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Das Besondere an Swap-ETFs ist, dass sie einen Index eins zu eins nachbilden, ohne exakt die Aktien und Positionen zu kaufen, die der Index auch hat. Stattdessen führen sie eine Art „Renditetausch“ mit dem Partner-Index durch. Dabei spricht man auch von einer künstlichen, „synthetischen Replikation“.
Ebendiese synthetische Replikation macht Swap-ETFs für Laien komplex. Swap-ETFs beinhalten meist andere Titel als der abzubildende Index, mit dem sie sich vorher zusammenschließen. Die Renditen, die der ETF-Anbieter dann erzielt, reicht er an den Swap-Partner weiter. Der Swap-Partner reicht wiederum die Index-Rendite an den ETF weiter. So entsteht das Tauschgeschäft.
Swap-ETFs sollen vor allem schwer abbildbare Aktienmärkte replizieren, wo normale ETFs an ihre Grenzen stoßen, und dabei ETF-typisch die laufenden Kosten reduzieren. Swap-ETFs gibt es aber auch in allen großen und liquiden Aktienmärkten.
Um das Kontrahentenrisiko von vornherein zu vermeiden, kann auf physische ETFs gesetzt werden. Dazu bietet sich beispielsweise die Vermögensverwaltung von WeltSparen an. Es bestehen vier ETF-Portfolios, die aus verschiedenen ETFs und Indexfonds bestehen und physisch repliziert werden. Das bedeutet, dass sie die Wertpapiere im Index im gleichen Verhältnis kaufen und keine Swap-Geschäfte stattfinden. Je nach individueller Risikobereitschaft und Anlagezielen wählen wir für Sie die passende Anlagestrategie aus.
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Ein ETF („Exchange Traded Fund“) besteht aus Wertpapieren und bildet die Wertentwicklung eines vorhandenen Index nach. Dadurch, dass ETFs passiv verwaltet werden, sind sie kosteneffizienter als klassische, aktiv gemanagte Investmentfonds. Denn bei denen kümmert sich das Fondsmanagement darum, selbst ausgewählte Titel in den Fonds aufzunehmen oder schlecht performende Titel rauszunehmen. ETFs haben kein Fondsmanagement. Dort nimmt man sich stattdessen einen Index vor und bildet automatisiert dessen Rendite nach.
Dabei existieren aber zwei verschiedene Ansätze: Viele ETFs bilden ihren Index nach, indem sie eins zu eins oder mindestens nahezu die Titel kaufen, die auch im Index vertreten sind. Das ist die physische Replikation. Swap-ETFs machen das anders. Sie bilden einen Index synthetisch nach und vereinbaren zusammen mit ihrem Swap-Partner einen „Renditetausch“.
Physisch replizierende ETFs bilden einen Index eins zu eins ab. Das bedeutet, dass die ETF-Gesellschaft exakt die Aktien einkauft, die auch im abzubildenden Index enthalten sind. Der Index kann beispielsweise der deutsche Leitindex DAX oder auch der MSCI World im internationalen Bereich sein. Der ETF ist nach der Replikation rein inhaltlich nicht mehr vom Index zu unterscheiden.
Eine Ausnahme besteht in Fällen, wo ETFs nur die wesentlichen Titel des abzubildenden Index kaufen und den Index somit nur teilweise nachbilden. Dies nennt man „optimierte Nachbildung” oder „Sampling”.
Die beiden erwähnten Indizes – der DAX und der MSCI World – unterscheiden sich voneinander. Während der DAX nur die Aktien der 40 wertvollsten Unternehmen Deutschlands beinhaltet, enthält der MSCI World die Aktien von über 1.600 Unternehmen aus aller Welt. Durch die kleine Titelanzahl ist die Replikation von 100,00 % des Index beim DAX einfacher durchführbar. Die optimierte Replikation (Sampling) ist durch die sehr hohe Titelanzahl beim MSCI World eher anzunehmen.
Der Grund für den Unterschied sind insbesondere die entstehenden Transaktionskosten. Denn die Zusammensetzung eines Index unterliegt ständigen Veränderungen. Es können Titel hinzukommen und wegfallen. Auch die Gewichtung der einzelnen Titel kann sich ändern. Bei einer hohen Anzahl von Wertpapieren unterschiedlicher Unternehmen nehmen die Anzahl der Transaktionen und damit auch die Kosten zu. Um die laufenden Kosten eines ETFs zu reduzieren, handelt man bei entsprechenden Indizes also nicht alles, sondern nur den für die Wertentwicklung wesentlichsten Teil der Aktien.
Hier ist die Funktionsweise etwas komplexer als bei der physischen Replikation. Ein Swap-Geschäft ist im Grunde ein „Renditetausch“. Das Zentrum dieses Geschäftes sind zwei Kontrahenten-Parteien, die einen Tauschvertrag miteinander schließen. Dabei steht auf der einen Seite ein ETF-Anbieter und auf der anderen Seite der Swap-Partner. Dieser ist normalerweise eine Bank. Nicht selten ist diese Bank zusätzlich der Mutterkonzern des entsprechenden ETF-Anbieters – zu beobachten etwa bei der Commerzbank als Mutterkonzern der ComStage als ETF-Anbieter.
