ETFs: Vorteile und Nachteile börsengehandelter Indexfonds

<span style='font-size: 11pt;'>Überblick über Chancen und Risiken von Exchange Traded Funds</span>

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Das Wichtigste in Kürze
  • ETFs: Passive Exchange Traded Funds sind börsengehandelte Fonds, die die Wertentwicklung eines Index – beispielsweise des DAX oder des MSCI World – automatisch abbilden. Sie können sich insbesondere für eine langfristige Geldanlage eignen und bieten Zugang zu unterschiedlichen Märkten.

  • Vorteile: ETFs haben niedrige Gebühren, wenn sie passiv verwaltet werden und bieten eine breite Streuung über verschiedene Wertpapiere. Zudem sind sie flexibel handelbar und ermöglichen Transparenz durch tägliche Veröffentlichung der Fondszusammensetzung.

  • Nachteile: Kursschwankungen sind bei ETFs aufgrund Marktgegebenheiten möglich, wodurch Anleger das Risiko der Wertentwicklung tragen. Zudem können bei einigen ETFs versteckte Kosten durch den Handel oder komplexe Strukturen wie Swap-ETFs entstehen.

Was ist ein ETF?

Ein ETF, kurz für Exchange Traded Fund, ist ein börsengehandelter Fonds. Bei einer passiven Anlagestrategie bilden ETFs die Wertentwicklung eines bestimmten Indexes – wie beispielsweise des DAX, den MSCI World oder S&P 500 – ab. ETFs ermöglichen es, mit einer einzigen Anlage in eine Vielzahl von Wertpapieren zu investieren, was eine breite Diversifikation schafft. Da sie an der Börse gehandelt werden, können ETFs wie Aktien flexibel gekauft und verkauft werden. Bevor Anteile an ETFs erworben werden, können sich Anleger über die Vor- und Nachteile der passiven Fonds informieren, um die Geldanlage zu wählen, die zu den persönlichen Zielen sowie der individuellen Risikobereitschaft passt.

Vorteile: Was zeichnet ETFs aus?

Besonders die Kombination aus Kosteneffizienz, Flexibilität und breiter Diversifikation hebt ETFs von anderen Anlageformen ab. Zudem bieten sie eine transparente Möglichkeit, in unterschiedliche Märkte zu investieren. Die Vorteile von ETFs im Überblick:

Transparenz

Wenn sich passive ETFs an bestehenden Indizes orientieren und deren Wertentwicklung nachbilden, ist es jederzeit ersichtlich, wie sie sich zusammensetzen. Dann nutzen sie die physische Replikation und beinhalten dieselben Wertpapiere wie der Index. Bei der synthetischen Replikation ist das weniger einfach nachvollziehbar, da ein Tausch von Renditen mit einem Partner mittels Derivaten stattfindet, um die Wertentwicklung des Index abzubilden.

Anders verhält es sich bei aktiven Investmentfonds. Dort wissen Anleger in der Regel kaum zu jedem Zeitpunkt, welche Titel zu welchen Anteilen vertreten sind. Denn die Fondsgesellschaften teilen derartige Informationen lediglich zu bestimmten Stichtagen.

Jederzeit handelbar

Ein weiterer Vorteil von ETFs ist deren hohe Liquidität am Markt. Die Anteile an Exchange Traded Funds werden direkt an der Börse gehandelt. Demzufolge können sie während der Handelszeiten jederzeit zum aktuellen Wert gekauft und verkauft werden. Dadurch kann flexibel auf Marktbewegungen reagiert werden. Im Vergleich dazu sind aktive Fonds in der Regel lediglich einmal täglich handelbar, da ihre Kurse erst nach Börsenschluss berechnet werden. Wiederum anders sieht es bei aktiven Immobilienfonds aus. Hier bestehen Haltefristen, weshalb die Anteile erst nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne wieder verkauft werden können.

Effiziente Kostenstruktur

ETFs zeichnen sich durch eine besonders kosteneffiziente Struktur aus, wenn sie passiv verwaltet werden und die Wertentwicklung eines Index automatisch nachbilden. Dadurch entfallen hohe Verwaltungskosten und Gebühren eines Fondsmanagements, die bei aktiv gemanagten Fonds häufig anfallen. 

Beim Kauf von ETFs können sich Anleger in der Regel den Ausgabeaufschlag ersparen, da die Anteile an der Börse erworben werden. Bei aktiven Investmentfonds kann der Ausgabeaufschlag bis zu 5 % der Investitionssumme betragen.

Die laufenden Gesamtkosten bei ETFs sind zudem in der Regel geringer als bei aktiven Fonds. Für die digitale Vermögensverwaltung von WeltSparen fallen lediglich Gesamtkosten von durchschnittlich 0,59 % im Jahr an. Die laufenden Gesamtkosten für aktive Mischfonds umfassen hingegen etwa 2,26 % im Jahr.

Diversifikation

ETFs ermöglichen eine breite Diversifikation, da sie in der Regel einen gesamten Markt, eine Region oder einen Sektor abbilden. Mit einer einzigen Anlage können Anleger ihr Kapital auf Hunderte oder sogar Tausende von Wertpapieren streuen, wodurch das Risiko einzelner Wertminderungen reduziert wird. Diese Streuung bei ETFs bietet den Vorteil, dass regionale, sektorale oder unternehmensspezifische Risiken deutlich geringer ausfallen.

Im Vergleich dazu sind beispielsweise Geldanlagen in einzelnen Aktien stark auf ein Unternehmen konzentriert, wodurch das Risiko von Wertschwankungen durch unternehmensspezifische Entwicklungen steigt. ETFs bieten damit eine einfachere Möglichkeit, ein breit gestreutes Portfolio aufzubauen, ohne jede Aktie einzeln zu kaufen.

Absicherung vor Insolvenz

Rechtlich betrachtet stellen ETFs einen Teil des Sondervermögens der dahinterstehenden Fondsgesellschaften dar. Das bedeutet, dass die Fondsgesellschaft das Geld separat vom eigenen Vermögen verwahrt. Sollte eine Gesellschaft insolvent gehen, bleibt zum Vorteil des Anlegers das Sondervermögen davon unberührt. Das Geld der ETF-Anleger ist daher für den Fall einer Zahlungsunfähigkeit abgesichert.

Weitere Vorteile von ETFs

Zusätzlich zu den grundlegenden Vorteilen können ETFs durch weitere Eigenschaften überzeugen, die sie zu einer vielseitigen Anlageform machen. Dazu zählen:

  • Automatische Wiederanlage von Erträgen
    Thesaurierende ETFs legen Renditen automatisch wieder an. Dies fördert den Zinseszinseffekt und unterstützt den langfristigen Vermögensaufbau.

  • Breiter Marktzugang
    ETFs ermöglichen es, in schwer zugängliche Märkte – wie beispielsweise Schwellenländer, spezielle Branchen oder alternative Anlageklassen – zu investieren. Dies eröffnet Anlegern die Möglichkeit, global zu diversifizieren und von verschiedenen Wachstumschancen zu profitieren.

  • Einfachheit und Verständlichkeit
    Besonders für
    ETF-Anfänger ist der Zugang zu passiven ETFs meist einfacher als zu vielen aktiv gemanagten Produkten oder Aktien, da sie einen Index nachbilden und von komplexen Strategien absehen.

  • Als Sparpläne nutzbar
    ETFs können flexibel im Rahmen von Sparplänen genutzt werden, was besonders für den langfristigen Vermögensaufbau attraktiv sein kann. Anleger haben die Möglichkeit, regelmäßig Beträge in einen
    ETF-Sparplan zu investieren und so von einem Durchschnittskosteneffekt zu profitieren. Denn bei Schwankungen des Marktes können mehr Anteile zu günstigeren Kursen erworben werden. Im Vergleich zu Einmalanlagen bieten ETF-Sparpläne den Vorteil, dass kontinuierlich investiert wird. Es reichen sogar für die Investition kleine Summen aus, was den Zugang zu den Kapitalmärkten erleichtert. Mit einem Sparplan der digitalen Vermögensverwaltung von WeltSparen können bereits ab 50 € monatlich ETF-Portfolios bespart werden.

Erzielen ETFs mehr Rendite als aktive Fonds?

Im Wesentlichen unterscheiden sich passive ETFs und aktive Fonds hinsichtlich ihrer Handelbarkeit und der Verwaltung. Während bei aktiven Fonds hinter allen Investitionen ein Fondsmanagement tätig ist, das versucht, den Markt zu übertreffen, arbeiten passive ETFs automatisiert. Sie bilden mithilfe der physischen oder synthetischen Replikation die Wertentwicklung eines bestehenden Index nach und zielen darauf ab, eine sehr ähnliche Rendite wie den Index selbst zu erreichen.

Passive ETFs wirken sich positiv auf die Kosten aus. Aktiv gemanagte Investmentfonds erheben durchschnittlich 2,26 % Gebühren im Jahr. Das kommt insbesondere durch das Fondsmanagement zustande. Passive ETFs und Indexfonds weisen wiederum deutlich niedrigere Kosten auf – so umfassen die Gesamtkosten der Vermögensverwaltung durchschnittlich 0,59 % im Jahr. 

Ein Beispiel zeigt, wie sich die Kosten von ETFs im Vergleich zu den Kosten für aktive Indexfonds auf die Gesamtrendite auswirken. Für das Beispiel wird von folgenden Werten ausgegangen:

  • Monatliche Rate des Sparplans: 150 €

  • Anlagedauer: 24 Jahre

  • Durchschnittliche Rendite: circa 5 % p. a.

  • Die Geldanlage ist thesaurierend

Gegenüberstellung der erzielten Rendite in Abhängigkeit der Kosten

Fonds mit durchschn. Gebühren von 2,26 % p. a.
ETF mit durchschn. Gebühren von 0,59 % p. a.

Kontostand nach 1 Jahr

1.826,72 €

1.843 €

Kontostand nach 6 Jahren

11.739,07 €

12.351,23 €

Kontostand nach 12 Jahren

25.545,17 €

28.352,80 €

Kontostand nach 18 Jahren

41.782,26 €

49.083,56 €

Kontostand nach 24 Jahren

60.878,41 €

75.941,20 €

Selbst-Investitionen

43.200 €

43.200 €

Erzielte Rendite

17.678,41 €

32.741,20 €

Der Vergleich zeigt, dass in den ersten Jahren die Unterschiede kaum zu bemerken sind. Nach 24 Jahren kann jedoch festgehalten werden, dass unter den gleichen Bedingungen der ETF mit 32.741,20 € statt 17.678,41 € eine fast doppelt so hohe Rendite wie der aktive Fonds erzielt.

Wer kosteneffiziente, durchschnittliche Gebühren von 0,59 % im Jahr nutzen möchte, kann mit der digitalen Vermögensverwaltung von WeltSparen von attraktiven Renditechancen profitieren. Dabei wird eine von vier Strategien mit verschiedenen Risikoklassen gewählt. Sie unterscheiden sich darin, wie hoch die prozentualen Anteile an Aktien und Anleihen sind.

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Globale und diversifizierte Portfolios

Die Portfolios der digitalen Vermögensverwaltung investieren Ihr Vermögen breit gestreut. Das heißt für Sie, dass Sie mit nur einem Portfolio von den globalen Aktien- und Anleihenmärkten profitieren.

Dabei folgt unser Anlageteam einer Strategie, in die 50 Jahre führender Finanzforschung eingeflossen sind.

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Nachteile: Welche Risiken haben ETFs?

Selbst wenn ETFs viele Vorteile bieten, gibt es Aspekte, die bei der Entscheidung für eine Geldanlage berücksichtigt werden können. Wie bei jeder Form der Geldanlage am Kapitalmarkt bestehen bei ETFs ebenfalls Risiken. Zu den potenziellen Herausforderungen von ETFs zählen:

Herdentrieb

ETFs gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Mittlerweile ist ihr Volumen so groß, dass sie Kursbewegungen an der Börse verstärken können. Kommt es beispielsweise zu Kursabfällen bei den in den Indizes enthaltenen Titeln, so kann der Abwärtstrend durch den Verkauf von Anteilen am ETF beschleunigt werden. Verkaufen Anleger in solch einer Phase, kann dies mit Wertminderungen einhergehen. 

Ähnlich kann es jedoch mit anderen Fonds der Fall sein: Manche aktiv gemanagte Fonds folgen zu großen Teilen einem Index und weichen lediglich geringfügig davon ab, weswegen es bei diesen traditionellen Fonds ebenso zu dieser Art von Schwankungen kommen kann.

Wechselkursrisiko

Mit ETFs kann weltweit in verschiedene Indexfonds investiert werden. Sind andere Währungen als der Euro involviert, sind beim Kauf und Verkauf von Anteilen die Wechselkurse zwischen Euro und der anderen Währung zu beachten. Sie können die Rendite stärken oder mindern.

Langfristige Geldanlage

Einer der Vorteile von ETFs ist, dass sie jederzeit gekauft und verkauft werden können. Jedoch ist gleichzeitig zu beachten, dass ETFs in der Regel für eine Anlagedauer von mehreren Jahren ausgelegt sind. Ein vorschnelles Abstoßen der Anteile bei kleinsten Kursentwicklungen kann die Rendite mindern. Wenn die Anteile idealerweise über mehrere Jahre gehalten werden, kann sich das – insbesondere bei thesaurierenden ETFs – positiv auswirken.

Tracking-Differenz

Bei der Tracking-Differenz (Abweichung) handelt es sich um die Abweichung der Wertentwicklung eines ETFs vom eigentlichen Index. Eine Tracking-Differenz tritt insbesondere bei physisch replizierenden ETFs auf, die den Index entweder vollständig oder teilweise nachbilden. 

Bei der vollständigen Replikation werden alle Titel des Index in der gleichen Gewichtung gehalten, während bei der partiellen Replikation lediglich eine Auswahl der Titel abgebildet wird. Verändert sich der Index hinsichtlich seiner Titel und deren Gewichtungen, so hat der ETF diese Veränderungen zeitnah und möglichst exakt umzusetzen, damit die Abweichung minimiert wird. Dabei entstehen Transaktionskosten – einer der wesentlichen Gebührenpunkte bei ETFs. Werden die Kosten zu hoch, kann sich der Wert des ETFs anders als der des Index entwickeln.

 Die Differenzen können weitere Gründe haben:

  • Die Unterschiede sind generell kaum zu vermeiden, da lediglich ein Teil aller Wertpapiere des Index gleichzeitig im ETF enthalten sind.

  • Bei ausschüttenden ETFs kommen Barbestände bis zum Auszahlen hinzu, die sich auf die Differenz auswirken können.

  • Ein möglicher Grund kann die Wertpapierleihe sein. Mitunter optimieren ETF-Anbieter die Einnahmenseite, indem sie Wertpapiere an Großinvestoren verleihen. Diese Einnahmen können sich positiv auf die Differenz auswirken. Hinter der Wertpapierleihe steht das Prinzip, dass die leihenden Investoren innerhalb des Leihzeitraums durch den Verkauf und Kauf der Wertpapiere Gewinne erzielen.

  • Bei synthetischen ETFs (Swap-ETFs) kann es durch den Renditetausch zu potenziellen Differenzen bei der Rendite kommen.

Trotz der genannten Risiken bieten ETFs eine vielseitige und zugängliche Möglichkeit, in die Kapitalmärkte zu investieren. Ihre Kombination aus Kosteneffizienz, Flexibilität und breiter Diversifikation kann sie zu einer attraktiven Anlageoption machen. Mit einer klaren Strategie und einem langfristigen Anlagehorizont können ETFs dazu beitragen, Vermögensziele gewinnbringend zu erreichen. Mit der digitalen Vermögensverwaltung von WeltSparen können Anleger in eine global diversifizierte und kostengünstige Portfoliolösung investieren, mit der sie benutzerfreundlich an der Wertentwicklung der Kapitalmärkte teilnehmen können.

Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Historische Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Wertentwicklung. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.

Seitenübersicht
  • Was ist ein ETF?

  • Vorteile: Was zeichnet ETFs aus?

  • Erzielen ETFs mehr Rendite als aktive Fonds?

  • Nachteile: Welche Risiken haben ETFs?

  • Was ist ein ETF?

  • Vorteile: Was zeichnet ETFs aus?

  • Erzielen ETFs mehr Rendite als aktive Fonds?

  • Nachteile: Welche Risiken haben ETFs?