Nachhaltige Geldanlage

Nachhaltige Geldanlagen sind Investitionen, die sowohl auf eine attraktive Rendite abzielen, als auch ökologische- soziale Kriterien berücksichtigen. Sie erweitern die gängigen Faktoren einer Geldanlage, wie Sicherheit, Rentabilität und Liquidität. Kunden, die nachhaltig Geld anlegen möchten, können demnach in Anlageprodukte investieren, die unter anderem gezielt klimafreundliche Technologien finanzieren oder soziale Bereiche wie Bildung und Gesundheit adressieren. Ein weiterer Ansatz ist, bewusst nicht in bestimmte Unternehmen und Branchen zu investieren, um Geld nachhaltig anzulegen, wie in die Atom- und Waffenindustrie.

Immer mehr Anbieter und Banken stellen Optionen zur Verfügung, um nachhaltig Geld zu sparen oder anzulegen. So können beispielsweise nachhaltiges Tagesgeld oder Festgeld genutzt werden oder es kann in grüne Fonds beziehungsweise ETFs investiert werden. Wer sich für nachhaltige Anlagemöglichkeiten entschieden hat, könnte sein Geld zudem auch direkt in Solaranlagen, Windparks oder Projekte nachhaltig agierender Start-ups investieren – diese Optionen bergen jedoch oft ein höheres Risiko.

ETFs (Exchange Traded Funds), sind an der Börse gehandelte Indexfonds. Sie bilden die Wertentwicklung eines Index, wie des Deutschen Aktienindex DAX, nach. Diese Indizes beinhalten in der Regel große Unternehmen, deren Kursentwicklung mit dem Kauf von herkömmlichen ETFs abgebildet wird. Im Vergleich zu ETFs werden Fonds aktiv von einem Fondsmanagement verwaltet, das versucht, den Index, den die Fonds abbilden, zu übertreffen. Bei Nachhaltigkeitsfonds gilt ein ähnliches Prinzip. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass die Unternehmen, deren Aktien über Fonds erworben werden, nachhaltig und zukunftsorientiert agieren. Hierbei kann das Risiko durch die Diversifikation der Fonds breiter gestreut werden als bei der Anlage in nachhaltige Einzeltitel wie Aktien, für das aktive Management von nachhaltigen Fonds fallen jedoch höhere Gebühren an als für nachhaltige ETFs, die passiv gemanagt werden.

Bei nachhaltigen ETFs werden die Indizes zuvor nach ethischen Aspekten vorselektiert. Das heißt, die Indizes beinhalten Unternehmen und Branchen, die sich für eine grünere Zukunft einsetzen und sich auf ESG-Kriterien fokussieren. Wie bei herkömmlichen ETFs sind auch bei der nachhaltigen Geldanlage die meisten ETFs diversifiziert. Das heißt, das Risiko wird breit gestreut, indem es zum Beispiel auf mehrere Unternehmen und Branchen aufgeteilt ist. Bekannte nachhaltige Indizes, die von vielen ETFs abgebildet werden sind unter anderem:

• MSCI World SRI
• MSCI World ESG
• Dow Jones Sustainability Index (DJSI)
• DAX ESG

Mit WeltSparen ist eine nachhaltige Geldanlage und das Investieren in ETFs mit einem ETF-Sparplan ab 50 € monatlich möglich. Mit dem ETF Configurator können Sie sich Ihr Portfolio nach Ihren Vorstellungen und Ihrer Risikobereitschaft individuell zusammenstellen.

In unserer Fondsübersicht kann aus über 180 ETFs, darunter mehr als 30 nachhaltigen ETFs, gezielt nach der Bezeichnung eines Fonds gesucht und über den Button „Nachhaltig“ ausschließlich nachhaltige Fonds ausgewählt werden. So ist es möglich, ein komplett nachhaltiges Portfolio zusammenzustellen oder nachhaltige ETFs und nicht nachhaltige ETFs zu kombinieren.

Nachdem eine Auswahl an grünen ETFs getroffen wurde, kann ein monatlicher Sparplan eingerichtet und anschließend die monatlichen Beiträge sowie Einzahlungen jederzeit online angepasst werden. Auch das komplette Pausieren des Sparplans ist möglich.

Die Kosten für einen Sparplan mit dem ETF Configurator belaufen sich auf 0,43 % p. a. Hinzu kommen zwischen 0,05 % und 0,08 % p. a. an Fondskosten, je nach ausgewählten ETFs. Weitere Kosten für Depot-, Kontoführung oder Orderkosten fallen nicht an.

Anleger können in Aktien von Unternehmen investieren, die ökologisch und sozial nachhaltig wirtschaften. Wer Einzelaktien kauft, kann so also genau in die Unternehmen investieren, welche die persönlichen Werte bezüglich Nachhaltigkeit am besten umsetzen. Im Gegenzug ist diese Form der Geldanlage weit weniger breit diversifiziert, wie es unter anderem bei ETFs möglich ist, wodurch ein höheres Risiko bestehen kann.

Wenn es um die Nachhaltigkeit von Geldanlagen geht, existiert keine feste Definition. Jedoch gibt es verschiedene Kriterien, nach denen nachhaltige Spar- und Investitionsmöglichkeiten identifiziert und klassifiziert werden können. Diese Kriterien sollen dabei helfen, eine bessere Transparenz für nachhaltige Geldanlagen zu schaffen.

Zu den wichtigsten Kriterien gehören die Umweltverträglichkeit, die soziale Verantwortung und die Unternehmensführung, die unter dem Begriff ESG (Environmental, Social, Governance) zusammengefasst werden. Solche ESG-Investments investieren in Anlageprodukte, die sowohl umweltfreundliche und soziale Fonds beinhalten, als auch im besten Fall in Unternehmen, die zukunftsorientiert sind und ihre Mitarbeiter fair behandeln. Darüber hinaus regelt die EU-Taxonomie, welche ökologischen Aktivitäten als nachhaltig gelten sollten. Diese Verordnung hilft, die Transparenz und Vergleichbarkeit von nachhaltigen Investitionen zu erhöhen. Weitere wichtige Ansätze zur nachhaltigen Anlage von Geld stellen folgende Methoden und Kriterien dar.

• Impact Investing: Es bezieht sich auf Investitionen in Projekte, die messbare positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben
  • SRI-Investments (Socially Responsible Investment): Beim sozial verantwortlichen Investieren stehen ethische und soziale Werte im Vordergrund.

Personen, die nachhaltig Geld sparen oder investieren möchten, können zudem berücksichtigen, ob das Anlageprodukt Greenwashing vermeidet, also den Versuch, Produkte oder Unternehmen nachhaltiger darzustellen, als sie tatsächlich sind.

Der Bereich nachhaltiger Geldanlagen ist vielfältig und komplex und kann herausfordernd sein, da es keine einheitliche Definition für Nachhaltigkeit gibt. Eine Checkliste kann eine Orientierungshilfe für Anleger bieten, um nachhaltige Produkte einfacher zu identifizieren:

• Nachhaltigkeitsberichte prüfen: Viele Unternehmen veröffentlichen CSR-Berichte, Nachhaltigkeitsberichte (auch CSR-Berichte), um ihre Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit zu dokumentieren. Diese Berichte basieren oft auf anerkannten Standards, wie zum Beispiel:
  • Global Reporting Initiative (GRI): Ein umfassendes Rahmenwerk zur Berichterstattung über ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit.
  • Sustainability Accounting Standards Board (SASB): Bietet branchenspezifische Standards zur Offenlegung wesentlicher ESG-Themen.

Integrated Reportings (IR) verbinden finanzielle und nicht-finanzielle Informationen in einem Bericht, um ein ganzheitliches Bild der Unternehmensleistung zu liefern.

• Sustainable Development Goals (SDGs) berücksichtigen: Die 17 globalen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen können einen Wegweiser dafür bieten, ob eine Anlage soziale und ökologische Zielsetzungen unterstützt.
  
  2016 wurden mit den Sustainable Development Goals 17 Ziele für eine ökologische, soziale und ökonomische Entwicklung festgelegt. Diese sollen bis Ende 2030 erreicht werden. Zu den Zielen gehören unter anderem: keine Armut, kein Hunger sowie Gesundheit und Wohlergehen. Nachhaltige und verantwortungsvolle Investitionen können dabei unterstützen, die SDGs zu erreichen.
• Einhaltung der EU-Transparenzverordnung sicherstellen: Anfang 2021 ist die EU-Transparenzverordnung in Kraft getreten, welche die Vergleichbarkeit nachhaltiger Produkte und die Lenkung von Geldströmen in nachhaltige Unternehmen zum Ziel hat. Erstmals wurde damit ein einheitliches Regelwerk für nachhaltige Finanzdienstleistungen geschaffen. Anbieter von nachhaltigen Anlageprodukten sind seitdem dazu verpflichtet, ihren Kunden mehr Informationen über die Geldanlage bereitzustellen und schaffen so mehr Transparenz im Markt nachhaltiger Anlagen.
• EU-Taxonomie als Maßstab nutzen: Mit der Transparenzverordnung eng verbunden ist die EU-Taxonomie. Diese definiert spezifische ökologische Ziele, die von Investitionen erfüllt werden müssen, um als nachhaltig eingestuft zu werden. Die EU-Transparenzverordnung verwendet die Kriterien der EU-Taxonomie als Grundlage zur Bewertung von nachhaltigen Finanzprodukten.
  • Ziele: Die Taxonomie zielt darauf ab, Investitionen in Aktivitäten zu lenken, die einen wesentlichen Beitrag zu den sechs definierten Umweltzielen leisten. Für jedes Ziel gibt es klare, wissenschaftlich basierte Kriterien, die beschreiben, wann eine Aktivität als nachhaltig gilt:
    • Klimaschutz
    • Anpassung an den Klimawandel
    • Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
    • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
    • Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung
    • Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme

Bei der nachhaltigen Geldanlage können Unternehmen oder Branchen explizit ausgeschlossen werden. Beispielsweise solche, die sich mit den folgenden Themen beschäftigen:

• Atomkraft oder fossile Brennstoffe
• Waffen
• Tabak oder Alkohol
• Glücksspiel

Eine grüne Geldanlage kann eine Vielzahl von Chancen bieten, die sowohl finanzielle als auch gesellschaftliche Vorteile mit sich bringen können. Investitionen haben das Potenzial, attraktive Renditen zu erzielen, insbesondere in wachstumsstarken Branchen wie erneuerbare Energien oder nachhaltige Technologien. Denn Unternehmen und Projekte, die sich durch verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen und ethische Geschäftspraktiken auszeichnen, sind oft gut positioniert, um langfristig stabile und zukunftssichere Erträge erwirtschaften zu können. Darüber hinaus ermöglicht es nachhaltiges Sparen und Investieren, persönliche Werte und finanzielle Ziele miteinander zu verbinden und so einen positiven gesellschaftlichen Einfluss zu nehmen. Dies kann für viele Anleger eine Motivation sein, da sie durch ihre Geldanlage aktiv zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel oder sozialen Ungleichheiten beitragen.

Trotz dieser Chancen sind grüne Geldanlagen jedoch nicht ohne Risiken. Grüne ETFs und andere Anlageprodukte können wie alle Investitionen am Kapitalmarkt Marktschwankungen unterliegen. Dies kann insbesondere bei Investitionen in spezialisierte und schnell wachsende Branchen auftreten. Zudem können sich regulatorische Änderungen, technologische Entwicklungen und die dynamische Natur speziell junger Unternehmen auf die Performance auswirken.

Um mögliche Risiken nachhaltiger Geldanlagen zu minimieren, kann sich eine breite Diversifikation des Portfolios lohnen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, risikoarme Sparprodukte wie Tagesgeld und Festgeld einem nachhaltigen Portfolio beizumischen. Auf diese Weise kann das Risiko gestreut und die Stabilität des Gesamtportfolios erhöht werden.