ertrag die Einlagen erbringt. Auch bei Baufinanzierungen kommt meist der gebundene Nominalzins zum Einsatz.
Bei einem variablen Nominalzins kann die Verzinsung eines Kredits während der Laufzeit an veränderte Marktzinsen angepasst werden. Fallen die Zinsen am Geld- oder Kapitalmarkt, kann der variable Nominalzins fallen – und umgekehrt. Banken orientieren sich dabei an verschiedene Referenzzinssätzen wie dem Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) oder dem Interbanken-Zinssatz (Euribor)*. Variable Zinssätze kommen besonders bei Dispositionskrediten (Dispo) von Girokonten zum Einsatz. Dispokredite werden regelmäßig von Kreditinstituten angepasst. Für Girokonten gibt es also über die gesamte Laufzeit keine Zinsbindung.
* Der EURIBOR ist vereinfacht gesagt der Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen.
Die Höhe des Nominalzinses hängt bei Krediten zunächst von der Dauer der vereinbarten Zinsbindung zwischen Kreditnehmer und Bank an. Als generelle Regel gilt: Je länger der Nominalzins unverändert bleiben soll, desto höher ist er. Die höhere Planungssicherheit für die Aufnahme eines Kredites muss von Kreditnehmern also mit höheren Zinsen bezahlt werden. Hinzu kommen noch weitere Faktoren:
Sowohl bei Krediten als auch bei Geldanlagen hängt die Höhe des Nominalzinses mit der Zinspolitik der EZB zusammen. Steigt der Leitzins der EZB, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Nominalzins für Kredite und Festgeld- sowie Tagesgeldkonten steigt und umgekehrt.