Startseite > Finanzlexikon > Dividende
Definition: Eine Dividende ist eine Gewinnbeteiligung von Aktionären am Bilanzgewinn einer Aktiengesellschaft, an der sie Anteile in Form von Aktien halten. Dividenden hängen direkt mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zusammen.
Auszahlung: Dividenden werden meist jährlich am Ende eines Geschäftsjahres an die Aktionäre ausgezahlt. Manche Aktiengesellschaften nehmen die Dividendenzahlung halbjährlich, quartalsweise oder sogar monatlich vor. Bei deutschen Unternehmen ist das jedoch eher eine Ausnahme.
Steuer: Dividenden sind Kapitalerträge, daher werden sie mit der Abgeltungssteuer versteuert. Auf Kapitalerträge aus dem Ausland kann zusätzlich noch eine Quellensteuer fällig werden.
Sind Unternehmen erfolgreich, erzielen sie einen Bilanzgewinn. Ein Teil dieses Gewinns kann dann an Aktionäre, die Aktien des Unternehmens besitzen, als Dividende ausgezahlt werden. Die Dividende ist somit eine Gewinnbeteiligung. Dadurch sind die Ausschüttungen jedoch erfolgsabhängig und können jedes Jahr unterschiedlich hoch ausfallen. Die tatsächliche Höhe der Dividendenzahlung wird bei der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft festgelegt.
Doch wie wird man Aktionär, um eine Dividende erhalten zu können? Handelt es sich bei einem Unternehmen um eine Aktiengesellschaft, besteht deren Grundkapital aus Aktien, die an der Börse verkauft werden. Aktien sind Wertpapiere, mit denen ein Anteil an einem Unternehmen veräußert wird. Käufer dieser Aktien (Aktionäre) stellen dem Unternehmen ihr Geld zur Verfügung und werden dadurch Miteigentümer. Einige Unternehmen schütten regelmäßig einen Teil ihres Gewinns als Dividende an ihre Anteilseigner aus.
Melden Sie sich für unseren kostenlosen Newsletter an und bleiben Sie bestens informiert! Erhalten Sie regelmäßig exklusive Angebote und wertvolle Finanznews, die Ihnen helfen, Ihr Geld noch erfolgreicher zu sparen und zu investieren.
Das erwartet Sie:
Starten Sie jetzt und machen Sie mehr aus Ihrem Geld!
Wer Aktien eines Unternehmens besitzt, das eine Dividende zahlt, hat grundsätzlich Anspruch auf diese Dividende. Der Anspruch auf eine Dividende besteht jedoch erst, wenn Aktionäre am sogenannten Ex-Dividendentag (Ex Date) im Besitz der Aktien sind. Daher gilt es speziell in Deutschland, die Aktien spätestens am Tag der Hauptversammlung zu kaufen. Denn einen Tag später, am Ex Date, werden die Aktien bereits ex Dividende, also ohne Dividende, gehandelt. Das bedeutet, dass ein Abzug der Dividende vom Aktienkurs vorgenommen wird. Bei ausländischen Aktiengesellschaften können andere Stichtage und Fristen gelten, da sie Dividenden oftmals halbjährlich, vierteljährlich oder in manchen Fällen sogar monatlich ausschütten. An welche Fristen sich als Aktionäre zu halten haben, kann in der Regel auf der Website des Unternehmens unter „Investor Relations“ nachgelesen werden.
Unternehmen sind jedoch nicht zur Auszahlung einer Dividende verpflichtet. Es gibt auch Aktiengesellschaften, die ihren Gewinn im Unternehmen belassen und dort für Investitionen nutzen, um höhere Renditen zu erzielen.
Beispiel: Liegt der Kurs am Tag der Hauptversammlung bei 150 € und es wird eine Dividende von 5 € festgelegt, fällt der Aktienkurs am Ex Date auf 145 €. Andere Faktoren, die den Kurs beeinflussen können, werden in diesem Beispiel nicht berücksichtigt.Neben Einzelaktien haben Anleger die Möglichkeit, in Dividendenfonds oder Dividenden-ETFs zu investieren. Sie enthalten hauptsächlich Aktien von Unternehmen, die regelmäßig attraktive Dividenden ausschütten. Dadurch kann man das Risiko auf viele verschiedene Unternehmen streuen und langfristig Vermögen aufbauen. Eine Alternative ohne Dividenden bieten zum Beispiel die ETF-Portfolios der Vermögensverwaltung. Je nach persönlicher Risikobereitschaft können sich Anleger für eines von vier verschiedenen Portfolios entscheiden. Wählbar ist eine Aktienquote von 30 %, 50 %, 70 % oder 100 %.
Die Höhe der Dividende wird bei den meisten Unternehmen einmal im Jahr bei der Hauptversammlung des Unternehmens vom Vorstand und den Aktionären beschlossen. Der Vorstand macht einen Vorschlag, den die Anteilseigner annehmen oder verhandeln können. Eine einfache Mehrheit der Aktionäre reicht aus, um den Vorschlag anzunehmen und die Höhe der Dividende zu beschließen.
