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ETFs bilden einen Index auf verschiedene Arten und Weisen nach. Die Replikationsmethoden teilen sich zunächst in „physisch“ und „synthetisch“ auf. Auf der synthetischen Seiten stehen nur Swap-ETFs. Die physische Seite teilt sich noch einmal in ETFs auf, die ihren Index entweder 1:1 nachbilden oder nur optimiert replizieren beziehungsweise „samplen“.
Grundsätzlich kaufen physisch replizierende ETFs die Aktien des Basis-Index physisch ein. Sie enthalten also exakt die Aktien oder Titel, die auch der Index enthält. Beim „Sampling” sind es nur die wesentlichen Titel, die die Wertentwicklung des Index maßgeblich beeinflussen. Das ist bei Indizes mit sehr vielen Titeln sinnvoll, um die Transaktionskosten und Verwaltungskosten zu reduzieren.
Synthetisch replizierende ETFs schließen ein Tauschgeschäft mit einem Swap-Partner ab, damit Investorinnen und Investoren mit allen ETF-Vorteilen auch an schwer abbildbaren Märkten mitmischen können. Swap-ETFs bilden nicht wirklich einen Index nach, sondern erhalten nur dessen Rendite. Die Rendite, die Sie selbst mit Ihrem Portfolio erzielen, erhält wiederum der Swap-Partner.
Die digitale Vermögensverwaltung von WeltSparen macht die Investition in ETFs besonders einfach. Nachdem ein paar Fragen zur persönlichen Risikobereitschaft und den Anlagezielen beantwortet wurden, wählen wir für Sie eine von vier Strategien aus. Diese unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung aus Aktien und Anleihen. Ein höherer Aktienanteil ist zwar in der Regel mit mehr Risiko verbunden, erhöht jedoch gleichzeitig die Renditechancen.
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„Passiv verwaltet“ bedeutet, dass hinter ETFs kein Fondsmanagement sitzt wie bei einem klassischen Investmentfonds. Letztere werden aktiv verwaltet. Das bedeutet, dass sich das Fondsmanagement bestehend aus professionellen Analysten und Brokern aktiv bemüht, chancenreiche Titel zu suchen und diese in den Fonds aufzunehmen. Man möchte den Markt renditetechnisch übertreffen. Dadurch entstehen aber auch hohe laufende Kosten von durchschnittlich 2,26 % im Jahr. ETFs zeichnen ihren Index nur automatisiert nach und möchten ihn auch nicht übertreffen. Dadurch belaufen sich die Gesamtkosten beispielsweise bei der Vermögensverwaltung auf WeltSparen durchschnittlich nur auf 0,59 % im Jahr.
Der Renditeunterschied macht viel aus, vor allem, wenn man über viele Jahre in einen Investmentfonds oder einen ETF investiert. Spart man etwa 250 € monatlich bei einer durchschnittlichen Rendite von 5,00 % im Jahr, dann werden die Renditeunterschiede über die Jahre immer bedeutender.
Kontostand nach | Fonds mit durchschnittlichen Kosten von 2,26 % p. a. | ETF mit durchschnittlichen Kosten von 0,59 % p. a. |
---|---|---|
1 Jahr | 3.011,61 € | 3.063,07 € |
6 Jahren | 19.298,80 € | 20.512,57 € |
12 Jahren | 41.846,40 € | 47.042,52 € |
18 Jahren | 68.189,69 € | 81.355,04 € |
24 Jahren | 98.967,64 € | 125.733,16 € |
Selbstinvestitionen | 72.000 € | 72.000 € |
Erzielte Rendite | 29.967,64 € | 53.733,16 € |
In der Tabelle wird sichtbar, dass sich der Gewinn nach 24 Jahren um 23.765,52 € unterscheidet – 53.733,16 € beim ETF im Vergleich zu 29.967,64 € beim Investmentfonds. Zudem wird ersichtlich, dass sich der Gewinn bei gleicher Rendite vor Kosten erst nach mehreren Jahren wirklich unterscheidet.
Es existieren drei verschiedene Replikationsmethoden, die den beiden Feldern „physisch“ und „synthetisch“ zuzuordnen sind.
Ein ETF mit einer physischen Replikation bildet einen Index eins zu eins nach. Das bedeutet, dass er a) dieselben Titel wie im Index kauft und b) auch noch das Gewicht der einzelnen Titel im Index beachtet. Haben die Aktien eines bestimmten Unternehmens im Index beispielsweise ein Gewicht von 5,00 %, dann machen sie auch im ETF ein Gewicht von 5,00 % aus. Der ETF ist nachher also ein Abbild des Index. Weit verbreitet ist diese vollständige Replikation bei Indizes, die nur eine kleine Zahl von Titeln umfassen.
Der DAX ist ein sinnvolles Beispiel: dieser besteht aus den 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands nach Marktkapitalisierung – also nach der Anzahl der ausgegebenen Aktien und Börsenkurs. Dementsprechend braucht der ETF nur Aktien von 40 Unternehmen zu kaufen.
Beim MSCI World sähe es schon anders aus. Er enthält über 1.600 Unternehmen und deren Wertpapiere aus der ganzen Welt und wird daher physisch, aber oft auch je nach Anbieter synthetisch repliziert. Auch Indizes in Nischenmärkten oder mit nicht-liquiden Unternehmen sind zu schwer physisch abzubilden.
Was bedeutet das mit den Transaktionskosten? Ein ETF hat sich immer, wenn sich der Index in Sachen Gewicht oder Titel verändert, automatisch anzupassen. Das bedeutet, dass der Index schon vorhandene Titel aufstocken, reduzieren oder komplett entfernen kann sowie Titel, die bisher nicht vertreten waren, neu aufnehmen kann. Der ETF verändert sich mit.
Bei den entsprechenden Käufen und Verkäufen entstehen Kosten. Diese Kosten führen wiederum zum Unterschied zwischen dem Kurs des ETFs und des Index. Diesen Unterschied nennt man auch „Tracking Error“. Dieser ist in jedem Fall zu reduzieren, da das Konzept von ETFs sonst verfehlt ist.
Eine rein physische Replikation kann hinsichtlich zu hoher Transaktionen dann zu Nachteilen führen, wenn der nachzubildende Index zu viele Wertpapiere umfasst. Wenn ETFs all diese kaufen, dann entstehen evtl. Kosten, die die Kosteneffizienz von ETFs einschränken würden.
Das Sampling ist eine Mischform aus physischer und synthetischer Replikation. Das bedeutet, dass der ETF nur die Titel kauft, die im Index das meiste Gewicht ausmachen. Die nur zu kleinen Anteilen vertretenen Titel kauft der ETF nicht, ersetzt sie mit anderen Titeln oder Derivaten. Die Formel kann beispielsweise lauten, dass alle Titel, die im Index ein Gewicht von unter 0,01 % haben, nicht repliziert werden.
Das hat insbesondere mit der Illiquidität kleiner Unternehmen zu tun. Hätte der ETF jeden noch so kleinen Titel nachzukaufen oder zu verkaufen, wenn sich der Index verändert, dann würde das die Kosten erhöhen.
Einen synthetisch replizierenden ETF nennt man auch Swap-ETF. „Swap“ bedeutet im Deutschen Tausch. Das macht deutlich, dass es sich bei einem Swap-ETF um ein Geschäft zum Renditetausch handelt. Das geschieht mit Derivaten, sogenannten Swap-Optionen.
Der ETF bildet seinen Index also nicht physisch nach, indem er die Titel kauft, die in dem Index vertreten sind. Sondern er stellt ein teils vollkommen anderes Portfolio zusammen und vereinbart mit einem Swap-Partner, dass er die Rendite des Index überwiesen bekommt. Auf der anderen Seite stellt er die mit seinem Portfolio erzielte Rendite dem Swap-Partner bereit. Vereinfacht sieht das so aus:
Die beiden Parteien werden auch als Kontrahenten bezeichnet. Und weil zwischen der einen Rendite und der anderen Differenzen entstehen können, spricht man bei synthetischen ETFs von einem zusätzlichen Kontrahentenrisiko. Um dieses zu reduzieren, existieren einerseits ein Gesetz der EU und andererseits die Option, den Swap mit einer Sicherheitsleistung zu besichern. Dazu lesen Sie mehr im Artikel zu Swap-ETFs.
Physisch | Optimiert (Sampling) | Synthetisch | |
---|---|---|---|
Replikationsmethode | 100 % Replikation | Teilweise Replikation (Sampling oder optimierte Methode) | Swap-basiert mittels Optionen (Renditetausch) |
Basiswerte | Der Index wird 1:1 durch den physischen Kauf von allen Aktien mit dem identischen Gewicht wie im Index repliziert. | Der ETF beinhaltet nur die Titel, die sich am ehesten auf die Rendite des replizierten Index auswirken. Kleinere Positionen kauft er nicht, sondern nutzt die synthetische Replikation, um Titel aufzunehmen, die sich nicht im Index befinden müssen. | Der ETF beinhaltet Titel, die er von einem Swap-Partner erhält. Investoren erhalten aber nicht die Rendite, die das Portfolio erzielt, sondern die Rendite des Swap-Partners. Es findet ein Tausch statt. Der Swap-Partner bekommt wiederum die Rendite des ETFs. |
Ausschüttung | Ausschüttend oder thesaurierend | Ausschüttend oder thesaurierend | Mehrheitlich thesaurierend |
Indexgröße | Klein und groß | Überwiegend groß | Klein bis groß |
Vorteile | Die Aktien werden physisch eingekauft und sind somit auch tatsächlich im Fondsvolumen enthalten. | Die Mischform kann auch größere Indizes abbilden, ohne dass dabei die Transaktionskosten und somit ETF-Gebühren zunehmen. | Synthetisch replizierende ETFs können Investoren an schwer erreichbaren Märkten mitmischen lassen, ohne dass die Kosten steigen. |
Absolute Nachvollziehbarkeit für Investoren. | Eingeschränkte Transparenz. | Niedrige Transparenz. | |
Nachteile | Eins zu eins replizierende ETFs replizieren meist kleine Indizes oder solche mit mehrheitlich liquiden Unternehmen. Es gibt aber auch physisch replizierende ETFs auf den MSCI World. | Es besteht ein zusätzliches Kontrahentenrisiko (soweit kontrolliert durch Gesetz und Sicherheiten). Anleger investieren in vollkommen andere Titel, als von denen sie die Rendite erhalten. Schwer nachzuvollziehen und insbesondere für Laien sehr komplex. |