Altcoins

Bedeutung, Herkunft und Zukunft
Das Wichtigste in Kürze
  • Definition: Altcoins sind alternative Kryptowährungen zu Bitcoin. Der Begriff Altcoin setzt sich aus den englischen Wörtern „alternative“ und „Coin“ (deutsch: Münze) zusammen.

  • Entstehung: Altcoins wurden entwickelt, um die Herausforderungen und Hürden, vor denen die erste Kryptowährung Bitcoin steht, zu lösen.

  • Handel: Altcoins können über spezielle Krypto-Handelsplattformen, Börsen oder einzelne Anbieter gekauft beziehungsweise gehandelt werden.

Was sind Altcoins?

Mit dem Begriff Altcoin werden Kryptowährungen betitelt, die eine Alternative zu der allerersten Kryptowährung Bitcoin (BTC) darstellen. In der Regel sind damit alle Kryptowährungen außer Bitcoin gemeint. In seltenen Fällen bezeichnen manche mit "Altcoins" solche digitalen Währungen, die ähnliche Funktionen wie Bitcoin haben.

Während Bitcoin hauptsächlich als digitales Geld und Zahlungsmittel gedacht war, stehen hinter vielen Altcoins unterschiedliche Projekte, die zum Beispiel eine lückenlose Aufzeichnung von Lieferketten ermöglichen oder Probleme von Bitcoin besser lösen sollen. Eines haben die verschiedenen Definitionen von Altcoin allerdings gemeinsam: Bitcoin ist kein Altcoin.

Das sind die drei gängigsten Antworten auf die Frage: Was ist ein Altcoin?

  1. Alle Kryptowährungen außer Bitcoin sind Altcoins.
  2. Jede Kryptowährung, die auf Bitcoin aufbaut oder deren Quellcode nutzt, ist ein Altcoin.
  3. Jede Kryptowährung mit demselben Ziel oder einer gleichen Funktion wie Bitcoin ist ein Altcoin. Nach dieser Definition zählen zu den Altcoins die Kryptowährungen, die als Transaktions- oder Finanzmittel konzipiert wurden. Token wären dann jedoch ausgeschlossen, da sie viele verschiedene Funktionen haben können und kein reines Zahlungsmittel sind.

Warum heißt es „Altcoin“?

Der Begriff Altcoin stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Wörtern „alternative” und „Coin“ zusammen. Es kommt jedoch öfter vor, dass Altcoin als Bezeichnung für die „alten“ Kryptowährungen, also die digitalen Währungen der ersten Stunde wie zum Beispiel Bitcoin, Ether, Litecoin oder Bitcoin Cash, missverstanden wird. Doch Bitcoin ist kein Altcoin.

Können auch Token Altcoins sein?

Der Begriff Altcoin deutet darauf hin, dass es sich dabei lediglich um Coins handelt. Je nach Definition von Altcoins können allerdings auch Token dazuzählen. Coins und Token unterscheiden sich wesentlich in zwei Dingen:

  • Blockchain
  • Funktion

Während ein Coin immer auf einer eigenen und unabhängigen Blockchain basiert und das native Zahlungsmittel der Blockchain ist, wird ein Token auf einer bereits bestehenden Blockchain erstellt und verwendet.

Zudem unterscheiden sich Coins und Token in ihrer Funktion. Coins sind reine Zahlungsmittel, Token können hingegen als Zahlungsmittel eingesetzt werden und viele weitere Funktionen übernehmen: Token können unter anderem einen realen Vermögenswert abbilden oder als Zugangsberechtigung dienen. Beispiel: Ein Token kann wie eine moderne Aktie fungieren. Anlegerinnen und Anleger kaufen Token, um Anteile am Krypto-Unternehmen zu erhalten und vom Unternehmensgewinn zu profitieren.

Bitcoin und Ether sind beispielsweise Coins, da sie auf ihrer eigenen Blockchain laufen. Chainlink (LINK) hingegen ist ein dezentrales Oracle-Netzwerk, das Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain mit realen Daten verbindet, und daher ein Token. Tether, einer der bekanntesten Stablecoins, ist ebenfalls ein Token, der auf mehreren Blockchains verwendet wird – unter anderem der von Ethereum, Avalanche und Solana.

Je nach Funktion der Token wird in vier Arten unterschieden:

  • Utility Token

Utility Token werden als Zugriffsberechtigung für Plattformen oder eine bestimmte Dienstleistung eingesetzt — ähnlich wie eine Kinokarte.

  • Security Token

Security Token sind vergleichbar mit Wertpapieren, allerdings erwerben die Käuferinnen und Käufer keine Eigentumsrechte am Krypto-Unternehmen. Sie legen ihr Geld über den Kauf von Security Token an und erzielen durch eine positive Wertentwicklung und den anschließenden Verkauf der Token Gewinne.

  • Equity Token

Mit Equity Token können Anlegerinnen und Anleger einen Anteil am herausgebenden Unternehmen erwerben, genau wie beim Kauf von Aktien.

  • Non-fungible Token (NFT)

Jedes NFT ist einzigartig, denn es ist der Besitznachweis für immaterielle Güter, beispielsweise digitale Kunstwerke, Musik oder Eintrittskarten.

Exkurs: Wie funktionieren Kryptowährungen?

Kryptowährungen sind digitale Währungen, die nicht wie herkömmliches Fiatgeld (zum Beispiel Euro oder US-Dollar) als physische Münze oder Schein existieren. Stattdessen handelt es sich bei einer Kryptowährung um eine rein virtuelle Währung, die in einer sogenannten Wallet, also einer digitalen Geldbörse, gespeichert wird.

Die meisten Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie. Eine Blockchain ist eine chronologische Aneinanderreihung von Datenblöcken. In diesen Blöcken werden Informationen über jede einzelne bisher getätigte Transaktion mit der Kryptowährung gespeichert. Nutzt beispielsweise eine Person Bitcoins zum Bezahlen, wird der Betrag digital über die Blockchain übertragen. Diese Transaktion wird anschließend kryptografisch verschlüsselt in einem neuen Block in der Blockchain gespeichert. Das Besondere an der Blockchain ist dabei, dass in jedem Datenblock sowohl die Informationen einer einzelnen Transaktion, als auch alle Daten von vorherigen Transaktionen gespeichert sind, die bis dato auf der Blockchain durchgeführt wurden. Dadurch sind Manipulationen nahezu ausgeschlossen.

Darüber hinaus kommt das rein digitale Bezahlsystem ohne eine zentrale Instanz, wie zum Beispiel eine Bank oder einen Staat, aus. Nutzerinnen und Nutzer sollen so mehr Anonymität und Unabhängigkeit erfahren.

Warum sind Altcoins entstanden?

Bitcoin war die erste Kryptowährung und hat als Pionier eine völlig neue Technologie entwickelt. Mit zunehmender Verbreitung und Nutzung des Bitcoin wurden allerdings immer mehr Fehler und Schwächen in der Art und Weise, wie dieser die Blockchain-Technologie nutzt, aufgedeckt. Zudem wurde die erste Kryptowährung Bitcoin vor immer neue Herausforderungen gestellt, die nicht vorherzusehen waren. Das machten sich die Entwickler der Altcoins zu Nutze und versuchten, mit ihrer Kryptowährung die Probleme von Bitcoin zu lösen. Die digitalen Währungen wurden als Weiterentwicklung des Bitcoin positioniert.

Noch heute steht Bitcoin vor folgenden Herausforderungen:

  • Schlechte Skalierbarkeit sorgt für lange Transaktionszeiten
  • Hohe Umweltbelastung durch das Mining der Coins
  • Hohe Transaktionsgebühren

Vor allem die Skalierbarkeit ist eine große Hürde, denn die Blockchain-Technologie von Bitcoin stößt immer wieder an ihre Grenzen. Zum Vergleich: Die Kreditkartenfirma VISA kann innerhalb einer Sekunde 1.750 Transaktionen durchführen. Die BTC-Blockchain schafft in derselben Zeit lediglich rund sieben Transaktionen, der Altcoin XRP schafft 1.500 Transaktionen pro Sekunde.

Weitere Kritikpunkte sind die Ineffizienz und die hohe Umweltbelastung der Kryptowährung Bitcoin. Das sogenannte Mining, also das Erschaffen von Bitcoin, verbraucht sehr viel Strom. Laut den Daten des Cambridge Center for Alternative Finance betrug der Energiebedarf des weltweiten Bitcoin-Netzwerkes Ende 2022 rund 90 Terawattstunden. Das entsprach rund 0,4 % des weltweit produzierten Stroms im Jahr 2022.

Diesen Belastungen wollen Altcoins entgegenwirken, indem sie eine alternative Lösung liefern. Mittlerweile sind viele Kryptowährungen mehr als ein digitales Zahlungsmittel. Hinter ihnen steht eine motivierte Gemeinschaft von Blockchain-Entwicklerinnen und Entwicklern, die innovative Ideen und Konzepte umsetzen möchten, wie das zum Beispiel bei der Währung Ether und der dazugehörigen Blockchain von Ethereum der Fall ist. Dennoch bleibt Bitcoin als bekannteste Kryptowährung bis heute die erfolgreichste. Welche alternativen Kryptowährungen langfristiges Potenzial haben und ob eine dieser Währungen die Spitze der Marktkapitalisierung übernimmt, kann nicht vorhergesagt werden.

Welche Arten von Altcoins gibt es?

Altcoins können sich in der Technologie, den Einsatzmöglichkeiten, dem Zweck, dem Konzept und vielen anderen Punkten unterscheiden. Bestimmte Merkmale sind jedoch gleich, weshalb sich die alternativen Coins in verschiedene Arten unterteilen lassen.

  • Altcoins als reines Zahlungsmittel

Vor allem in den Anfängen der Kryptowährungen wurden Altcoins als reines Zahlungsmittel entwickelt, um sich als bessere Alternative zu Bitcoin zu etablieren. Beispiele dafür sind Litecoin und Bitcoin Cash.

  • Stablecoins

Stablecoins sind Kryptowährungen, die einen bestimmten, stabilen Wert abbilden, zum Beispiel die Wertentwicklung von US-Dollar oder Finanzanlagen. Zu den bekanntesten Stablecoins zählen Tether (USDT) und USD Coin (USDC), deren Wert durchschnittlich zu jeder Zeit einen US-Dollar betragen soll. Vor allem Krypto-Trader nutzen Stablecoins, um diese schnell gegen andere Kryptowährungen tauschen zu können und somit unterbrechungsfrei im Blockchain-Ökosystem handeln zu können. Fiatwährungen wie der US-Dollar werden mit dem Einsatz von Stablecoins nicht mehr benötigt.

  • Smart Contract Coins für DeFi-Projekte

Die aktuell am stärksten vertretene Art von Altcoins sind Coins, die Smart Contract-Plattformen nutzen. Smart Contracts (deutsch: intelligente Verträge) sind digitale Verträge, welche die Blockchain-Technologie nutzen. In der Blockchain sind alle Informationen zum Vertrag, zum Beispiel Bedingungen, Konditionen, Vereinbarungen oder Zahlungsverläufe, manipulationssicher gespeichert. So kann auch jederzeit überprüft werden, ob die Abwicklung des Vertrags ordnungsgemäß vonstattenging. Mit den DeFi-Projekten (Decentraliced Finance, deutsch: dezentralisierte Finanzen) und den damit verbundenen Smart Contracts soll ein Netzwerk für dezentrale Anwendungen (dApps) geschaffen werden, das ohne zentrale Server und ohne die Kontrolle von lediglich einer Person oder einem Unternehmen auskommt. Bekannte Projekte, die Smart Contracts nutzen, sind Ethereum (ETH), Cardano (ADA) und Polkadot (DOT).

  • NFTs

NFTs sind non-fungible Token (deutsch: nicht austauschbare Wertmarken), mit denen der Besitz eines einzigartigen Vermögenswertes nachgewiesen werden kann. Beliebt sind NFTs vor allem im Bereich Kunst, Musik und Gaming. NFTs können auf entsprechenden Plattformen gehandelt werden.

Kann man Altcoins kaufen oder mit ihnen handeln?

Altcoins können genau wie Bitcoin über Krypto-Anbieter, -börsen und -plattformen gekauft und gehandelt werden.

Um Altcoins kaufen und danach verwahren zu können, wird eine Wallet benötigt. Das ist eine digitale Geldbörse mit einem einzigartigen privaten Schlüssel (Private Key). Dieser Schlüssel wird für die Identifikation und Zuordnung von Transaktionen mit Kryptowährungen verwendet. So können Käufe von Altcoins direkt der Wallet zugeordnet werden.

Ohne eigene Wallet kann über CFDs oder ETNs von der Wertentwicklung von Altcoins profitiert werden:

  • CFDs

Bei CFDs (Contracts of Difference) wird die Differenz zwischen dem Wert zum Einstiegs- und zum Ausstiegszeitpunkt gehandelt. Anlegerinnen und Anleger können mit dem Handel von Long-CFDs von steigenden Kursen und mit dem Handel von Short-CFDs von fallenden Kursen profitieren. Dabei werden CFDs außerbörslich gehandelt.

  • ETNs

ETNs (Exchange Traded Notes) sind dagegen börsengehandelte Schuldverschreibungen, welche die Kursentwicklung der zugrunde gelegten Kryptowährung abbilden. Raisin Crypto bietet die Möglichkeit, durch ETNs von der Wertentwicklung der Kryptowährungen zu profitieren. Neben der bisher erfolgreichsten Kryptowährung Bitcoin enthält die Krypto-ETN sieben verschiedene Altcoins, darunter die Coins von Ethereum, Cardano und Solana. WeltSpar-Kundinnen und -Kunden können bereits mit einer geringen Anlagesumme über Raisin Crypto in Bitcoin und Altcoins investieren.

Wie steht es um die Zukunft von Altcoins?

Welche Altcoins sich langfristig am Markt etablieren, kann nicht vorhergesagt werden. Regelmäßig werden neue Kryptowährungen entwickelt, neue Krypto-Projekte gestartet oder bereits bestehende Projekte um neue Ideen und Konzepte erweitert. Aktuell erfolgreiche Altcoins können durch den sich ständig verändernden Markt plötzlich an Bedeutung verlieren. Beispielsweise waren zu Beginn der Kryptowährungen Litecoin und Iota hoch im Kurs. Mittlerweile hat die Marktkapitalisierung dieser Altcoins abgenommen. Litecoin hat sich knapp außerhalb der Top 20 der Kryptowährungen festgesetzt, Iota ist aus den Top 100 herausgefallen (Stand: 07.2024).

Viele Altcoins haben Potenzial

Mit Altcoins sollen Kryptowährungen etabliert werden, die eine Alternative zu Bitcoin darstellen. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass ein tatsächlich besserer Bitcoin vermutlich nicht das ist, was sich am Krypto-Markt durchsetzen wird. Litecoin ist beispielsweise eine solche Kopie von Bitcoin, die denselben Blockchain-Code nutzt und auch in ihrer Funktionalität dem Bitcoin sehr ähnlich ist. Der Vorteil von Litecoin ist jedoch, dass Transaktionen häufiger durchgeführt werden können als bei Bitcoin, wodurch dieser Altcoin die schnellere Kryptowährung ist. Noch heute ist die geringe Anzahl an Bitcoin-Transaktionen, die zeitgleich ausgeführt werden können, eine Hürde. Das Potenzial von Litecoin war da, doch die Währung konnte sich nicht gegen Bitcoin durchsetzen.

Als zweitstärkste Kryptowährung ist Ether Bitcoin am nächsten. Dieser Altcoin zielt darauf ab, die Dezentralisierung der Finanzen voranzutreiben und nutzt digitale Verträge (Smart Contracts), die in vielen bekannten Bereichen Anwendung finden – unter anderem beim Crowdfunding oder der Nachverfolgung von Lieferketten. Somit haben Altcoins vor allem aus technischer Sicht Potenzial, sich am Markt zu etablieren.

Mit Raisin Crypto können Anlegerinnen und Anleger direkt in erfolgreiche Altcoins investieren, ohne diese selbst zu kaufen. Dabei partizipieren sie über ETNs an der Wertentwicklung der Kryptowährungen. Das Rebalancing, also die Wiederherstellung der ursprünglichen Risikogewichtung, übernimmt WeltSparen in regelmäßigen Abständen. Mit einer Investition in verschiedene Kryptowährungen wird das Risiko verteilt. Als Bestandteil eines bereits bestehenden, diversifizierten Portfolios kann sich mit Raisin Crypto die Renditechance erhöhen und das Risiko wird breiter gestreut. Mit einem Krypto-Sparplan eignet sich der ETN auch zum monatlichen Sparen.

Risikohinweis: Investitionen in Kryptowährungen sind mit sehr hohen Risiken verbunden. Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise.