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ETFs und ETF-Sparpläne weisen deutlich kosteneffizientere Strukturen als Fonds auf. Das hat damit zu tun, dass sie nicht aktiv verwaltet werden.
Die wesentlichen Kosten eines ETFs werden in der TER – „Total Expense Ratio“ oder auch „Gesamtkostenquote“ inkludiert. Zu beachten ist aber, dass die TER trotz ihres Namens „Gesamtkostenquote“ nicht alle Kosten eines ETFs enthält.
Transaktionskosten – auch als Handelskosten bezeichnet – sind beispielsweise nicht in der TER enthalten. Werden diese zu hoch, dann kann eine Tracking-Differenz auftreten. Die Wertentwicklung des ETF weicht dann leicht von der des Index ab.
Mit der Vermögensverwaltung von WeltSparen profitieren Sie von einfachen und kostengünstigen ETF-Portfolios. Je nach persönlicher Risikobereitschaft wählen wir eine von vier Strategien für Sie aus – passend zu den individuellen Anlagezielen. Die Portfolios investieren weltweit breit diversifiziert. Über Ihr WeltSpar-Konto können Sie zudem zentral auf alle weiteren Angebote unserer Plattform zugreifen: beispielsweise auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten.
Die Portfolios der digitalen Vermögensverwaltung investieren Ihr Vermögen breit gestreut. Das heißt für Sie, dass Sie mit nur einem Portfolio von den globalen Aktien- und Anleihenmärkten profitieren.
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Wer einen ETF-Sparplan abschließt, hat meist zusätzlich Sparplan-Gebühren zu zahlen, denn mit jeder Sparrate hat die ETF-Gesellschaft einen Verwaltungsaufwand: Sie hat Aktien zu kaufen und Anlegerinformationen bereitzustellen. Die Kosten für den ETF-Sparplan werden der Anlegerin oder dem Anleger nicht extra abgezogen, sondern mit der Anlagesumme verrechnet. Bei der Vermögensverwaltung fallen Gesamtkosten von durchschnittlich 0,59 % jährlich an.
Beispiel: Nehmen wir an, dass Sie 50 € monatlich einmal in einen ETF und einmal in einen aktiv gemanagten Fonds einzahlen. Beide erzielten durchschnittlich 5,00 % im Jahr. Wir berechnen die Wertentwicklung unter Berücksichtigung der ETF-Kosten von einmal 0,59 % im Jahr und einmal 2,26 % im Jahr. Die Investitionen nehmen Sie 24 Jahre vor. Erzielte Renditen werden immer wieder reinvestiert – „thesauriert“.
Kontostand nach | Fonds mit durchschnittlichen Kosten von 2,26 % p. a. | ETF mit durchschnittlichen Kosten von 0,59 % p. a. |
---|---|---|
1 Jahr | 3.011,61 € | 3.063,07 € |
6 Jahren | 19.298,80 € | 20.512,57 € |
12 Jahren | 41.846,40 € | 47.042,52 € |
18 Jahren | 68.189,69 € | 81.355,04 € |
24 Jahren | 98.967,64 € | 125.733,16 € |
Selbstinvestitionen | 72.000 € | 72.000 € |
Erzielte Rendite | 29.967,64 € | 53.733,16 € |
Besonders bei längerem Anlagehorizont werden die Unterschiede in den Kosten deutlich. Nach 24 Jahren sind bei ETFs 23.765,52 € mehr Rendite möglich als bei aktiv gemanagten Fonds mit durchschnittlichen Kosten von 2,26 % p. a.
ETFs sind börsengehandelte Indexfonds – das bedeutet, dass sie einen schon bestehenden Index nachbilden und nicht aktiv gemanagt werden. Dennoch werden sie verwaltet und das ruft Kosten hervor. In den Verwaltungsgebühren sind insbesondere Personalkosten und Softwarekosten beziehungsweise Betriebskosten enthalten. Die Personalkosten sind zwar bei weitem nicht so hoch wie bei Investmentfonds mit ihrem aktiven Fondsmanagement, aber sie sind eben doch vorhanden.
Es ist nicht so, dass man einen ETF einmal erschafft und dann ist er performant immer da. Es braucht immer noch Personal, das sich um die Produkte kümmert. Softwarekosten entstehen dadurch, dass es smarte Computersysteme braucht, um den entsprechenden Index abzubilden und quasi zu imitieren. Auch andere Kosten, die beispielsweise für Wirtschaftsprüfer und Revisionen anfallen, sind in dieser Position enthalten.
ETFs und ETF-Sparpläne investieren in Wertpapiere, die sich aber nicht beim ETF-Anbieter direkt befinden, sondern im Depot einer entsprechenden Depotbank. Für dieses Depot fallen recht wahrscheinlich Gebühren an, die also ebenso in der TER enthalten sind. Fondsgesellschaften – und somit auch ETF-Anbieter – sind verpflichtet, die Wertpapiere als Sondervermögen woanders als bei sich selbst aufzubewahren.
Es ist nicht erlaubt, einfach so einen ETF aufzusetzen und einen Index nachzubilden. Wer beispielsweise den DAX oder MSCI World als Index nachbilden möchte, hat dafür Lizenzen zu erwerben. Diese sind mal teurer und mal preiswerter, je nach Index. Die Kosten fließen in jedem Fall aber auch mit in die TER ein.
Wenn ETFs einen Index beispielsweise physisch nachbilden, dann kaufen und verkaufen sie im identischen Verhältnis die Titel, die auch im Index vertreten sind. Sollte eine synthetische Replikation stattfinden, dann stellen sie ein individuelles Portfolio aus Derivaten zusammen. Derivate sind solche Wertpapiere, deren Preis sich von anderen Wertpapieren ableitet. So oder so entstehen Transaktionskosten oder auch Handelskosten für den Kauf und Verkauf von einzelnen Titeln. Sie sind der stärkste Kostenfaktor bei einem ETF. Denn insbesondere bei Indizes mit vielen Titeln und hohem Handelsvolumen können die Transaktionskosten stark zunehmen. Deshalb bilden nicht alle ETFs ihren Index eins zu eins ab. Und weil sich die effektiven Transaktionskosten kaum vorhersehen lassen, sind sie in der TER auch nicht enthalten.
Kommen wir noch einmal expliziter zur synthetischen Replikation eines Index und damit zu Swap-ETFs. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen Index nicht physisch mit den tatsächlichen Wertpapieren im Index abbilden, sondern nur dessen Rendite künstlich über den Kauf und Verkauf von Derivaten herstellen. Das funktioniert beispielsweise mit Swaps. Swaps sind Tauschgeschäfte zwischen zwei Vertragspartnern, mit deren Hilfe die Rendite eines Index nachgebildet werden kann. Gebühren und Differenzen, die dabei auftreten, sind nicht in der TER enthalten.
Die Tracking-Differenz ist direkt mit den Transaktionskosten verbunden. Dabei handelt es sich aber nicht etwa um einen Fehler, dass der ETF den Index hinsichtlich der Titel falsch abbildet. Sondern es handelt sich um eine Differenz zwischen der Rendite des ETFs und der Rendite des Index. Ein Wertpapier-Index ist eine Zusammenstellung von Wertpapieren ohne Transaktionskosten. Erst ETFs machen einen Index handelbar. Das bedeutet, es ist ganz normal, dass die Wertentwicklung von ETFs leicht vom Index abweicht. Durch eine Begrenzung der Transaktionskosten kann die Tracking-Differenz aber gering gehalten werden.
Vor allem bei physisch nachbildenden ETFs (sie kaufen dieselben Titel wie der Index) können hinsichtlich der Tracking-Differenz Probleme auftreten. Der ETF hat etwa bei einer Eins-zu-eins-Replikation jeden Titel dazuzukaufen oder auszutauschen, den auch der Index dazu kauft oder austauscht. Je mehr Transaktionen erforderlich sind, desto höher sind die Transaktionskosten. Und durch diese kann sich der ETF recht schnell vom Kurs des Index entfernen. ETFs und ETF-Sparpläne haben die Kosten auf ein Minimum zu reduzieren, um so nah wie möglich an die Rendite des nachzubildenden Index herankommen zu können.
Deshalb ist es üblich, dass viele ETFs und Indexfonds entweder voll synthetisch nachbilden – also als Swap-ETF einen Renditetausch durchführen – oder dass sie den Index nur sampeln. Sampeln bedeutet, dass der ETF den Index zwar physisch nachbildet, aber nur die wesentlichen Titel kauft, die den Kurs des Index in erster Linie bestimmen. Die vielen kleinen Titel lässt man außen vor und ersetzt sie teils mit anderen individuellen Titeln oder Derivaten, also solchen Wertpapieren, deren Preis sich von anderen Wertpapieren ableitet.
Hinweis: Sämtliche ETFs und Indexfonds in den Portfolios werden physisch repliziert. Es finden bei der Vermögensverwaltung von WeltSparen also keinerlei Swap-Geschäfte statt, die die Transaktionskosten erhöhen könnten.