Was sind Bitcoin-ETFs und wie funktionieren sie?

Definition, Funktion, Unterschiede und Alternativen
Das Wichtigste in Kürze
  • Bitcoin-ETF: 2021 wurde der erste Bitcoin-ETF an der US-Börse gelistet. Der ETF bildet die Wertentwicklung der Kryptowährung in Form von Futures nach. Anfang 2024 folgte der erste Bitcoin-Spot-ETF, der direkt in Bitcoin investiert.

  • Investieren: In Deutschland ist es derzeit nicht möglich, in Bitcoin-ETFs zu investieren, da ein solcher Indexfonds nicht die europäischen Richtlinien für Fonds erfüllen würde.

  • Raisin Crypto: Mit Raisin Crypto erhalten Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeit, durch ETNs Bitcoin und andere Kryptowährungen ihrem Portfolio beizumischen.

Gibt es Bitcoin-ETFs?

In den USA ist im Oktober 2021 der erste Bitcoin-ETF an der New Yorker Börse gestartet. Dabei handelte es sich um einen ETF, der auf Bitcoin-Futures basiert und daher nicht direkt in die Kryptowährung investiert. Im Januar 2024 erteilte die US-amerikanische Finanzaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) über zehn Jahre nach dem ersten Antrag die Zulassung für echte Bitcoin-ETFs. Die sogenannten Bitcoin-Spot-ETFs investieren direkt in Bitcoin. Insgesamt haben elf Bitcoin-Spot-ETFs ihre Zulassung von der SEC erhalten und können seit dem 11.01.2024 auf dem US-amerikanischen Markt gehandelt werden.

Gibt es Bitcoin-ETFs auch in Deutschland?

Aktuell können Anlegerinnen und Anleger in Deutschland nicht in Bitcoin-ETFs oder andere Krypto-ETFs investieren. Grund dafür sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, die durch die geltenden UCITS-Richtlinien vorgegeben werden. Die Richtlinien der EU-Börsenaufsichtsbehörde dienen dem Schutz von Anlegerinnen und Anlegern beim Kauf von ETFs oder Fonds.

Darin sind unter anderem folgende Eigenschaften für ETFs definiert:

  • Diversifikation: In einem ETF sollten mindestens fünf verschiedene Werte enthalten sein. So können mögliche Verluste eines Titels durch mögliche Gewinne eines anderen Titels wieder ausgeglichen werden. Ein reiner Bitcoin-ETF wäre ein Fonds mit nur einem Einzeltitel und daher laut Richtlinien nicht zulässig.
  • Gleichgewicht: Ein Bestandteil eines ETFs darf nicht mehr als 20 % am sogenannten Nettoinventarwert (Englisch: Net Asset Value oder kurz „NAV”) des betreffenden Fonds betragen. Auch dies ist nicht möglich, wenn ein ETF nur den Wert des Bitcoin abbilden würde.

Aus diesen Gründen ist es daher aktuell nicht möglich, in Deutschland in Bitcoin-ETFs zu investieren. Ausnahmen gibt es für professionelle Anlegerinnen und Anleger, denen es über einige Anbieter möglich ist, auch in ETFs zu investieren, die in den USA gelistet sind.

Um dennoch von Deutschland aus in Bitcoin zu investieren, ohne selbst Coins zu kaufen, besteht die Möglichkeit, Anteile an Krypto-ETPs (Exchange Traded Products) zu kaufen. Exchange Traded Products ist ein Überbegriff für Finanzprodukte, die an der Börse gehandelt werden. Dazu zählen unter anderem ETNs (Exchange Traded Notes) oder ETCs (Exchange Traded Commodities). Mit Raisin Crypto können Anlegerinnen und Anleger in Bitcoin und andere Kryptowährungen investieren. Die Investition in verschiedene Kryptowährungen, zusätzlich zu Bitcoin, streut das Risiko. Der Krypto-ETN steht – im Gegensatz zu Bitcoin-ETFs – in Deutschland zur Verfügung.

Was ist der Unterschied zwischen Bitcoin-ETFs und Bitcoin-Spot-ETFs?

Die ersten Bitcoin-ETFs, die im Oktober 2021 aufgelegt wurden, investieren in Futures. Die Anbieter visieren Futures an, die sich dem aktuellen Preis für Bitcoin annähern. Der ETF ist demnach ähnlichen Wertentwicklungen ausgesetzt wie der Bitcoin-Kurs, hält jedoch keine Coins.

Bitcoin-Spot-ETFs investieren hingegen direkt in Bitcoin. Das bedeutet, die Fondsgesellschaft besitzt und lagert Bitcoin. Der Wert des ETFs ist damit an den Echtzeitpreis der Kryptowährung gebunden. Anlegerinnen und Anleger besitzen durch den Kauf von Anteilen an Bitcoin-Spot-ETFs Anteile an der Kryptowährung.

Die Bitcoin-Future-ETFs wurden zuerst auf den Markt gebracht und sind daher allgemein als Bitcoin-ETFs bekannt. Um Anlegerinnen und Anlegern deutlich zu machen, dass es sich um einen Bitcoin-ETF handelt, der tatsächlich in Bitcoin investiert, werden diese Bitcoin-Spot-ETF genannt.

Wie funktionieren Bitcoin-ETFs?

Ein Bitcoin-ETF ist die Verbindung der ältesten und bekanntesten Kryptowährung Bitcoin (BTC) und einem Exchange Traded Fund (ETF). Bei einem ETF handelt es sich um einen börsengehandelten Fonds, der die Wertentwicklung eines Referenzindex abbildet, beispielsweise indem er die Wertpapiere hält, die im Index sind. Ein ETF auf den Bitcoin ist somit ein Finanzprodukt, durch das es Privatanlegerinnen und -anlegern ermöglicht wird, von der Kursentwicklung der Kryptowährung zu profitieren, ohne diese direkt zu kaufen.

Bitcoin-Future-ETFs bilden nicht direkt den Kurs von Bitcoin nach. Der Fonds investiert stattdessen in Termingeschäfte, sogenannte Futures. Dies bedeutet, dass Anlegerinnen und Anleger sich dazu verpflichten, ein Produkt oder einen Vermögenswert zu einem vorab festgelegten Preis und Zeitpunkt zu kaufen. Der Anbieter verpflichtet sich dagegen, das Produkt oder den Vermögenswert zu einem bestimmten Termin und Preis zu liefern.

Die Anbieter wählen Futures aus, die dem aktuellen Preis von Bitcoin nahekommen. So können die Schwankungen des Werts von Bitcoin über einen Bitcoin-ETF abgebildet werden. Futures reagieren allerdings in der Regel versetzt auf Kursbewegungen, was für Anlegerinnen und Anleger zur Folge hat, dass die Futures den aktuellen Bitcoin-Preis weniger verlässlich abbilden können.

Bitcoin-Spot-ETFs funktionieren wie physisch replizierende ETFs. Sie kaufen und halten Bitcoin, wodurch sich die Wertentwicklung des ETFs sehr stark am Bitcoin-Preis orientiert. Wer Anteile an einem Bitcoin-Spot-ETF kauft, besitzt automatisch Anteile an Bitcoin, ohne die Kryptowährung selbst zu kaufen und in einer Wallet zu verwahren.

Welche Alternativen zu Bitcoin-ETFs gibt es?

Obwohl es aufgrund der UCITS-Richtlinien derzeit keine Bitcoin-ETFs in Deutschland gibt, ist es für Anlegerinnen und Anleger dennoch möglich, Geld in die Kryptowährung Bitcoin zu investieren. Verschiedene Alternativen zu Bitcoin-ETFs sowie deren Vor- und Nachteile:

Alternativen
Vorteile
Nachteile

BTC direkt kaufen

Die Coins der dezentralen Währung können auf verschiedenen Kryptobörsen direkt gekauft und auf einer persönlichen Wallet, einem digitalen Portemonnaie, gespeichert und so lange wie gewünscht verwahrt werden.

Bei der Verwahrung der Coins auf der Wallet besteht das Risiko, das Zugangspasswort zu verlieren. Das Passwort ist daher gut und sicher zu verwahren.

Blockchain-ETFs

Ein Blockchain-ETF investiert in Unternehmen, die sich auf die Weiterentwicklung des Systems konzentrieren, das Kryptowährungen zugrunde liegt: Blockchains. Anlegerinnen und Anleger können so von deren Wachstumschancen profitieren.

Auch Blockchain-ETFs sind einer hohen Volatilität ausgesetzt. Dies zeigen die Kursentwicklungen von Blockchain-ETFs der vergangenen Monate und Jahre. Es besteht ein erhöhtes Risiko.

Investition in eine zukunftsträchtige Technologie. Die Kurse entwickeln sich größtenteils unabhängig von den Kryptokursen.

Bitcoin-ETPs

ETPs (Exchange Traded Products) investieren in Wertpapiere, die die Wertentwicklung des Bitcoin-Kurses nachbilden, und werden an der Börse gehandelt.

Das investierte Geld zählt nicht zum Sondervermögen, weshalb ein Emittentenrisiko durch die Insolvenz des Emittenten der ETNs besteht.

Die Frage nach einer risikoarmen Aufbewahrungsmöglichkeit der Coins entfällt, da die Währung nicht direkt gekauft wird.

Bei einer reinen Investition in Bitcoin-ETPs ist die Geldanlage wenig diversifiziert. Eine Diversifizierung durch ein Investment in mehrere verschiedene Währungen kann daher von Vorteil sein.

ETPs sind oftmals mit den Kryptowährungen abgesichert, auf denen sie basieren.

Im Gegensatz zu Bitcoin-ETFs können Anlegerinnen und Anleger in Deutschland in Bitcoin-ETPs investieren.

Wie kann man in Bitcoin-ETPs investieren?

Verschiedene Online-Anbieter bieten ETPs an. Dabei können die Krypto-ETPs mehrere Kryptowährungen enthalten, wie beispielsweise bei WeltSparen. Alternativ konzentrieren sie sich auf eine Digitalwährung, wie den Bitcoin-ETP.

Mit Raisin Crypto besteht die Möglichkeit, über ETNs in verschiedene Kryptowährungen zu investieren und somit das persönliche Portfolio zu diversifizieren. Neben der Kryptowährung Bitcoin enthält der Krypto-ETN einige der größten und relevantesten Währungen auf dem Markt.

Bereits registrierte WeltSpar-Kundinnen und -Kunden können mit wenigen Klicks ihren ETF-Sparplan um Kryptowährungen erweitern. Auch eine Neuregistrierung ist nach einem erfolgreichen Legitimationsverfahren innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen.

Risikohinweis: Investitionen in Kryptowährungen sind mit sehr hohen Risiken verbunden. Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise.