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Definition: Der deutsche Aktienindex – auch DAX 40 oder DAX Performance Index genannt – umfasst die 40 größten deutschen Aktiengesellschaften. Je nach Umsätzen und Börsenwert werden sie unterschiedlich gewichtet.
DAX-ETFs: Mit den Indexfonds auf den DAX kann an der Wertentwicklung der Unternehmen partizipiert werden. Steigen die Kurse der DAX-ETFs, so steigt auch die Rendite – und umgekehrt.
Risiko: Die Verlustrisiken sind beim DAX auf wenige Unternehmen verteilt. Eine Investition in DAX-ETFs kann als Beimischung zu einem breit diversifizierten Portfolio sinnvoll sein.
Der Deutsche Aktienindex (DAX) ist der bedeutendste deutsche Börsenindex und wird von der Deutsche Börse AG berechnet. Er bildet ein Verzeichnis der 40 größten Unternehmen in Deutschland, die an der Börse gehandelt werden (sogenannte Blue Chips), ab. Je nach Marktkapitalisierung werden diese unterschiedlich gewichtet. Derzeit sind Aktiengesellschaften wie SAP, Siemens und Allianz gelistet. Die DAX-Unternehmen repräsentieren insgesamt rund 80 % der gesamten Marktkapitalisierung der börsennotierten Unternehmen Deutschlands, weshalb der DAX auch als deutscher Leitindex bezeichnet wird.
Steigt der Aktienwert der enthaltenen Unternehmen, steigt auch der Wert des DAX. Der Wert der Unternehmen wird dabei über ein Punktesystem abgebildet. Anhand der Punkte lässt sich die Wertentwicklung des DAX ablesen. Zur Einführung des Index wurde der Wert auf 1000 Punkte festgelegt. Aktuell beträgt das Allzeithoch des DAX 18.890,78 Punkte und wurde im Mai 2024 erreicht (Stand: 06.2024).
Erst seit September 2021 umfasst der DAX 40 Unternehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt bestand der Index aus 30 Unternehmen. Neben dem DAX gibt es zudem Indizes, die spezifische Wirtschaftsbereiche abdecken, wie der TecDAX für Technologieunternehmen oder der MDAX und der SDAX für mittlere und kleine Unternehmen.
ETFs sind Fonds, die an der Börse gehandelt werden und bei einer passiven Anlagestrategie die Wertentwicklung eines bestimmten Index – in diesem Fall des DAX – abbilden. Mit einem Investment in den DAX über ETFs kann somit an der Kursentwicklung der enthaltenen Unternehmen partizipiert werden, ohne jede Aktie einzeln zu kaufen. In den meisten Fällen bilden DAX-ETFs den deutschen Aktienindex möglichst genau nach und kaufen die Aktien der enthaltenen Unternehmen mit der gleichen Gewichtung. Hinsichtlich der Gewichtung und Replikation der einzelnen Aktien sowie den Kosten kann es bei den verschiedenen DAX-ETFs allerdings zu Unterschieden kommen. Durch die Investition in 40 Unternehmen wird das Risiko bei der Anlage in DAX-ETFs bereits teilweise gestreut, jedoch konzentriert sich das investierte Vermögen lediglich auf ein Land.
Der DAX setzt sich aus den 40 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes zusammen. Dabei sind Unternehmen aus verschiedenen Branchen enthalten, wie Chemie- und Pharmaunternehmen, Technologieunternehmen, Versicherungen und mehr:
Unternehmen | Branche | Branche |
---|---|---|
SAP | Software | 12,65 % |
Siemens | Elektrotechnik | 8,49 % |
Airbus | Flugzeugbau | 7,56 % |
Deutsche Telekom | Telekommunikation | 6,52 % |
Allianz | Versicherung | 6,11 % |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | Autohersteller | 4,18 % |
Münchener Rück | Versicherung | 3,81 % |
Siemens Healthineers | Chemie- und Pharmaindustrie | 3,62 % |
BMW St | Autohersteller | 3,25 % |
Infineon | Halbleiterindustrie | 2,99 % |
Deutsche Post DHL | Transport | 2,79 % |
BASF | Chemie- und Pharmaindustrie | 2,6 % |
Adidas | Sportartikel | 2,4 % |
Porsche AG Vz. | Autohersteller | 2,08 % |
Deutsche Börse | Börse | 2,05 % |
Beiersdorf | Konsumgüter | 1,99 % |
E.ON | Energieversorgung | 1,95 % |
Daimler Truck | Fahrzeugbau | 1,94 % |
Deutsche Bank | Banken | 1,85 % |
Hannover Rück | Versicherung | 1,65 % |
Bayer | Chemie- und Pharmaindustrie | 1,64 % |
RWE | Energieversorgung | 1,55 % |
Volkswagen Vz | Autohersteller | 1,48 % |
Rheinmetall | Rüstung | 1,4 % |
Vonovia | Immobilien | 1,36 % |
Merck KGaA | Chemie- und Pharmaindustrie | 1,3 % |
Siemens Energy | Energietechnik | 1,24 % |
Commerzbank | Banken | 1,18 % |
Heidelberg Materials | Baustoffe | 1,12 % |
Fresenius | Chemie- und Pharmaindustrie | 0,99 % |
Symrise | Chemie- und Pharmaindustrie | 0,88 % |
Henkel Vz | Konsumgüter | 0,82 % |
MTU Aero Engines | Maschinenbau | 0,76 % |
Continental | Autozulieferer | 0,74 % |
Brenntag | Chemie- und Pharmaindustrie | 0,61 % |
Covestro | Chemie- und Pharmaindustrie | 0,55 % |
Qiagen | Chemie- und Pharmaindustrie | 0,55 % |
Sartorius Vz | Chemie- und Pharmaindustrie | 0,52 % |
Porsche Vz | Autohersteller | 0,45 % |
Zalando | Einzelhandel | 0,37 % |
(Stand: 06.2024)
Bei der Geldanlage kann es sinnvoll sein, das Vermögen möglichst breit auf verschiedene Länder, Branchen und Währungen zu streuen. Dadurch, dass DAX-ETFs in 40 Unternehmen verschiedener Branchen investieren, ist eine gewisse Risikostreuung bereits vorhanden. Allerdings sind die Unternehmen auf ein einziges Land, nämlich Deutschland, konzentriert. Bei einem Rückgang der deutschen Wirtschaft besteht daher ein erhöhtes Risiko von Verlusten. Deshalb kann es sinnvoll sein, DAX-ETFs in ein breit diversifiziertes ETF-Portfolio als Beimischung hinzuzufügen, um an der Kursentwicklung der größten deutschen Unternehmen teilzuhaben.
Welche Unternehmen in den DAX aufgenommen werden oder ausscheiden, entscheidet die Deutsche Börse AG. Für die Aufnahme haben Unternehmen einige Voraussetzungen zu erfüllen:
Listing im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse
Streubesitz von mindestens 10 %
Juristischer Sitz oder operativer Hauptsitz in Deutschland
Zwei Jahre positives EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter) nachweisen
fortlaufender Handel auf Xetra (Exchange Electronic Trading = Handelsplatz der Frankfurter Wertpapierbörse)
mindestens 30 Handelstage seit Erstnotiz
Einreichung von Jahresabschlüssen, Halbjahresberichten und Quartalszahlen
Erfüllung bestimmter Voraussetzungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in Bezug auf Prüfungsausschüsse
Auch ausländische Unternehmen können in den DAX aufgenommen werden. Hierzu benötigen sie ihren juristischen Hauptsitz in einem EU- oder EFTA-Land oder einen operativen Hauptsitz in Deutschland.
Die Unternehmen werden im DAX nicht gleich stark gewichtet. Die Gewichtung ist von der Marktkapitalisierung und dem Börsenumsatz abhängig. Dabei gilt: Je höher die Gewichtung ist, desto stärker ist der Einfluss auf die Entwicklung des Indizes. Grundlage für die Marktkapitalisierung bilden die frei handelbaren Aktien, der sogenannte Streubesitz. Laut Vorgabe haben sich mindestens 10 % der Unternehmensaktien in Streubesitz zu befinden.
Damit sich kurzfristige Kursänderungen nicht direkt auf die Zusammensetzung des DAX auswirken, werden Änderungen von der Deutschen Börse vierteljährlich aufgenommen. So kommt es auch dazu, dass Unternehmen im Laufe der Zeit ausgetauscht werden.
Für Deutsche besteht ein besonderes Risiko bei Investitionen in DAX-ETFs. Als Home Bias wird das Phänomen bezeichnet, dass Anlegerinnen und Anleger dazu neigen, in ihren Heimatmarkt zu investieren. Hierdurch besteht jedoch die Gefahr von höheren Verlusten bei negativen Wertentwicklungen. Personen, die in Deutschland leben und arbeiten, sind bereits in vielen Bereichen von der wirtschaftlichen Lage des Landes abhängig. Die Entwicklung von Gehältern, das Angebot von Arbeitsplätzen und staatliche Leistungen können die eigene finanzielle Situation beeinflussen. Bei einer negativen Entwicklung der deutschen Wirtschaft können sich diese Punkte verschlechtern und der DAX zusätzlich sinken. In diesem Fall verringert sich durch die negative Wertentwicklung des DAX ebenfalls das persönliche Vermögen. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Anlage in ETFs breit zu streuen und DAX-ETFs als Beimischung in ein diversifiziertes Portfolio aufzunehmen.
Für DAX-ETFs können zwei verschiedene Replikationsmethoden genutzt werden. Physisch replizierte ETFs kaufen und verkaufen die zugrundeliegenden Aktien des Index gemäß der originalen Gewichtung. Hier besitzt der ETF-Anbieter die Aktien der 40 DAX-Unternehmen in physischer Form. In manchen Fällen kann es vorkommen, dass nicht alle Aktien der DAX-Unternehmen gekauft werden, sondern lediglich die Aktien mit einer hohen Gewichtung.
Synthetisch replizierte ETFs hingegen kaufen die Aktien des Indizes nicht. Bei der synthetischen Replikation kommen sogenannte Swap-ETFs zum Einsatz. Hier schließt der ETF-Anbieter einen Vertrag mit einem Finanzinstitut ab, das im Tausch für eine Gebühr die Rendite des deutschen Aktienindex liefert.
Kosten
Anhand der Total Expense Ratio (TER) – der Gesamtkostenquote – lassen sich unterschiedliche Indexfonds auf den DAX vergleichen. In der TER werden allerdings nicht alle Kosten berücksichtigt. Umfassend ist der Total Cost of Ownership (TCO), der auch Handelskosten, Steuern, Swap-Kosten und sonstige Kosten und Erträge einkalkuliert.
Ausschüttung
Wie andere ETFs auch werden DAX-ETFs zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs unterschieden. Bei ausschüttenden DAX-ETFs werden in regelmäßigen Abständen Dividenden ausgezahlt. Von thesaurierenden Fonds spricht man, wenn Dividenden nicht ausgezahlt, sondern reinvestiert werden. So können Anlegerinnen und Anleger potenziell von einem Zinseszinseffekt profitieren.
Berechnung
In der Regel wird der DAX als Performance-Index notiert. Dabei fließen Dividenden und sonstige Einnahmen in die Berechnung mit ein. Da andere Indizes – wie beispielsweise der britische FTSE – normalerweise als Kursindex beziehungsweise ohne die positiven Effekte der Dividende dargestellt werden, fällt ein direkter Vergleich schwerer.
Mit einem DAX-ETF wird das Risiko zwar breiter gestreut als mit einzelnen Aktien, dennoch bleibt ein Investment in den deutschen Leitindex riskant. Im Vergleich zu anderen ETFs ist das Risiko beim DAX lediglich auf 40 Unternehmen aus Deutschland verteilt. Dabei sind einige Unternehmen gelistet, die in ähnlichen Branchen, wie der Chemie- und Pharmabranche, aktiv sind. Mit einer breiteren Streuung der ETFs kann das Risiko bei der Anlage reduziert werden. Die digitale Vermögensverwaltung kann dabei helfen, die passende Auswahl an breit gestreuten ETFs zu treffen. Basierend auf persönlichen Angaben wählt die Vermögensverwaltung eine Strategie mit Aktienanteilen von 100 %, 70 %, 50 % oder 30 %.
Die Portfolios der digitalen Vermögensverwaltung investieren Ihr Vermögen breit gestreut. Das heißt für Sie, dass Sie mit nur einem Portfolio von den globalen Aktien- und Anleihenmärkten profitieren.
Dabei folgt unser Anlageteam einer Strategie, in die 50 Jahre führender Finanzforschung eingeflossen sind.
Wer lieber eigenständig ein ETF-Portfolio zusammenstellt, hat mit dem ETF Configurator die Wahl aus über 180 ETFs – inklusive DAX-ETFs – verschiedener Branchen und Anlageklassen. Mit wenigen Klicks kann in bis zu zehn ETFs pro Portfolio investiert werden. Dabei sind sowohl Einmalzahlungen möglich als auch die Erstellung eines ETF-Sparplans. Folgende DAX-ETFs stehen im ETF Configurator zur Verfügung:
Anbieter | ETF-Bezeichnung | Laufende Kosten p. a. |
---|---|---|
Deka | Deka MDAX UCITS ETF (Acc) | 0,3 % |
Invesco | Invesco MDAX UCITS ETF (Acc) | 0,19 % |
Vanguard | Vanguard Germany All Cap UCITS ETF (EUR) (Dis) | 0,1 % |
Xtrackers | Xtrackers DAX UCITS ETF 1C (Acc) | 0,09 % |
iShares | iShares Core DAX UCITS ETF (Acc) | 0,16 % |
iShares | iShares TecDAX® UCITS ETF (DE) (Acc) | 0,51 % |
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Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.