Wie unterscheiden sich die ETFs?
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ETFs: Passive ETFs sind börsengehandelte Fonds, die die Wertentwicklung eines Index abbilden. Sie investieren in eine Vielzahl verschiedener Titel und streuen dadurch das Risiko.
Thesaurierend: Thesaurierende ETFs sind ETFs, die erzielte Erträge und Dividenden nicht ausschütten .Sie reinvestieren diese direkt wieder. Durch die Wiederanlage kommt es zum Zinseszinseffekt.
Ausschüttend: Ausschüttende ETFs zahlen die erzielte Rendite an ihre Anleger aus. Dadurch kann ein passives Einkommen aufgebaut werden.
Grundsätzlich unterscheiden sich thesaurierende und ausschüttende ETFs darin, was sie mit den Erträgen und Dividenden machen. Dividenden sind eine Beteiligung am Unternehmensgewinn, die Unternehmen an ihre Aktionäre ausschütten können.Thesaurierende ETFs reinvestieren Renditen direkt. Das bedeutet, dass eine beispielhafte Rendite von 100 € ins Volumen des ETFs zurückfließen würde. Ausschüttende ETFs zahlen die Erträge und Dividenden an ihre Anleger aus. Die beispielhaften 100 € würden auf auf das Konto des Anlegers gezahlt und zur freien Verfügung stehen. Ausschüttende ETFs können unter anderem genutzt werden, um ein regelmäßiges passives Einkommen aufzubauen.
Anleger können die Ertragsart des ETFs aus den Abkürzungen im ETF-Namen herauslesen. Thesaurierende ETFs sind in der Regel mit dem Wort „accumulating” oder der entsprechenden Abkürzung „ACC” versehen. Auf Deutsch bedeutet das „ansammeln”. Ausschüttende ETFs sind an dem Zusatz „DIST” oder „distributing” zu erkennen, was auf Deutsch „ausschütten” heißt.
Welche Art von ETF besser ist, kann pauschal schwer beantwortet werden. Es kommt auf die Ziele der Anleger an, beispielsweise langfristiger Vermögensaufbau oder passives Einkommen. Mit Blick auf den Wert der Fonds liegen thesaurierende ETFs vorne. Durch die Wiederanlage der Rendite können mehr Titel gekauft werden und das Fondsvolumen erhöht sich. Die ETF-Anteile sind dadurch mehr wert und die Kursrendite kann sich wie beim Zinseszinseffekt steigern. Gleichzeitig steigen die Gebühren, da diese prozentual auf die Anlagesumme berechnet werden.
Währenddessen nimmt die ETF-Rendite bei ausschüttenden ETFs langsamer zu, da dem Fondsvolumen keine Erträge oder Dividenden zufließen und der Wert des ETFs dadurch auf einem Niveau bleibt. Jedoch sind die Ausschüttungen, die zwischenzeitlich getätigt werden, der Gesamtrendite hinzuzurechnen.Dadurch entsteht bei thesaurierenden ETFs eine höhere Kursrendite, da der Fonds mehr wert ist. Eine höhere Gesamtrendite ergibt sich eher weniger automatisch. Denn die Rendite von ausschüttenden ETFs setzt sich aus dem Wert der ETF-Anteile und den ausgezahlten Renditen zusammen.
Auf lange Sicht – beispielsweise über einen Anlagezeitraum von 20 Jahren – kann sich bei gleichen Bedingungen durch den Zinseszinseffekt ein Unterschied zwischen den Renditen von ausschüttenden und thesaurierenden ETFs ergeben. Dieser ist jedoch prozentual gesehen eher gering. Folgendes Beispiel kann hierfür betrachtet werden:
Angenommen, ein Anleger entscheidet sich dafür, in den gleichen ETF zu investieren – einmal in der thesaurierenden und einmal in der ausschüttenden Variante. Die beiden ETFs entwickeln sich identisch. Folgende Werte werden zur Berechnung angenommen:
Startkapital: 0 €
Sparrate: 150 € monatlich
Kosten: 0,59 % p. a. (wie bei der digitalen Vermögensverwaltung von WeltSparen)
Wertentwicklung: 5 % p. a.
Ausschüttung: jährlich (relevant für den ausschüttenden ETF)
Hinweis: Hierbei handelt es sich um eine fiktive Berechnung zur Veranschaulichung der Rendite von thesaurierenden und ausschüttenden ETFs. Die Werte können von der Realität abweichen.
Depotwert nach x Jahren | Thesaurierender ETF | Ausschüttender ETF |
---|---|---|
1 Jahr | 1.843 € | 1.843 € |
5 Jahre | 10.064 € | 10.009 € |
10 Jahre | 22.553 € | 22.002 € |
15 Jahre | 38.048 € | 35.978 € |
20 Jahre | 57.275 € | 51.942 € |
Gesamteinzahlung | 36.000 € | 36.000 € |
Kosten | 2.878 € | 1.988 € |
Gewinn | 21.275 € | 15.942 € |
Nach 20 Jahren ist der Gewinn des thesaurierenden ETFs rund 5.300 € höher als der des ausschüttenden ETFs. Die Kosten wurden bereits jährlich bei der Berechnung des Depotwerts und den Ausschüttungen berücksichtigt. Im Gegenzug dazu konnte der Anleger mit dem ausschüttenden ETF von jährlichen Auszahlungen profitieren. Ob sich ein ausschüttender oder ein thesaurierender ETF demnach mehr lohnt, kommt auf die Anlageziele an. Wer ein passives Einkommen aufbauen möchte, kann einen ausschüttenden ETF nutzen. Anleger, die langfristige Geduld mitbringen und die Geldanlage kontinuierlich und ohne Entnahme besparen, können von einem etwas höheren Gewinn mit thesaurierenden ETFs profitieren. Hinzu kommt, dass beim Vergleich Steuern und Steuerfreibeträge zu berücksichtigen sind.
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Die Kosten eines ETFs werden pro Jahr auf die Anlagesumme berechnet. Sie umfassen unter anderem laufende Kosten für das Wertpapierdepot, die Verwaltung des ETFs, administrative Fondskosten und Betriebskosten sowie Werbe- und Vertriebskosten. Diese Gebühren werden in der Total Expense Ratio (TER) zusammengefasst. Zusätzlich können weitere Gebühren anfallen, wie Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren wie Aktien und Anleihen, Lizenzkosten für die Nachbildung eines Indizes sowie Ausgabeaufschläge oder gegebenenfalls Performancegebühren.
Ob ein ETF thesaurierend oder ausschüttend ist, wirkt sich in der Regel kaum auf die prozentuale Höhe der Kosten aus. Sie betragen bei beiden Varianten beispielsweise 0,59 % pro Jahr. Mit steigender Laufzeit erhöhen sich bei einem thesaurierenden ETF die zu zahlenden Kosten jedoch schneller als bei einem ausschüttenden ETF. Das liegt daran, dass die Anlagesumme des thesaurierenden ETFs stets um die Rendite plus mögliche Einzahlungen mit einem ETF-Sparplan oder einer Einmalanlage erhöht wird. Bei einem ausschüttenden ETF bleibt die Anlagesumme gleich beziehungsweise erhöht sich lediglich um mögliche Einzahlungen. Die Kosten von 0,59 % pro Jahr werden demnach auf eine niedrigere Anlagesumme berechnet als bei einem thesaurierenden ETF.
Neben der grundlegenden Besteuerung der Kapitalerträge beim Verkauf von Fondsanteilen gibt es seit dem Jahr 2018 eine weitere einheitliche Besteuerung von Fonds, die auf laufende Geldanlagen angewandt wird. Die Besteuerung von ausschüttenden und thesaurierenden ETFs wird über eine Vorabpauschale abgegolten.
Das hat den Grund, dass – im Gegensatz zu thesaurierenden ETFs – bei ausschüttenden ETFs regelmäßig Erträge und Dividenden ausgezahlt werden, die zu versteuern sind. Anleger erzielen durch die Wiederanlage der Rendite eine Wertsteigerung der ETFs und dadurch gleichzeitig Gewinne. Diese waren lange Zeit steuerfrei, da sie nicht ausgezahlt wurden. Erst beim Verkauf von Fondsanteilen wurden die Gewinne realisiert und Steuern fällig. Mit der Vorabpauschale wurde dieser Umstand umgangen.
Da bei thesaurierenden ETFs kein Geld fließt, wird mit dieser Pauschale ein Betrag berechnet, der den Wertzuwachs von Fondsanteilen fiktiv widerspiegelt. Dadurch ergibt sich eine Summe, die versteuert werden kann. Zur Vereinheitlichung der Versteuerung wird die Vorabpauschale auf alle Fondsarten angewandt.
Die Vorabpauschale wird folgendermaßen berechnet:
Der Wert des ETFs zum Jahresbeginn wird mit 70 % des Basiszinses multipliziert. Daraus ergibt sich der sogenannte Basisertrag. Im Jahr 2024 betrug der Basiszins 2,29 %, im Jahr 2025 2,53 % (Stand: 02.2025). Danach wird die Wertsteigerung des ETFs im jeweiligen Jahr betrachtet. Der niedrigere Wert der beiden (Basisertrag oder Wertsteigerung) wird als Vorabpauschale herangezogen.
Die Vorabpauschale sowie Gewinne durch den Verkauf von Fondsanteilen werden mit 25 % Abgeltungssteuer versteuert. Hinzu kommen der Solidaritätszuschlag, der 5,50 % der Abgeltungssteuer beträgt, und gegebenenfalls Kirchensteuer. Die ETF-Steuern für das Anlagejahr sind im Januar des Folgejahres zu zahlen. Wenn Anleger später Anteile an ihren Fonds verkaufen, wird die anfallende Steuer vom Gewinn direkt abgezogen und mit der bereits gezahlten Vorabsteuer verrechnet. Der Depotanbieter übernimmt in beiden Fällen das Abführen der Steuern an das Finanzamt.
Um die Steuerlast zu mindern, können Anleger den Sparerpauschbetrag nutzen. Dieser Freibetrag ermöglicht es, jedes Jahr Erträge und Dividenden aus Investitionen sowie Zinsen bis zu 1.000 € steuerfrei zu erzielen. Für Zusammenveranlagte verdoppelt sich der Steuerfreibetrag auf 2.000 € pro Jahr. Um den Sparerpauschbetrag nutzen zu können, kann ein Freistellungsauftrag beim Depotanbieter eingerichtet werden. Alternativ können zu viel gezahlte Steuern über die Steuererklärung zurückgeholt werden.
Je nach Fonds beziehungsweise ETF können weitere Steuerfreistellungen greifen. Bei einem Aktienfonds beziehungsweise Aktien-ETF bleiben 30 % der Vorabpauschale steuerfrei. Bei Mischfonds, die Aktien, Anleihen und andere Vermögenswerte enthalten können, wird eine Teilfreistellung von 15 % berücksichtigt.
Mit der Vermögensverwaltung von WeltSparen können Anleger in vorgefertigte ETF-Portfolios investieren. Zur Auswahl stehen vier Portfolios mit unterschiedlichen Risikoprofilen, sodass je nach Risikobereitschaft eine passende ETF-Anlage getätigt werden kann. Das Risiko ergibt sich durch die Anzahl an Aktien im Vergleich zu Anleihen im ETF. Bei der Risikoklasse 100 investiert das ETF-Portfolio ausschließlich in Aktien. Das Risikoprofil 50 bietet beispielsweise eine Anlagemöglichkeit in 50 % Aktien und 50 % Anleihen. Anleger können so breit gestreut in den weltweiten Markt investieren. Erzielte Renditen werden reinvestiert, wodurch Anleger vom Zinseszinseffekt profitieren können.
Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.
Ausschüttend oder thesaurierend: Wie unterscheiden sich diese Formen von ETFs?
Was ist besser: Thesaurierende oder ausschüttende ETFs?
Gebühren: Warum sind die Kosten relevant?
Steuern: Wie werden thesaurierende und ausschüttende ETFs versteuert?
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