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Definition: Hedgefonds sind sogenannte alternative Investmentfonds, die unabhängig von der Marktentwicklung in verschiedene Investmentformen investieren und auf risikoreiche Anlagestrategien setzen.
Rendite: Der Fondsmanager investiert in verschiedene Anlagegegenstände und spekuliert dabei je nach Strategie auch auf fallende Kurse. Treten die Prognosen ein, lassen sich so hohe Renditen erzielen.
Risiko: Hedgefonds sind international kaum reguliert und dürfen auch Fremdkapital verwenden. Durch Leerverkäufe und die Spekulation auf den sogenannten Hebeleffekt gehören sie zu den Hochrisiko-Investments, bei denen ein Totalverlust drohen kann.
Hedgefonds (engl. to hedge = absichern) sind alternative, aktiv gemanagte und abseits der Börse gehandelte Investmentfonds. Anlegerinnen und Anleger verfolgen mit Hedgefonds das Ziel, maximale Rendite zu erwirtschaften. Dazu werden oft hohe Risiken eingegangen.
Da sich nicht alle Hedgefonds auf eine bestimmte Strategie festlegen lassen, reichen die Investitionen von Aktien und Anleihen bis hin zu spekulativen Geschäften mit Leerverkäufen unter Nutzung des Hebeleffekts.
Die Bezeichnung Hedgefonds kann man vom Britischen „to hedge“ ableiten, was so viel bedeutet wie absichern. Hedgefonds haben aber auf den ersten Blick kaum etwas mit Sicherheit zu tun, denn sie verfolgen teils sehr risikobehaftete Anlagestrategien und haben kaum Restriktionen. Trotzdem nutzen Investoren deren Strategien auch, um einzelnen Risiken in ihrem Portfolio gezielt entgegenzusteuern.
Auch der Hedging-Strategie lässt sich der Begriff zuordnen. Dabei handelt es sich um eine Anlagestrategie zum Absichern von Investitionen, zum Beispiel am Aktienmarkt, wobei mit Derivaten wie Futures und Optionen eine Gegenposition eingenommen wird. So können Verluste am Aktienmarkt in turbulenten Zeiten aufgefangen werden.
Hedgefonds werden häufig auch als „Investmentfonds der Superreichen“ bezeichnet, da das Mindesteinlagevolumen der meisten Hedgefonds bei 500.000 € und mehr liegt. Dementsprechend ist ein sehr hohes Einkommen nötig, um sich als Investor beteiligen zu können.
Da es sich bei Hedgefonds um eine Art des Investmentfonds handelt, hat diese Fondsart auch Gemeinsamkeiten mit klassischen Fonds. Sowohl der klassische Investmentfonds als auch der Hedgefonds werden von einem Fondsmanager aktiv gemanagt. Der Fondsmanager setzt die Strategie des Fonds um und kümmert sich um den Kauf und Verkauf der Wertpapiere, die seiner Einschätzung nach die bestmögliche Performance bringen. Beim Hedgefonds ist die Performance abhängig von den Entscheidungen des Fondsmanagers, da die Gesamtperformance des Marktes hier nur eine untergeordnete Rolle spielt. Abgesehen von dieser Gemeinsamkeit gibt es jedoch einige Unterschiede zwischen Hedgefonds und klassischem Investmentfonds:
Hedgefonds | Investmentfonds |
---|---|
Geringe Anlagebeschränkungen | Starke Regulierung der Anlage |
Ziel: möglichst hohe Rendite | Ziel: Übertreffen des Gesamtmarktes |
In geringem Maße gesetzlich reguliert | Gesetzlich reguliert |
Nutzung von Leerverkäufen und Derivaten nahezu unbeschränkt möglich | Nur Wertpapierkäufe möglich |
Rendite abhängig von der Expertise des Fondsmanagers | Rendite abhängig von der Entwicklung des Gesamtmarktes (bei aktiv gemanagten Fonds auch von der Umschichtung des Fondsmanagements) |
Geringer Anlegerschutz | Anlegerschutz gesetzlich abgesichert |
Nutzung von Fremdkapital | Keine Nutzung von Fremdkapital |
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Vom Grundprinzip funktionieren Hedgefonds ähnlich wie klassische Investmentfonds. Der Fondsmanager investiert das Geld der Anleger in unterschiedliche Anlagegegenstände und versucht damit eine möglichst hohe Rendite für die Investoren zu erzielen. Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds sind die Anlageklassen bei Hedgefonds jedoch nicht beschränkt. Das bedeutet, der Fondsmanager kann nicht nur in Aktien, sondern auch in Derivate investieren. Da es keine einheitliche Regulierung für die Kapitalverwendung gibt, folgen Hedgefonds nicht einer bestimmten Strategie, sondern es existiert eine Vielzahl an Anlagestrategien.
