Gehen wir noch einmal mehr auf den Unterschied zwischen aktiven Fonds und ETFs ein. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich hinsichtlich dessen, wie sie verwaltet werden. Während bei aktiven Fonds hinter allen Investitionen ein Fondsmanagement sitzt, das versucht, den Markt zu übertreffen, arbeiten ETFs automatisiert. Sie bilden mithilfe der physischen oder synthetischen Replikation einen bestehenden Index nach und möchten so eine sehr ähnliche Rendite wie der Index selbst erreichen.
Das wirkt sich auf die Kosten aus. Aktiv gemanagte Investmentfonds rufen durchschnittlich 2,26 % Gebühren im Jahr auf. Das kommt insbesondere durch das Fondsmanagement zustande. Passive ETFs und Indexfonds rufen wiederum deutlich niedrigere Kosten auf – so umfassen die Gesamtkosten der Vermögensverwaltung durchschnittlich nur 0,59 % im Jahr.
Stellen wir beide nebeneinander:
ETF und Fonds sind beide thesaurierend, sie reinvestieren erzielte Renditen also immer wieder, statt sie auszuzahlen.
Fonds mit durchschn. Gebühren von 2,26 % p. a. | ETF mit durchschn. Gebühren von 0,59 % p. a. | |
---|---|---|
Kontostand nach 1 Jahr | 1.825,84 € | 1.840,95 € |
Kontostand nach 6 Jahren | 11.710,16 € | 12.286,77 € |
Kontostand nach 12 Jahren | 25.418,71 € | 28.235,75 € |
Kontostand nach 18 Jahren | 41.466,74 € | 49.288,27 € |
Kontostand nach 24 Jahren | 60.253,45 € | 76.188,64 € |
Selbst-Investitionen | 43.200 € | 43.200 € |
Erzielte Rendite | 17.053,45 € | 32.988,64 € |
Auffallend ist bei der Tabelle vor allem, dass sich die Rendite erst in den späteren Jahren immer deutlicher unterscheidet. In den ersten Jahren sind die Unterschiede wiederum kaum zu bemerken. Am Ende der 24 Jahre kann man festhalten: Unter gleichen Bedingungen hinsichtlich der Rendite erzielte der ETF mit 32.988,64 € statt 17.053,45 € ein fast doppelt so gutes Ergebnis wie der aktive Fonds.
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Doch die Differenzen können noch mehr Gründe haben.
Beim Samplen sind die Unterschiede beispielsweise kaum zu vermeiden, weil nicht alle Wertpapiere des Index auch im ETF enthalten sind.
Bei ausschüttenden ETFs kommen noch Barbestände bis zum Auszahlen dazu, die sich auf die Differenz auswirken können.
Ein dritter Punkt kann die Wertpapierleihe sein. Mitunter optimieren ETF-Anbieter die Einnahmenseite, indem sie Wertpapiere an Großinvestoren verleihen. Diese Einnahmen können sich positiv auf die Differenz auswirken. Hinter der Wertpapierleihe steht das Prinzip, dass die leihenden Investoren innerhalb des Leihzeitraums durch den Verkauf und Kauf der Wertpapiere Gewinne erzielen.
Bei synthetischen ETFs – also Swap-ETFs – sind es die potenziellen Rendite-Differenzen, zu denen es beim Renditetausch kommen kann. Mehr dazu lesen Sie im Artikel zu den Swap-ETFs.