Diese Swap-Geschäfte finden außerhalb der Börse statt. Beide Parteien sind direkt miteinander verbunden. Dabei spricht man auch von einem „Over-the-counter-Geschäft“ oder kurz OTC-Geschäft.
Die Details dieses Tauschgeschäfts lassen sich am besten am Beispiel des MSCI World erklären. Hier hält der Swap-Partner den Index des MSCI-World, doch bekommt im Tauschgeschäft die Rendite des ETF-Trägerportfolios. Dieses kann vollkommen andere Aktien und Titel beinhalten als der Index. Im Gegenzug erhält die ETF-Gesellschaft die Rendite des MSCI World aus dem Portfolio des Swap-Partners (siehe Grafik).
Was das am Ende für die Renditen bedeutet, ist anhand eines Rechenbeispiels erkennbar.
Auf diese Weise erhalten die Investoren des Swap-ETFs die Rendite des MSCI World. Diesen bildet der ETF zwar nicht wirklich nach, aber die Rendite ist dennoch annähernd die gleiche.
Warum macht man das so, wenn man eben auch einfach die Titel des MSCI World kaufen kann? Der wesentliche Vorteil eines Swap-ETFs ist, dass er über das Swap-Geschäft auch sehr illiquide Indizes abbilden kann. Nicht alle Aktien können in unbegrenztem Umfang und Volumen gehandelt werden. Wir sprechen von wirklichen Nischen-Indizes, die ein ETF normalerweise nicht abbilden könnte, ohne auf seine Kosteneffizienz zu verzichten.
Die Transaktionskosten und der Tracking-Error sind wesentliche Faktoren bei ETFs, insbesondere bei Swap-ETFs.
Was bedeutet das beides?
Die Abweichung der Rendite vom Referenz-Index soll natürlich immer so gering wie möglich sein. Dabei entwickelt sich der Index schon von Haus aus immer etwas besser als der ihn abbildende ETF. Der Index hat also immer eine Art Vorsprung. Um diesen Vorsprung nicht weiter auszubauen, ist es wichtig, dass der ETF die Kosten kontrolliert und reduziert. Denn nur so kann die Differenz zum Index minimiert werden. Für Swap-ETFs bedeutet das, dass sie die Transaktionskosten innerhalb des Trägerportfolios zu reduzieren haben, um eine ähnliche Rendite wie der Index des Swap-Partners zu erzielen. Würden beide Renditen zu unterschiedlich ausfallen, dann würde der Renditetausch keinen Sinn machen. Hier ist auch vom Kontrahentenrisiko die Rede.
Beispiel: Nehmen wir an, dass Sie 150 € monatlich einmal in einen ETF und einmal in einen aktiv gemanagten Fonds einzahlen. Beide erzielten durchschnittlich 5,00 % im Jahr. Wir berechnen die Wertentwicklung unter Berücksichtigung der ETF-Kosten von einmal 0,48 % im Jahr und einmal 2,26 % im Jahr. Die Investitionen nehmen Sie 24 Jahre vor. Erzielte Renditen werden immer wieder reinvestiert – „thesauriert“.
Wenn bei einem Swap-Geschäft der Swap Partner insolvent wird und nicht mehr zahlen kann, spricht man vom Kontrahentenrisiko. Die Konsequenz des Risikos ist, dass die Anleger entweder des Swap-ETFs oder des Swap-Partners im entsprechenden Fall auf ihre Rendite zu verzichten haben.
Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, hat die EU per Gesetz eine 10,00 %-Hürde etabliert. Diese besagt, dass der Renditeunterschied zwischen den Swap-Kontrahenten nicht größer als 10,00 % sein darf. Spätestens, wenn diese Grenze erreicht wird, hat der Tausch der Renditen stattzufinden. Das bedeutet auch, dass nicht jeder einzelne Euro sofort zum Swap-Kontrahenten fließt, sondern dass man die Renditen quasi sammelt.
Um bei dem Beispiel des MSCI World zu bleiben, fände ein Swap statt, sobald der Index beispielsweise bei einem Wert von 100 € und das Trägerportfolio bei einem Wert von 110 € liegt. Hier würde der Unterschied zwischen beiden Parteien 10,00 % umfassen und der Tausch würde automatisch stattfinden.
Die meisten ETF-Anbieter swappen / tauschen aber deutlich vor dieser 10,00 %-Hürde, um das Risiko denkbar überschaubar zu halten. So wird klar, dass der Verlust seitens des Kontrahentenrisikos beim Swap-ETF oder beim mit dem Swap-ETF verbundenen Index höchstens 10,00 % umfassen kann.
Um das Risiko noch weiter zu minimieren, gibt es die Option, dass der Swap-Partner in Sicherheitsleistungen – beispielsweise deutsche Staatsanleihen – investiert. Für diese besondere Form der Besicherung existieren drei Stufen:
Vorteile:
Nachteile: