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Inflation: Die Inflation beziehungsweise Inflationsrate gibt an, ob und inwieweit eine Preissteigerung für Waren, Güter und Dienstleistungen stattfindet. Inflation wird auch als Geldentwertung bezeichnet.
Wirtschaft: Wirtschaftlich wird allgemein eine Inflation von etwa 2,00 % angestrebt. Aktuell liegt die Inflationsrate in Deutschland bei 2,20 % (Stand: 12.2024).
Gründe: Es gibt verschiedene Ursachen für Inflation, zum Beispiel die Entwicklung von Angebot und Nachfrage. Auch die Preispolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat Einfluss darauf, wie sich die Inflation in Zukunft weiterentwickeln wird.
In Deutschland stieg die Inflation nach dem Beginn der Coronapandemie 2020 und dem daraus resultierenden Einbruch der Wirtschaft stark an. Auswirkungen auf die Inflationsrate hatte zudem der Krieg in der Ukraine. Unter anderem durch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ist derzeit wieder eine Senkung der Inflationsrate zu beobachten. Die EZB hat im Juni 2024 bekannt gegeben, dass die Leitzinsen zum ersten Mal seit fast fünf Jahren wieder gesenkt werden. Im September 2024 erfolgte eine weitere Zinssenkung, im Oktober 2024 die dritte. Der Hauptrefinanzierungszinssatz liegt damit aktuell bei 3,40 %, der Einlagenzins bei 3,25 % (Stand: 12.2024).
Der Begriff Inflation hat seinen Ursprung in dem lateinischen Wort „inflare“, was übersetzt „aufblähen“ bedeutet. Inflation beschreibt damit eine Erhöhung der Preise und einen gleichzeitigen Verlust der Kaufkraft.
Inflation bedeutet, dass die Preise für Waren, Güter und Dienstleistungen steigen. Steigt das Preisniveau dauerhaft, vermindert sich die Kaufkraft des Geldes. Die Teuerung führt dazu, dass 1 € weniger wert ist. Daher spricht man bei Inflation auch von Geldentwertung. Bezieht man sich nur auf die Preisentwicklung von Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland, spricht man vom Verbraucherpreisindex.
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Je nach Kontext wird von verschiedenen Inflationsarten gesprochen. Beispielsweise gibt es die Unterscheidung zwischen Gesamtinflation und Kerninflation. Zudem kann zwischen einer Nachfrageinflation und einer Angebotsinflation differenziert werden.
Die Gesamtinflation misst die durchschnittliche Veränderung der Preise aller Güter und Dienstleistungen. Dabei werden sämtliche Preisveränderungen berücksichtigt, unabhängig davon, ob sie auf kurzfristige Faktoren – wie Energiepreisschwankungen – oder langfristige strukturelle Veränderungen zurückzuführen sind.
Im Gegensatz dazu bezieht sich die Kerninflation auf die Veränderungen der Preise unter Ausschluss bestimmter volatiler Elemente. Typischerweise werden bei der Kerninflation Energie- und Nahrungsmittelpreise ausgeschlossen, da diese Preise oft starken Schwankungen unterliegen.
Bei der Nachfrageinflation ist die Nachfrage größer als das Angebot. Durch diese Angebotsknappheit können Unternehmen die Preise für Güter und Dienstleistungen anheben. Sobald die Preise steigen, sinkt der Wert des Geldes, da man pro Geldeinheit (zum Beispiel Euro) weniger Waren erhält.
Bei der Angebotsinflation ist ein Anstieg des allgemeinen Preisniveaus zu beobachten, oftmals begründet durch gestiegene Unternehmenskosten, die in Form von steigenden Preisen an die Verbraucher weitergegeben werden. Auch die Gewinnmaximierung eines Unternehmens kann für die Angebotsinflation verantwortlich sein, zum Beispiel wenn Unternehmen ihre Marktposition ausnutzen und die Preise bestimmen können.
Die Steigerung des Preisniveaus beziehungsweise die Inflation kann verschiedene Ursachen haben. Teilweise treten mehrere Gründe gleichzeitig auf. Zu diesen Ursachen können zählen:
Das primäre Ziel der EZB ist es, die Preisstabilität im Euroraum zu sichern und ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. Um diese Ziele zu erreichen, wird mittelfristig ein Näherungswert der Inflationsrate von circa 2,00 % angestrebt, der über eine längere Zeit hinweg erreicht werden soll.
Ein leichter Anstieg des Preisniveaus ist volkswirtschaftlich demnach gewünscht. Eine zu extreme Inflation ist jedoch nicht gut für die Wirtschaft – das gilt sowohl für eine sehr niedrige als auch für eine sehr hohe Inflation. Die sogenannte Hyperinflation – eine extreme Form der Inflation, bei der sich die Inflationsrate sehr schnell erhöht – kann sogar zu einer Währungsreform führen.
Bis März 2021 lag die Inflation unter dem Ziel von 2,00 %. Deshalb hatte die Zentralbank viele Jahre lang die ohnehin geringen Zinsen von 0,00 % nicht angehoben, um die Inflation ihrem Zielwert anzunähern. Im Sommer 2022 war die EZB allerdings dazu angehalten, die Zinswende einzuleiten, um der überdurchschnittlich hohen Inflation entgegenzuwirken. Im Juli 2022 begann die Zentralbank ihren ersten Zinserhöhungszyklus seit elf Jahren. Weitere Erhöhungen folgten. Da die Inflation durch die Zinserhöhungen stetig zurückging und sich dem Inflationsziel stetig näherte, beschloss die EZB im Juni 2024 die erste Zinssenkung, im September und Oktober 2024 weitere Senkungen. Ziel ist es, die Inflation niedrig zu halten und gleichzeitig die Wirtschaft anzukurbeln.
Im Gegensatz zur Inflation, die eine Preissteigerung bedeutet, definiert sich die Deflation durch eine signifikante Abnahme des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen. Hält dieser Rückgang über einen längeren Zeitraum an, besteht die Gefahr einer wirtschaftlichen Depression. Eine solche Depression beschreibt den Tiefpunkt eines Abschwungs innerhalb eines wirtschaftlichen Konjunkturzyklus.
Ein Konjunkturzyklus kann insgesamt vier Phasen durchlaufen. Auf eine Aufschwungphase (Expansion) folgt eine Phase der Hochkonjunktur (Boom). Befindet sich die Konjunktur danach wieder in einem Abschwung, nennt man dies Rezession. Der tiefste Punkt der Rezession ist die Depression, die den Zyklus abschließt. Die einzelnen Phasen können unterschiedlich lange andauern. Während einer Rezession befindet sich das Wirtschaftswachstum in einem Rückgang. Geht das BIP eines Landes in zwei Quartalen hintereinander im Vergleich zu den gleichen Quartalen des Vorjahres zurück, ist die Rezession eingetreten. Ein Rückgang der Nachfrage, stagnierende Umsätze oder sinkende Produktionen sind erste Anzeichen einer drohenden Rezession.
Die aktuelle Inflationsrate wird jeden Monat zum 28. von der Europäischen Zentralbank (EZB) mitgeteilt. Die Inflationsrate in Deutschland kann zudem beim Deutschen Bundesamt für Statistik eingesehen werden. Für die Ermittlung wird ein fiktiver Warenkorb herangezogen. Darin sind verschiedene Waren und Dienstleistungen enthalten, die private Haushalte typischerweise konsumieren, wie Nahrungsmittel, Bekleidung oder Brennstoffe. Insgesamt sind in diesem sogenannten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) rund 700 Güter und Dienstleistungen enthalten. Der Preis dieses Warenkorbs im aktuellen Monat im Vergleich zu den Verbraucherpreisen im gleichen Monat des Vorjahres ergibt die Inflationsrate.
Geld verliert bei einer Inflationsrate von jährlich 2,00 % dauerhaft an Kaufkraft. Das heißt: Wenn man über 1.500 € verfügt und die Inflationsrate jedes Jahr bei 2,00 % liegt, bleiben nach zehn Jahren zwar noch immer 1.500 €, im Vergleich zum ersten Jahr könnte man sich jedoch lediglich Waren im Wert von 1.225 € leisten. Nach 20 Jahren wären es nur noch Waren im Wert von 1.000 € – und dies bei einer regulären Inflation.
Sparer haben verschiedene Möglichkeiten, den durch die Inflation bedingten Wertverlust des Geldes abzuschwächen. Mit der Geldanlage auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto kann der Geldentwertung entgegengewirkt werden. Um mehr aus Ihrem Geld herauszuholen, kann sich alternativ eine Investition in ETF-Sparpläne mit der Chance auf attraktive Renditen auszahlen.
Sparer haben mit Tages- und Festgeldern von WeltSparen die Chance auf höhere Zinsen als mit klassischen Spareinlagen, wie Sparbüchern. Dies ist möglich, da im europäischen Ausland oft höhere Zinssätze angeboten werden können als in Deutschland.
Dabei gilt für alle EU-Länder, dass Spareinlagen der EU-weiten Einlagensicherung unterliegen. Diese sichert Geldeinlagen bis zu einer Anlagesumme von 100.000 € pro Person und Bank ab.
Exchange Traded Funds (ETFs) sind an der Börse gehandelte Investmentfonds, welche die Wertentwicklung eines Index, zum Beispiel des Deutschen Aktienindex (DAX) oder des MSCI World, nachbilden. Sie gelten als passive und langfristig ausgelegte Anlagemöglichkeit, die nicht aktiv durch eine Vermögensverwaltung gemanagt wird. Daher sind ETFs wesentlich günstiger als aktive Fonds. Ein ETF-Sparplan ist bereits ab 50 € pro Monat realisierbar. Bei WeltSparen stehen zwei Optionen zum Besparen von ETFs zur Verfügung:
Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.