Die Berechnung einer Dividende hängt von der Politik des Unternehmens ab. In den meisten Fällen wird die Dividende pro Aktie berechnet.
Dividende pro Aktie = Gesamtausschüttung / Anzahl der ausgegebenen Aktien
Die Gesamtausschüttung ist dabei der Betrag, den das Unternehmen insgesamt an Dividenden auszahlen kann. Diese Zahl wird durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien geteilt, um den Betrag pro Aktie zu bestimmen.
Je nachdem, wie das Unternehmen die Ausschüttungen terminiert, werden Dividenden jährlich, halbjährlich, quartalsweise oder monatlich ausgezahlt. Deutsche Aktiengesellschaften nehmen die Dividendenzahlung in der Regel jedes Jahr drei Tage nach der Hauptversammlung vor. US-amerikanische Unternehmen schütten oftmals quartalsweise oder sogar monatlich eine Gewinnbeteiligung an ihre Aktionäre aus.
Dividenden werden in der Regel in Form von Geld oder zusätzlichen Aktien ausgezahlt. Die sogenannte Barauszahlung (Bardividende) wird auf das Konto des Aktionärs ausgeschüttet. Erhalten Anteilseigner ihre Dividende als zusätzliche Aktien (Stockdividende), werden diese ihrem Wertpapierdepot hinzugefügt.
Neben der Bar- und der Stockdividende gibt es noch weitere Arten von Dividenden:
Sachdividende: Aktionäre erhalten ihre Dividende in Form von Waren oder Dienstleistungen. Das können beispielsweise Produkte als Geschenk oder Rabatte für die eigenen Produkte sein, aber auch Aktien von Tochterunternehmen oder die Bewirtung der Aktionäre während der Hauptversammlung.
Vorzugsdividende: Vorzugsaktionäre haben zwar kein Stimmrecht, aber dafür ein Vorrecht und erhalten daher meist eine höhere Dividende als Stammaktionäre. Den Betrag, der über der Dividende für Stammaktionäre liegt, nennt man Überdividende.
Die Auszahlung der Dividende erfolgt automatisch. Bei einer Bardividende wird Ihnen das Geld auf Ihrem Konto gutgeschrieben. Erfolgt die Ausschüttung der Dividende in Form von Aktien, werden diese dem Depot hinzugebucht. Auch Sachdividenden werden automatisch verschickt oder gutgeschrieben. Bietet ein Unternehmen an, eine Bardividende in eine Stockdividende (oder umgekehrt) umzuwandeln, können Aktionäre die Umwandlung selbst beantragen. Deutsche Unternehmen bieten jedoch laut Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) keine Wahlmöglichkeit an.
Da Dividenden Gewinne aus Kapitalanlagen sind, werden sie in der Regel mit 25 % Abgeltungssteuer, 5,5 % Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer versteuert. Sparer, die eine NV-Bescheinigung vorgelegt oder einen Freistellungsauftrag eingerichtet haben, können sich die Steuern auch bei Dividenden entweder komplett oder anteilig sparen. Beispielsweise gilt beim Freistellungsauftrag ein Steuerfreibetrag in Höhe von bis zu 1.000 € für Einzelpersonen bzw. 2.000 € (Stand: 2024) für gemeinsam Veranlagte. Der sogenannte Sparerpauschbetrag kann von jedem Anleger in Deutschland in Anspruch genommen werden..
Um den Sparerpauschbetrag nutzen zu können, benötigt die Bank oder der Anbieter einen Freistellungsauftrag. Anleger können Renditen, Zinsen und Dividenden aus Kapitalerträgen bis zur Höchstgrenze steuerfrei erzielen.
Ausnahme: Manche Unternehmen, wie zum Beispiel Deutsche Wohnen, Telekom oder die DAB Bank, schütten ihre Dividenden nicht aus dem Bilanzgewinn aus, sondern aus Kapitalrücklagen. Dadurch sind diese zunächst steuerfrei. Für Aktionäre, die ihre Aktien bereits vor 2009 gekauft haben und immer noch halten, bleibt dieser Steuerbonus auch bestehen. Für alle Aktienkäufe, die ab dem 01.01.2009 getätigt wurden, sind die Ausschüttungen der Dividende aus Kapitalrücklagen nur auf den ersten Blick steuerfrei. Denn sobald es zum Verkauf der Aktie kommt, werden alle bis dahin steuerfrei ausgezahlten Dividenden vom ursprünglichen Kaufpreis abgezogen. Dadurch wird die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Verkaufspreis, der sogenannte Veräußerungsgewinn, größer und somit werden mehr Steuern fällig.
Die Dividendenrendite ist eine Kennzahl, die das Verhältnis der Dividende zum aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens misst. Sie wird in Prozent ausgedrückt und gibt an, wie viel Dividende ein Anleger im Verhältnis zum aktuellen Kurs einer Aktie erhalten würde.
So kann die Dividendenrendite berechnet werden:
Dividendenrendite = (Dividende pro Aktie / Aktueller Aktienkurs) x 100