Dividendenfonds: Definition & Überblick

Dividende bei Fonds – darauf kommt es an

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Das Wichtigste in Kürze
  • Definition: Ein Dividendenfonds beschreibt eine Anlagestrategie. Dabei investieren Anlegerinnen und Anleger in Aktien von Unternehmen mit stabilen Bilanzen, die regelmäßig hohe Dividendenausschüttungen vornehmen.

  • Zielsetzung: Dividendenfonds eignen sich für Sparer, die an einer langfristigen Geldanlage interessiert sind, zum Beispiel für die Altersvorsorge.

  • Risiko: Durch die Investition in Unternehmen mit überdurchschnittlichen Dividenden sind – im Vergleich zu anderen Fonds – Dividendenfonds risikoärmer.

Was ist ein Dividendenfonds?

Dividendenfonds sind Fonds, die bewusst in Aktien von Unternehmen investieren, die kontinuierlich attraktive Dividenden ausschütten. Bei der sogenannten Dividendenstrategie wird auf Aktien mit relativ hohen Dividenden gesetzt. Die Dividendenrendite ist dabei ein entscheidendes Selektionskriterium für die Aktienauswahl. Aktien mit Dividenden können das Depot generell stabilisieren, zumal viele Unternehmen auch in volatilen Marktphasen Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Nichtsdestotrotz bergen auch Dividendenfonds Risiken.

Deutlich zu erkennen ist diese Definition des Dividendenfonds am DAX. Die Darstellung des Index gibt es einmal als DAX-Performanceindex und einmal als DAX-Kursindex. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass der Kursindex keine Dividenden beinhaltet. Und dieser Unterschied ist auch optisch erkennbar – denn der Performanceindex inklusive Dividenden ist mit einem etwa doppelt so hohen Wert notiert wie der Kursindex. Bekannte Dividendenfonds sind zum Beispiel der DWS Top Dividende oder sein Vergleichsindex, der MSCI World High Dividend Yield.

Normalerweise müsste man als Investor, um tatsächlich eine Dividendenstrategie umzusetzen, viel Zeit investieren, um die Unternehmen zu finden, die entsprechende Dividenden ausschütten. Beim Dividendenfonds übernimmt dies der Fondsmanager. Er erweitert das Portfolio des Fonds dauerhaft mit Aktien solcher Unternehmen. Die Anleger können sich zurücklehnen und sich auf die entsprechenden Renditen freuen.

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Wie sicher sind Dividendenfonds?

Ein Dividendenfonds ist ein Aktienfonds, deshalb muss hier auch mit den gleichen Risiken gerechnet werden. Grundsätzlich kann man sagen, dass Aktienfonds beziehungsweise Dividendenfonds nicht so hohe Risiken aufweisen wie eine direkte Investition in einzelne Aktien. Wie hoch das Risiko ist, hängt unter anderem davon ab, in welchen Markt und in welche Unternehmen der Fonds investiert, wie diversifiziert dieser ist, ob er stark schwankt und wie risikobehaftet er ist. Wirtschaftliche Entwicklungen oder gesetzliche Rahmenbedingungen können allerdings immer ungeplante Auswirkungen auf die Wertentwicklung von Fonds nehmen.

Je mehr unterschiedliche Unternehmen in den Fonds vertreten sind, desto breiter kann das Risiko gestreut werden. Dividenden können auf diese Weise Kursverluste kompensieren, denn die besseren Dividendentitel des Fonds können die schlechteren Dividenden ausgleichen.

Aufgrund der Eigenschaften von Dividendenfonds, können sie in volatilen Marktphasen eine solide Begleitung sein und eine höhere Rendite generieren. Nichtsdestotrotz sind Dividendentitel kein Ersatz für den risikolosen Zins. Daher ist es sinnvoll mit Dividendenfonds in ein diversifiziertes Portfolio aus Dividendentiteln zu investieren, um das Rendite-Risikoprofil gegenüber herkömmlichen Anlagestrategien zu verbessern.

Interessierte Anleger können sich vorab an den 7 gesetzlich definierten Risikoklassen der Fonds orientieren. Die erste Klasse trägt dabei das niedrigste Risiko, während die siebte Klasse eher für chancenorientierte Investoren geeignet ist, da hier die Fonds mit dem höchsten Risiko vereint sind.

Rendite und Gebühren bei Dividendenfonds

Gewöhnliche Aktienfonds erzielen normalerweise eine durchschnittliche Rendite von etwa 5,00 % pro Jahr. Natürlich gibt es auch Aktienfonds, die deutlich mehr oder weniger Rendite erreichen.

Dividendenfonds weisen eine ganz ähnliche Rendite auf. Dabei gibt es zahlreiche aktiv gemanagte Fonds, die zwar in den vergangenen Jahren gut performt haben, aber gleichzeitig hohe Gebühren wie Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren erheben. Darüber hinaus können Depotgebühren anfallen. Da Dividendenfonds in der Regel auch in schlechten Jahren eine Dividende zahlen, ist die Steuerlast von Dividendenfonds zudem höher. So müssen Anleger häufiger Erträge als Einkommen versteuern.

Steuern

Wenn wir von Gebühren sprechen, lohnt es sich, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Neben den aktiven Fonds können Anleger ebenso in passive Fonds oder ETFs investieren – denn auch diese können inzwischen Dividendenstrategien abbilden. Der Vorteil: Sie sind aber deutlich kostengünstiger als aktive Fonds. ETFs schaffen es durch die Abbildung eines Index, eine ähnliche oder sogar identische Rendite wie der Dividendenindex zu erzielen. Dabei reichen sie auch an die Renditen der aktiv gemanagten Dividendenfonds heran.

Das sollten Sie beim Kauf von Dividendenfonds beachten

Wenn Sie als Anlegerin oder Anleger lieber selbst die Dividendenfonds auswählen möchten, sollten Sie einige Punkte beachten, die Ihre Entscheidung beeinflussen können:

Eigenschaften von Dividendenfonds

Ø Dividendenrendite

Wie bei der Dividendenstrategie für einzelne Aktien lässt sich auch für einen Fonds eine Dividendenrendite berechnen. Dabei wird der Durchschnittswert der einzelnen Titel, die sich im Fonds befinden, errechnet.

Fondskosten

Wie klassische Fonds verursachen auch Dividendenfonds fixe Kosten, zum Beispiel für die Verwaltung des Fonds. Die Höhe dieser Kosten sollte genau betrachtet und verglichen werden. Sie kann je nach Fondsgesellschaft variieren.

Fondsmanagement

Der Erfolg des Dividendenfonds steht und fällt maßgeblich mit der Qualität des Fondsmanagers. Anleger sollten sich zunächst überlegen, welche Dividendenstrategie sie verfolgen. Welche Dividendentitel werden ausgewählt und in den Fonds aufgenommen? Wie entwickelte sich die Dividende des Fonds in den ...

Anlagestrategie

Die Anlegerin oder der Anleger sollte sich fragen, inwiefern die Strategie des Dividendenfonds zu den eigenen Zielsetzungen und der persönlichen Anlageverhalten passt. Obwohl Dividendenfonds ausschließlich Titel möglichst stabiler Aktiengesellschaften mit hohen Ausschüttungen aufnehmen, kann sich di...

Langfristige Entwicklung und Volatilität

Bevor die Entscheidung für einen bestimmten Dividendenfonds fällt, sollte die Anlegerin oder der Anleger die langfristige Entwicklung des Fonds genau betrachten. Dabei sollten Vergleichsindizes sowie Benchmarks zu Rate gezogen und rückwirkend über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren betrachtet werden...

Wie berechnet man eine Dividendenrendite?

Um die Dividendenrendite zu berechnen, wird der Wert der einzelnen Dividende durch den Einkaufspreis der einzelnen Aktie zum Zeitpunkt der Ausschüttung der Dividende geteilt.

Beispiel:

Wenn eine Aktie 40 € kostet und eine Dividende von 2,50 € pro Aktie ausbezahlt wird, erhalten wir eine Dividendenrendite von 6,25 %. Falls die Anleger die Aktie zuvor zu einem besseren Preis gekauft haben, ist die Dividendenrendite noch besser, da man bei der Auszahlung vom höheren Kurs profitiert. Hat sich der Kurs in der Zwischenzeit verschlechtert, sinkt auch die Dividendenrendite.

Übrigens: Generell sinkt der Aktienkurs beim Auszahlen der Dividende, und zwar in etwa um den Wert der Dividende. Damit wird verhindert, dass sich Investoren kurz vor dem Ausschütten der Dividende Anteile kaufen, um lediglich die Dividende zu erhalten und sie danach wieder zu verkaufen. Der gesunkene Kurs nach der Ausschüttung macht den Verkauf finanziell unattraktiv und sorgt für einen stabileren Markt.

Was sind die Vor- und Nachteile von Dividendenfonds?

Vorteile:

  • Anleger profitieren von Aktienfonds, die in besonders dividendenstarke Unternehmen investieren. Die Gesamtrendite des Fonds wird positiv von den Dividenden beeinflusst.
  • Investoren können zu jedem Zeitpunkt Anteile kaufen und verkaufen – selbst mit kleineren Summen ist ein Kauf und eine monatliche Investition möglich.
  • Anleger können eine Dividendenstrategie verfolgen, ohne dass sie Fachwissen und Zeit investieren müssen, die diese normalerweise erfordert.

Nachteile:

  • Bei aktiven Dividendenfonds fallen in der Regel hohe Gebühren an, wie etwa Ausgabeaufschläge und Verwaltungskosten. Passive Dividenden–ETFs, die über Broker auch mittels Sparplan bespart werden können, sind hier deutlich kosteneffizienter.
  • Wie bei allen Anlageprodukten, die Wertpapiere mit einschließen, gibt es auch bei Dividendenfonds ein Risiko, das bis zum Totalverlust reichen kann.

Für wen sind Dividendenfonds sinnvoll?

Dividendenfonds sind vor allem für Anleger sinnvoll, die an mittel- oder langfristigen Investitionen interessiert sind. Gerade in thesaurierenden Dividendenfonds kann durch die unmittelbare Reinvestition ein nachhaltiges und langfristiges Wachstum der Rendite erreicht werden.

Dividendenfonds richten sich vor allem an sicherheitsorientierte Anleger, die Aktienmarktrisiken ertragen können. Tatsächlich ist das Risiko von Dividendenfonds mit dem von Aktienfonds, aber auch von Mischfonds vergleichbar. Allerdings streut sich das Risiko über viele Aktien hinweg.

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