Zu den bekanntesten Strategien von Hedgefonds gehören:
Hierbei handelt es sich um die am weitesten verbreitete Strategie. Der Fondsmanager kauft und verkauft dabei Aktien verschiedener Unternehmen und spekuliert dabei auf deren zukünftige Kursentwicklung. Grundlegend ist also die Spekulation, dass einige Aktien sich besser entwickeln und andere dagegen an Wert verlieren. Dabei konzentriert sich der Fonds entweder mehr auf die eine oder auf die andere Position. Viele Hedgefonds fokussieren sich auf die Short-Position und somit auf die Leerverkäufe.
Bei dieser Strategie werden Preis- und Kursunterschiede von Wertpapieren auf verschiedenen Märkten ausgenutzt. Bei einem solchen Arbitrage-Geschäft kauft der Fonds also einzelne Wertpapiere an dem einen Börsenplatz, um die Kursunterschiede auf anderen Börsenplätzen auszunutzen und sie dann dort wieder zu verkaufen.
Hierbei handelt es sich um eine Ereignis-basierte Hedgefonds–Strategie. Man hat also einen oder mehrere Märkte im Blick und nutzt bestimmte Ereignisse und Entwicklungen aus. So können zum Beispiel Fusionen, Übernahmen oder Konkurse von Unternehmen in die Anlagestrategie einbezogen werden. Ebenso können es Spekulationen auf Turnarounds (etwa durch Rettungen) von zu sanierenden Unternehmen mit niedrigem Aktienkurs und großem Erholungspotenzial sein. Kommt es zur Sanierung des Unternehmens und der Kurs der Aktien steigt, macht der Hedgefonds Gewinn. Umgekehrt kann der Fonds auch Verluste einfahren, wenn das gewünschte Ereignis nicht eintritt.
Die Global-Makro-Strategie beinhaltet, Geld durch Trends zu verdienen. Der Kern besteht also darin, dass man Märkte makroökonomisch (also in der Gesamtheit, statt nur auf einen Teil fokussiert) beobachtet und daraus Chancen identifiziert, um diese dann systematisch auszunutzen, um potenziell hohe Gewinne zu erzielen. Der Fondsmanager versucht, aus politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen sowie Interessen Trends vorherzusehen und entsprechend früh zu investieren.
Hedgefonds sind als Fondsart mit der Chance auf besonders hohe Renditen bekannt. Der hohe Gewinn ist jedoch mit sehr hohen Risiken verbunden. Denn während die Rendite klassischer Fonds von einer positiven Marktentwicklung abhängig ist, können Hedgefonds unabhängig davon auch auf fallende Kurse spekulieren. Dadurch können fortwährende Gewinne erzielt werden, sofern der Manager des Fonds mit seinen Spekulationen Recht behält. In Hedgefonds zu investieren kann daher zwar sehr rentabel sein, aber auch genauso schnell zu hohen Verlusten führen.
Zum größten Risiko von Hedgefonds gehört die starke Abhängigkeit von der Strategie des Fondsmanagers in Kombination mit riskanten Spekulationen, die zu hohen Verlusten führen können. Anleger, die in einen Hedgefonds investieren, müssen das Risiko eines Totalverlusts in Kauf nehmen. Darüber hinaus führt die geringe Regulierung der Hedgefonds dazu, dass diese hohen Risiken überhaupt möglich sind.
Die Risikofaktoren von Hedgefonds im Überblick:
Hedgefonds können mit Fremdkapital arbeiten, um den Hebeleffekt beziehungsweise Leverage-Effekt auszunutzen. Dieser funktioniert so, dass zur Maximierung der Rendite Fremdkapital in Form eines Kredits aufgenommen wird. Wenn man zum Beispiel mit 100.000 €, die bereits vorhanden sind, eine Rendite von 9,00 % erzielen kann, nimmt man noch einen Kredit auf, um mehr investieren zu können. Kostet dieser Kredit nur 5,00 % Zinsen, dann hat man einen positiven Hebeleffekt. So man kann deutlich höhere Summen investieren und macht damit Gewinn. Bei der Spekulation auf den Hebeleffekt handelt es sich allerdings um ein riskantes Manöver, denn es besteht keine Garantie, dass tatsächlich eine höhere Rendite erzielt wird als Zinsen gezahlt werden müssen. Kommt es zum negativen Hebeleffekt, muss die Kreditsumme plus Zinsen zurückgezahlt werden, was den Fonds mitsamt seinen Investoren in die Pleite führen kann.
Am häufigsten wenden Hedgefonds den Leverage-Effekt bei Leerverkäufen an. Leerverkäufe sind hochspekulative Geschäfte, bei denen man auf fallende Kurse setzt. Im Kern profitiert man also davon, dass andere Parteien verlieren. Der Ablauf eines Leerverkaufs ist einfach:
Im Idealfall ist die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem neuen Kaufpreis der Gewinn des Leerverkäufers. Und der Verleiher oder Besitzer der Aktien profitiert ebenfalls, da er die 2,00 % des Aktienwerts zusätzlich erhält.
Ein sehr riskantes Geschäft sind Leerverkäufe deshalb, weil man sich ebenso verspekulieren kann und die Kurse sich nicht wie erwartet entwickeln.
In der Finanzkrise 2008 mussten Investoren in Hedgefonds herbe Verluste hinnehmen, da viele Fonds schließen mussten. Obwohl Hedgefonds von schwachen Marktphasen profitieren können, zeigt dieses Beispiel, dass Verluste in Krisen also nicht ausgeschlossen sind. Und durch die hohen Volumina können sie umso herber ausfallen.
Der Zugang zu Hedgefonds ist für Privatanleger nicht uneingeschränkt möglich. Da Anleger für den Einstieg in Hedgefonds eine hohe Summe investieren müssen und die Fonds mit einem sehr hohen Risiko behaftet sind, ist diese Geldanlage eher für Großanleger oder institutionelle Anleger geeignet. Grundsätzlich besteht der größte Markt für Hedgefonds in den USA, wo sie als risikoreiche Fondsart für Superreiche bekannt sind.
Auf dem deutschen Markt kann man erst seit dem Jahr 2004 in Hedgefonds investieren. Hier kam das Investitionsmodernisierungsgesetz, das Hedgefonds erstmals erlaubte – aber mit starken Restriktionen, damit auch nicht-professionelle Privatanleger diese risikoreiche Fondsart nutzen können. In dieser Zeit durften Privatanleger – begründet mit dem Anlegerschutz – in Dach-Hedgefonds, nicht aber in Single-Hedgefonds investieren.
Als kurz darauf im Jahr 2008 die Finanzkrise einsetzte und auch Hedgefonds–Investoren hohe Verluste erlitten, wurden diese Beschlüsse rückgängig gemacht. Die Konsequenz daraus war, dass Hedgefonds für nicht-professionelle Investoren wieder verboten wurden.
Nur wer die Anteile noch vor dem Inkrafttreten des Gesetzes gekaut hatte, durfte diese auch als nicht-professioneller Privatanleger behalten. Neue Investitionen waren nicht mehr durchführbar. Ausschließlich professionelle Investoren dürfen weiterhin in Hedgefonds investieren oder diese aufsetzen. Zudem werden deutsche Hedgefonds seitdem durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert, müssen ein Grundmaß an Diversifikation aufweisen und der Einsatz von Hebeln und spekulativen Instrumenten ist stark beschränkt.
Aufgrund der erläuterten Beschlüsse existieren in Deutschland nur 2 Arten von Hedgefonds. Diese unterscheiden sich jedoch unter anderem in der Zugänglichkeit für (Privat-)Anleger:
1. Single-Hedgefonds
Single-Hedgefonds sind für sich allein stehende, offene Investmentfonds, die in Deutschland nur an semi-professionelle oder professionelle Investoren emittiert werden dürfen. Bei ihnen ist kaum etwas nicht erlaubt, sodass sie in ihren Investitionen frei handeln dürfen.
2. Dach-Hedgefonds
Dach-Hedgefonds richten sich an das etwas breitere Spektrum von Investoren und funktionieren wie andere Dachfonds auch. Sie investieren in verschiedene Zielfonds, was wiederum Single-Hedgefonds oder andere Investmentfonds mit ähnlichen Anlagestrategien sein können. Dabei gelten verschiedene Restriktionen, sodass Dach–Hedgefonds beispielsweise nicht mehr als 20,00 % ihres Volumens in einen einzelnen Zielfonds investieren dürfen. Auch Leerverkäufe dürfen nicht durchgeführt und der Hebeleffekt nur in gesetzlich klar definierten Ausnahmen genutzt werden.
Diese Regulierung macht Dach-Hedgefonds gegenüber Single-Hedgefonds etwas diversifizierter. Das Risiko ist mit Blick auf klassische Investmentfonds wie etwa Aktienfonds oder Rentenfonds aber immer noch stark erhöht. Hedgefonds sind – ob alleinstehende oder als Dach-Variante – nur für sehr chancenorientierten Investoren gemacht.
Anleger, die in Hedgefonds investieren möchten, haben eine hohe Mindesteinlagesumme aufzubringen. Doch wie teuer sind Hedgefonds darüber hinaus?
Die Kosten für Hedgefonds im Überblick: