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Definition: Dachfonds sind aktive Fonds, die ausschließlich in andere Fonds (Zielfonds) investieren – etwa andere aktive Fonds, aber auch passive Exchange Traded Funds (ETFs). Je nach Dachfonds verfolgt das Fondsmanagement unterschiedliche Anlagestrategien.
Risiko: Dachfonds sind meist risikoreiche Anlagen und daher eher für chancenorientierte Anlegerinnen und Anleger geeignet. Wie hoch das Risiko genau ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem den Zielfonds, dem Fondsmanagement und möglichen Verpflichtungen der Vermögensverwaltung.
Rendite: Die Rendite lässt sich nicht pauschal einschätzen und hängt von der Auswahl der Zielfonds ab. Mit einem verstärkten Fokus auf Aktienfonds können höhere Renditen erzielt werden als Dachfonds, die mehrheitlich in Rentenfonds investieren. Die recht hohen Gebühren schmälern jedoch die Rendite.
Einfach erklärt sind Dachfonds Investmentfonds, die nicht in Wertpapiere, sondern ausschließlich in andere Fonds (Zielfonds) oder Exchange Traded Funds (ETFs) investieren. Zu den Zielfonds zählen unter anderem Aktienfonds, Rentenfonds, Immobilienfonds aber auch Mischfonds oder Private-Equity-Fonds. Das Investieren in Fonds unterschiedlicher Anlageklassen ermöglicht eine breitere Risikostreuung.
Dachfonds bilden also sprichwörtlich ein Dach über anderen Fonds, weshalb sie auch als „Fund of Funds“ oder „Investmentfondsanteil-Sondervermögen“ bezeichnet werden.
Für Anleger sind Dachfonds äußerst bequem – denn per Investition in nur einen Fonds können sie in mehrere verschiedene Zielfonds investieren. Die meisten Dachfonds sind offene Investmentfonds – es kann also jeder investieren, Anteile nachkaufen und diese auch wieder über die Börse verkaufen.
Hinweis:
Neben den klassischen offenen Investmentfonds gibt es für Anleger auch die Möglichkeit, in geschlossene Investmentfonds, wie zum Beispiel Private-Equity-Fonds zu investieren. Diese Anlageklasse ist auch als Dachfonds strukturiert, der in mehrere Zielfonds investiert. Aufgrund der potenziell hohen Rendite ist Private Equity inzwischen für viele Privatanleger interessant. Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier:
Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Risiken finden Sie in unseren Risikohinweisen.
In Deutschland ist die Anlage in Dachfonds seit dem Jahr 1998 erlaubt. Im Vergleich zu Aktien und Mischfonds sind sie bislang unter Privatanlegern nicht sehr verbreitet und machen weniger als 6,00 % des kompletten Fondsvermögens aus.
Dachfonds funktionieren nach demselben Prinzip wie klassische Investmentfonds. Das aktive Fondsmanagement oder auch Vermögensverwaltung investiert nicht in einzelne Wertpapiere, wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen, sondern in Einzelfonds. Die Auswahl der Zielfonds orientiert sich an der Anlagestrategie des Dachfonds.
Dabei konzentriert sich die Fondsmanagerin oder der Fondsmanager zum Beispiel auf einen „Best-Select-Ansatz“. Es werden also bewusst die Zielfonds ausgewählt, die durch eine gute Performance positiv auffallen. Ob dabei Aktien-, Anleihen-, Immobilien- oder auch Geldmarktfonds im Fokus stehen, können Anleger vorab in den Produktdatenblättern nachlesen.
In welche Zielfonds der Dachfonds am Ende investiert, wird nach § 196 des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB)durch vier Punkte beschränkt:
Die Rendite, die Dachfonds durch ihre Investitionen erzielen, fließt zurück in das Fondsvermögen und kann dort durch Re-Investitionen einen Zinseszinseffekt bewirken.
Grundsätzlich handelt es sich bei Dachfonds um aktiv verwaltete Fonds mit einem Fondsmanagement. In dieser Hinsicht unterscheiden sich einzelne Dachfonds nicht voneinander, dafür aber in ihrem inhaltlichen Fokus. So existieren Dachfonds, die beispielsweise vermehrt in Aktienfonds investieren und wieder solche, die eher Rentenfonds ins Visier nehmen.
Zudem gibt es Dachfonds, die nicht in aktive Investmentfonds investieren, sondern in passive ETFs. ETFs replizieren bestehende Börsenindizes, also etwa den deutschen Leitindex DAX, US-Aktienindex S&P 500 oder den MSCI World Indexe und bilden deren Performance so automatisiert nach. Dadurch weisen sie meist nicht so hohe Gebühren wie aktive Investmentfonds auf. Dachfonds, die zu einem Großteil in ETFs investieren, sind daher für Privatanleger etwas preiswerter, aber dennoch im Vergleich zu anderen Geldanlagen recht teuer.
Mit gezielten Investitionen, ohne den Weg über einen Dachfonds zu gehen, können Anleger Gebühren sparen und dennoch von Diversifikation und Chancen auf hohe Renditen profitieren. So kann sich zum Beispiel eine direkte Investition in ETFs auszahlen. Durch das passive Abbilden bestehender Börsenindizes fallen deutlich weniger Gebühren an als bei aktiv gemanagten Dachfonds.
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Dachfonds werden steuerlich nicht anders behandelt als klassische Investmentfonds. Oft wird als besonderer Vorteil der Dachfonds herausgestellt, dass Anleger auf die einzelnen Renditen der Zielfonds keine Steuern zahlen zu brauchen. Das stimmt auch, stellt jedoch keine steuerliche Sonderbehandlung dar.
Wer beispielsweise in einen thesaurierenden Fonds investiert, braucht keine Steuern für den Gewinn aus einzelnen Aktien auf Wertpapier-Ebene zu zahlen, da die Gewinne reinvestiert werden Nur der Betrag, den sich Investoren von ihren Anteilen auf Fonds-Ebene auszahlen lassen, ist zu versteuern. Beim Verkauf der Unternehmensanteile gibt es eine Besonderheit zu beachten: Wer Aktien bis Ende 2008 gekauft hat und diese noch hält, kann sie steuerfrei verkaufen. Auf Unternehmensanteile, die ab 2009 gekauft wurden, fällt beim Verkauf die Steuer an.
So ist das auch bei thesaurierenden Dachfonds. Wenn diese durch steigende Kurse, Zinsen oder Dividenden Gewinne erzielen, fließen diese in das Fondsvermögen. Dafür sind keine Steuern fällig. Erst dann, wenn der Dachfonds selbst Gewinne direkt an die Anleger ausschüttet, sind Steuern zu zahlen. Für Kapitalerträge wird die Abgeltungssteuer fällig beziehungsweise bei im Ausland erzielten Erträgen in der Regel die Kapitalertragsteuer. Die Steuer beträgt 25,00 % der erzielten Gewinne plus gegebenenfalls 5,50 % Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.
Wie risikoreich ein Dachfonds ist, wird durch mehrere Faktoren bestimmt. Investiert der Fonds hauptsächlich in schwankungsarme Zielfonds, zum Beispiel Rentenfonds mit Staatsanleihen von Industriestaaten, ist auch der Dachfonds weniger anfällig für Schwankungen. Die Risikobewertung ist demnach mit denen von klassischen Investmentfonds vergleichbar.
Wir gehen auf die Faktoren, die das Risiko eines Dachfonds bestimmen, genauer ein.
Zielfonds
Es kommt darauf an, in welche Art von Zielfonds der Dachfonds investiert. Sind es nur Aktienfonds, nur Rentenfonds oder doch nur Geldmarktfonds? Sind es Fonds aus mehreren Anlageklassen? All diese Investmentfonds haben verschiedene Risikoprofile. Während Aktienfonds mit einem höheren Risiko verbunden sind, ist das bei Geldmarktfonds etwas weniger der Fall. Anleihenfonds befinden sich wiederum dazwischen. Das Gesamtrisiko des Dachfonds hängt somit von den Risiken der Zielfonds und deren Gewichtung ab.
Fondsmanagement
Das Fondsmanagement ist wesentlich am Risiko eines Dachfonds beteiligt, denn es kommt darauf an, ob es im Sinne der Anleger handelt. Wählen Fondsmanager die falschen Zielfonds aus, kann es schnell zu verfehlten Renditezielen und Kursverlusten kommen.
Fondsmanagement der Zielfonds
Investiert der Dachfonds in aktive Fonds statt in passive ETFs, sind Anleger des Dachfonds darauf angewiesen, dass auch das Fondsmanagement der Zielfonds gute Arbeit leistet. Erst dann kann der Dachfonds an ihnen wachsen. Deshalb darf man nicht nur den Dachfonds an sich betrachten, sondern sollte auch einen Blick auf die Zielfonds werfen, in die der Dachfonds investiert.
Verpflichtungen des Fondsmanagements
Es kann sein, dass das Fondsmanagement des Dachfonds dazu verpflichtet ist, zu einem bestimmten Teil in die Produkte derselben Gesellschaft zu investieren. Das ist auch erlaubt – aber problematisch, weil Fondsmanager so keine unabhängigen Entscheidungen treffen können. Darauf blickend haben sich Anleger mit dem Fonds auseinanderzusetzen und zu erörtern, ob die Fondsmanager tatsächlich die besten Zielfonds mit guten Wertentwicklungen oder einfach nur die eigenen Zielfonds auswählen.
Trotz dieser vier Punkte ist festzuhalten, dass das Risiko bei Dachfonds je nach Art der Zielfonds normalerweise mit dem von Aktien– oder Mischfonds vergleichbar ist. Investmentfonds an sich sind nicht so risikoreich wie Investitionen etwa in einzelne Wertpapiere wie Aktien und Anleihen.
Wenn Investmentfonds also in Investmentfonds investieren, dann ist theoretisch von einer doppelten Diversifikation die Rede und somit auch von einem breiter gestreuten Risiko. Zudem können sich die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der erlaubten Dachfonds-Investitionen positiv auf das Gesamtrisiko auswirken.
Mit einem Blick auf die offizielle Risikoklasse von Dachfonds können Investoren ihr Risiko besser einschätzen. Das Gesetz sieht sieben Risikoklassen vor, bei denen die erste für ein besonders kleines Risiko steht und die siebte für ein hohes Risiko. Dachfonds mit einer hohen Risikoklasse sind dementsprechend nur chancenorientierten Investoren vorbehalten.
Eine potenzielle Insolvenz des Emittenten ist keine Gefahr für das Geld der Anleger, da das Fondsvermögen eines Dachfonds (wie bei allen Investmentfonds) als Sondervermögen behandelt und somit getrennt vom Kapital der Investmentgesellschaft aufbewahrt wird. Das von Anlegern investierte Geld kann also niemals in die Insolvenzmasse mit einfließen. Allerdings sollten die Anlegenden Kursverluste verkraften können.
Wie das Risiko der Zielfonds das Risiko des Dachfonds bestimmt, so bestimmen auch die Renditen und Gebühren der Zielfonds die des Dachfonds. Pauschale Werte lassen sich kaum nennen. Dachfonds, die in Aktienfonds investieren, erzielen bei einer guten Wertentwicklung des Zielfonds sehr wahrscheinlich eine höhere Rendite, als würden sie etwa in Rentenfonds investieren.
Dachfonds sind hinsichtlich ihrer hohen Gebühren in der Kritik. Sie übersteigen sogar die Kosten, die für Anleger beim Kauf von Einzeltiteln anfallen. Denn einerseits haben die Fonds die Verwaltungsgebühr ihrer Zielfonds zu bezahlen und diese Kosten an ihre Anleger weiterreichen. Andererseits erheben sie selbst Gebühren, um etwas zu verdienen und das aktive Fondsmanagement anbieten zu können. Das kann die Rendite merklich reduzieren. Noch dazu sind unter Umständen Depot-Gebühren denkbar, welche die Rendite weiter schmälern
Dachfonds können von ihren Zielfonds bei besonders voluminösen Investitionen Provisionen erhalten, welche die Investmentkosten zumindest etwas verringern – und so auch die Gesamtkosten der Investoren reduzieren. Ob dafür dann tatsächlich die für die Anlegerin oder den Anleger besten Zielfonds ausgewählt werden, bleibt fraglich und ist meistens nicht transparent nachzuvollziehen.
Demnach existiert eine Vielzahl von Dachfonds, die mit hohen Gebühren daherkommen. Sie sind in der Höhe mit den Gebühren von Aktien– und Mischfonds vergleichbar. Investitionen in ETF-Portfolios, wie zum Beispiel bei unserer Vermögensverwaltung oder dem ETF Configurator, sind wie Dachfonds ähnlich breit diversifiziert, verlangen jedoch nur einen Bruchteil der Gebühren von ihren Anlegern.
Hinter ETFs steht kein aktives Fondsmanagement wie bei Dachfonds. Sie agieren passiv und bilden automatisch einen Index an der Börse nach. Dadurch entfallen die Gebühren für Fondsmanager, wie zum Beispiel die Verwaltungsgebühr und der Ausgabeaufschlag, die Kosten von ETFs sind demnach deutlich geringer. Während Dachfonds also gerne einmal 2,00 % und mehr kosten, sind ETFs wesentlich kosteneffizienter. Bei der Vermögensverwaltung liegen die Kosten durchschnittlich bei 0,59 %. Stellen Sie sich Ihr Portfolio mit unserem ETF Configurator selbst zusammen, können Sie zusätzlich Kosten sparen.
Vorteile
Nachteile