Vanguard-ETFs: Was macht ihren Erfolg aus?

Das Wichtigste in Kürze
  • Vanguard: Der US-amerikanische Finanzdienstleister Vanguard konzipiert Fonds beziehungsweise ETFs im Sinne der Anlegerinnen und Anleger und steht für kosteneffiziente und einfache Investments.

  • Kosten: Vanguard-ETFs gelten mit aktuell höchstens 0,29 % (Stand: 06.2024) laufenden Kosten als besonders kosteneffizient. Die durchschnittlichen Kosten der europäischen Vanguard-ETFs und Fonds lagen 2021 53 % unter dem Branchendurchschnitt.

  • Rendite: In den letzten zehn Jahren konnten 80 % aller Vanguard-ETFs bessere Renditen erzielen als vergleichbare ETFs (Stand: 05.2024). Wie viel Rendite erzielt werden kann, hängt von der Zusammensetzung des Vanguard-ETF-Portfolios ab.

Erklärung: Was sind Vanguard ETFs?

Vanguard-ETFs sind börsengehandelte Indexfonds des US-amerikanischen Fondsherausgebers Vanguard mit Sitz in Pennsylvania. Die meisten bilden Indizes der FTSE Group ab, jedoch werden auch andere Vergleichsindizes wie der Bloomberg MSCI Global oder Standard & Poor’s 500 Index herangezogen. Vanguard-ETFs zeichnen sich durch ihre kosteneffiziente und einfache Struktur aus.

Passive ETFs (Exchange Traded Funds) sind an der Börse gehandelte Indexfonds, welche die Wertentwicklung eines Index abbilden. Der allgemein am häufigsten abgebildete Index ist der MSCI World. ETF-Anbieter setzen jedoch auch auf andere Indizes, wie zum Beispiel den DAX. Vanguard bildet als einziger Anbieter den FTSE All-World ab. Dabei bietet der US-amerikanische Finanzdienstleister sowohl thesaurierende als auch ausschüttende Vanguard-ETFs an. Thesaurierende ETFs reinvestieren die Erträge, um den Zinseszinseffekt zu nutzen und schneller Kapital aufzubauen. Ausschüttende ETFs hingegen zahlen erzielte Renditen regelmäßig aus. Bei ETFs spricht man dabei entweder von accumulating ETFs (thesaurierend) oder distributing ETFs (ausschüttend), erkennbar im Fondsnamen an dem Zusatz „acc.“ beziehungsweise „dist.“.

Das Unternehmen Vanguard ist ein Pionier des passiven Investierens und wurde 1975 gegründet und ist mit 8,6 Billionen Euro Anlagevermögen der zweitgrößte ETF-Anbieter weltweit. Zwar gilt Vanguard in Europa als Spätstarter, da die ersten Vanguard-ETFs erst 2012 an den Börsen in Europa notierten. Doch in dieser kurzen Zeit entwickelten sie sich rasant zu einer beliebten Geldanlage. Das liegt vor allem an der besonderen genossenschaftlichen Eigentümerstruktur von Vanguard. Da es keine Aktionärinnen und Aktionäre gibt, die am Erfolg des Unternehmens beteiligt werden, können Erträge direkt an die Vanguard-Anlegerinnen und -Anleger weitergegeben werden – und zwar in Form von Kostensenkungen. Je mehr in Vanguard-Fonds und ETFs investiert wird, desto größer wird das Anlagevermögen. Das hat den Vorteil, dass der ETF-Anbieter die Gebühren weiter senken kann.

Was ist der Vanguard-Effekt?

Der Begriff Vanguard-Effekt ist vor vielen Jahren in den USA entstanden. Man konnte beobachten, dass die Kosten in einem Markt, in den Vanguard neu eintrat, sanken. Der Effekt entstand durch die niedrigen Kosten der Vanguard-ETFs. Andere ETF-Anbieter reagierten auf den Markteintritt, indem sie ihre Gebühren reduzierten.

Warum bildet Vanguard den FTSE All-World Index ab?

Der FTSE All-World enthält mehr als 4.000 Unternehmen, die sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern ansässig sind und agieren. Damit deckt der Index nahezu die gesamte Weltwirtschaft ab (90 - 95 %). Dadurch ergibt sich ein breites Spektrum an Branchen, Sektoren und Regionen, in die man mit Vanguard-ETFs investieren kann. Die meisten ETF-Anbieter setzen auf den MSCI World, der mit rund 1.600 Unternehmen etwa 85 % der Marktkapitalisierung abdeckt. Beide Indizes erreichen damit eine breite Diversifikation und streuen das Risiko für ihre Investorinnen und Investoren. Vanguard hat mit der Abbildung des FTSE All-World statt des MSCI World ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Mittlerweile bietet Vanguard zudem auch ETFs auf Basis anderer Vergleichsindizes an, zum Beispiel des Bloomberg MSCI Global oder Standard & Poor’s 500.

Über WeltSparen in Vanguard-ETFs investieren

WeltSparen bietet die Möglichkeit, ein ETF-Portfolio mit Vanguard-ETFs aufzubauen. Dafür kann man vorgefertigte Portfolios über die digitale Vermögensverwaltung auswählen oder sich das Portfolio aus verschiedenen Vanguard-ETFs und anderen ETFs selbst zusammenstellen. Bei einer Investition mit der digitalen Vermögenswaltung profitieren Anlegerinnen und Anleger von der langjährigen Expertise von WeltSparen und Vanguard, denn die Portfolios wurden in direkter, intensiver Zusammenarbeit erstellt.

Die Vermögensverwaltung mit ETFs von Vanguard

In enger Zusammenarbeit mit Vanguard stellt WeltSparen vier verschiedene ETF-Portfolios zusammen, die eine global diversifizierte Anlage in Aktien und Anleihen ermöglichen. Über die Vermögensverwaltung können Sie ganz einfach in eines dieser Portfolios investieren, je nach persönlicher Risikobereitschaft. Möglich ist eine Aktienquote von 30 %, 50 %, 70 % oder 100 %, die sich in jedem Fall auf fünf Vanguard-ETFs und einen Vanguard-Indexfonds verteilt. Bei Aktienquoten unter 100 % kommt ein Vanguard-Anleihenfonds hinzu.

In Abhängigkeit vom Aktienanteil sind die Vanguard-ETFs mit unterschiedlicher Gewichtung vertreten. Während in der Risikoklasse 30 der Vanguard-ETF FTSE North America 11,50 % ausmacht, sind es in der Risikoklasse 100 gut 38 %. Dieser enthält auch den Vanguard Global SmallCap Index Fund zu 10 %.  Dieser Indexfonds enthält Aktien von vorwiegend mittelständischen Unternehmen mit einer niedrigen Marktkapitalisierung, sogenannte SmallCaps. Diese können durch ihr Potenzial zu einer positiven Entwicklung der Rendite des ETF-Portfolios beitragen, enthalten jedoch auch höhere Schwankungen in turbulenteren Börsenphasen. Ein weiterer Vorteil der Vermögensverwaltung: Anlegerinnen und Anleger können einen ETF-Sparplan einrichten und somit Vanguard-ETFs einfach und flexibel mit einem Sparplan besparen.

Image.png

Globale und diversifizierte Portfolios

Die Portfolios der digitalen Vermögensverwaltung investieren Ihr Vermögen breit gestreut. Das heißt für Sie, dass Sie mit nur einem Portfolio von den globalen Aktien- und Anleihenmärkten profitieren.

Dabei folgt unser Anlageteam einer Strategie, in die 50 Jahre führender Finanzforschung eingeflossen sind.

Mehr zur Anlagestrategie erfahren >

Vanguard-ETFs im ETF Configurator

Der ETF Configurator bietet die Möglichkeit, sich aus über 180 ETFs und Indexfonds ein individuelles Portfolio zusammenzustellen – darunter 17 Vanguard-ETFs. Ein Portfolio kann aus bis zu zehn ETFs bestehen und ist mit einem Sparplan besparbar.

In diese Vanguard ETFs können Sie mit dem ETF Configurator investieren:

Vanguard Aktien-ETFs

Asien-Pazifik:

  • Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan (Dis)

  • Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan UCITS ETF (Acc)

Deutschland:

  • Vanguard Germany All Cap UCITS ETF (EUR) (Dis)

Europa:

  • Vanguard FTSE Developed Europe (Dis)

Japan:

  • Vanguard FTSE Japan (Dis)

Nordamerika:

  • Vanguard FTSE North America (Dis)

  • Vanguard S&P 500 UCITS ETF (USD) (Dis)

Schwellenländer:

  • Vanguard FTSE Emerging Markets (Dis)

  • Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF (Acc)

Global:

  • Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF (Dis)

  • Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF (USD) (Acc)

  • Vanguard Global Small-Cap Index Fund (Acc)

  • Vanguard ESG Developed World All Cap Equity Index Fund (Acc)

  • Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (Acc)

Vanguard Anleihen-ETFs

Nordamerika:

  • Vanguard USD Treasury Bond UCITS ETF EUR Hedged (Acc)

Global:

  • Vanguard Global Aggregate Bond UCITS ETF EUR Hedged (Dis)

  • Vanguard Global Bond Index Fund Institutional EUR Hedged (Acc)

Welche ETF-Kategorien gibt es bei Vanguard?

Das Portfolio von Vanguard für private Anlegerinnen und Anleger besteht aus nahezu 180 Fonds (Stand: 05.2024), die in vier verschiedene Überkategorien aufgeteilt werden. Dabei gibt es einen ETF häufig als thesaurierende und als ausschüttende Variante.

Vanguard Aktien-ETFs

Die Aktien-ETFs von Vanguard enthalten Aktien von Unternehmen aus aller Welt. Sie investieren in Industrie- und Schwellenländer sowie viele unterschiedliche Branchen und Sektoren. Aus diesem Grund erreichen die ETFs eine breite Risikostreuung und ermöglichen Anlegerinnen und Anlegern, in bestimmte Regionen oder Märkte zu investieren.

Vanguard Anleihen-ETFs

Vanguard Anleihen-ETFs enthalten ausschließlich Anleihen. Dazu zählen Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, gemischte und steuerbefreite Anleihen. Je nach Art der Anleihe sind Risiko und Rendite höher oder vergleichsweise gering. Durch die Kombination der verschiedenen Varianten ergibt sich eine Risikostreuung. Über die Vermögensverwaltung investieren Sie in den Vanguard Global Bond Index Fund, der mit über 10.000 Einzeltiteln die Entwicklung eines breit diversifizierten Portfolios von Staats- und Unternehmensanleihen mit sehr guter bis guter Bonität abbildet.

Vanguard Multi-Asset-ETFs

Multi-Asset-ETFs sind Mischfonds, die in Aktien und Anleihen investieren. Diese Kombination ermöglicht eine individuelle Risikostufe für jeden ETF. Je höher die Aktienquote im Multi-Asset-ETFs, desto höher ist das Risiko. So kann je nach Risikobereitschaft der passende Mischfonds ausgewählt werden.

Vanguard ESG-ETFs

ESG ist die Abkürzung für Environment, Social und Governance. ESG-ETFs fokussieren sich demnach auf Branchen und Unternehmen, die bestimmte Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren erfüllen. So kann man gezielt in Unternehmen investieren, die Wert auf Klimaschutz, soziale Aspekte und eine gute Geschäftsführung legen.

Rendite: Mit welchen Gewinnen kann man bei Vanguard-ETFs rechnen?

Die Rendite von Vanguard-ETFs lässt sich nicht pauschal festlegen, denn sie ist abhängig vom ETF selbst, der Marktentwicklung, den Kosten und der Art des ETFs. Aktien-ETFs haben beispielsweise meist eine höhere Chance auf Rendite als Anleihen-ETFs. Thesaurierende ETFs können zudem durch den Zinseszinseffekt höhere Erträge erzielen als ausschüttende ETFs. Allerdings haben in den letzten zehn Jahren 80 % aller Vanguard-ETFs die Renditen vergleichbarer Wettbewerbs-ETFs, die zum Beispiel den MSCI World nachbilden, übertroffen (Stand: 05.2024). Bei einer Anlagedauer von zehn Jahren im Zeitraum 2011 bis 2021 waren 48 von 64 Vanguard-ETFs besser als der Branchendurchschnitt. Ermittelt wurde dieser vom Fondsanalysten Lipper, der zum Thomson Reuters Konzern gehört. Allerdings ist zu beachten, dass eine gute Performance in der Vergangenheit kein verlässlicher Indikator dafür ist, dass die Wertentwicklung in Zukunft genauso positiv weitergeht.

Kosten: Welche Gebühren fallen für Vanguard-ETFs an?

Das Besondere an Vanguard-ETFs sind die geringen Kosten. Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Kostenquote der europäischen Vanguard-ETFs 53 % unter dem Branchendurchschnitt. Das heißt, Anlegerinnen und Anleger zahlten lediglich rund die Hälfte für ihre Anlage in Vanguard-ETFs im Vergleich zum Investment in ETFs aus derselben Branche von anderen Anbietern. Dadurch ergibt sich auch ein Vorteil bei der Rendite, denn weniger Kosten bedeuten, dass am Ende mehr von der Rendite übrig bleibt.

Aktuell liegen die Kosten für Vanguard-ETFs zwischen 0,09 % und 0,29 % pro Jahr (Stand: 05.2024). Im Vergleich: Die durchschnittlichen Kosten von ETFs belaufen sich auf circa 0,53 % pro Jahr. Dadurch sind Vanguard-ETFs meist wesentlich kosteneffizienter als ETFs von anderen Anbietern. Mit dem ETF Configurator können Anlegerinnen und Anleger in Vanguard-ETFs investieren. 17 verschiedene Vanguard Aktien- und Anleihen-ETFs sind in der Auswahl von über 180 ETFs und Indexfonds enthalten.