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Altersvorsorge: Die Riester–Rente ist eine sichere Altersvorsorge in Form einer lebenslangen Rente. Nach der Ansparphase erhalten Sie die mindestens eingezahlten Beiträge zuzüglich der staatlichen Zulagen (Beitragsgarantie).
Förderung: Der Staat fördert die private Altersvorsorge in Form von Riester–Zulagen. Familien mit Kindern sowie Berufseinsteiger können sich über besondere Vorteile bei der Riester-Rente freuen.
Steuervorteil: Sie können die Riester–Rente in der Steuererklärung geltend machen. In der Ansparphase sind Renten-Beiträge bis zu 2.100 € von der Steuer absetzbar – bei Ehepartnern sogar mehr.
Die Riester-Rente ist allein deshalb von Vorteil, weil sie eine wichtige Ergänzung zur immer weiter sinkenden Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung darstellt. Ein Riester–Vertrag ist besonders aufgrund der staatlichen Förderung in Form von Riester-Zulagen und Steuervorteilen eine wichtige Möglichkeit der zusätzlichen Vorsorge.
Der wichtigste Vorteil der Riester–Rente liegt in der umfassenden staatlichen Förderung in Form von Zulagen und Steuervorteilen. Jeder, der mindestens 4 % seines jährlichen Einkommens in den Riester–Vertrag einzahlt, kann einen Zulagenantrag stellen. Je nach persönlicher Lebenssituation können Riester-Sparer mit unterschiedlichen Zulagen rechnen.
Der Anbieter, für den Sie sich entscheiden, übernimmt darüber hinaus die Schnittstelle zu den Ämtern. Bekommen Sie beispielsweise ein Kind und damit weitere Kinderzulagen, müssen Sie dies nur dem Anbieter mitteilen.
Lohnt sich eine Riester-Rente steuerlich? Riester-Sparer schätzen auch die steuerlichen Vorteile der privaten Altersvorsorge: Sie können Ihre Investitionen in die Riester-Rente mit bis zu 2.100 € im Jahr von der Steuer absetzen. Das Finanzamt verrechnet die Einzahlungen mit dem persönlichen Steuersatz, der durch das jährliche Einkommen bestimmt wird. Davon zieht das Finanzamt die staatlichen Zulagen ab. Der übrigbleibende Betrag wird an den Steuerzahlenden zurückerstattet.
Sobald Sie Ihre Riester–Rente beziehen, wird diese mit Ihrem persönlichen Steuersatz versteuert. Meist ist der Steuersatz im Rentenalter jedoch niedriger als im Erwerbsleben. Dann sinkt auch die Steuerlast auf die Riester-Rente. Das kann ein Vorteil sein.
Zu Beginn der Auszahlungsphase können Sie sich bis zu 30 % der ersparten Gesamtsumme auf einmal auszahlen lassen, ohne den Anspruch auf Zulagen zu verlieren.³ So können Sie sich zum Beispiel schon bei Rentenbeginn lange gehegte Träume erfüllen. Bei Riester–Verträgen, die noch vor dem Jahr 2005 abgeschlossen wurden, können maximal 20 % des angesparten Kapitals ausgezahlt werden.
Beachten Sie aber, dass die Einmalzahlung der Riester–Rente die monatliche Rente reduziert und Sie dieses Einkommen versteuern müssen.
Wenn Sie dauerhaft in Ihre Riester–Rente einzahlen, erhalten Sie eine sichere sowie konstante Rente bis ans Lebensende – ohne Kompromisse. Die Höhe der Rente wird durch verschiedene Faktoren entschieden, unter anderem dadurch, wie viel Sie monatlich einzahlen.
Wird die Riester-Rente staatlich gefördert, bringt sie einen weiteren Vorteil mit sich: Sie ist pfändungssicher. Das bedeutet, das angesparte Kapital darf weder bei einer Privatinsolvenz noch bei Sozialhilfebezug (zum Beispiel Grundsicherung oder Hartz IV) angerechnet werden. Das Risiko, dass Sie zur Auszahlphase weniger erhalten als Sie während der Ansparphase eingezahlt haben, besteht dementsprechend nicht.
Die Nachteile der Riester-Rente als Altersvorsorge im Überblick:
Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Nachteile genauer ein.
Anbieter von Riester-Verträgen müssen bei der Auszahlung der Rente mindestens die eingezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen garantieren können. Doch das ist in Zeiten historisch niedriger Zinsen gar nicht so leicht. Daher nutzen sie Investmentfonds, um die Renditechancen zu steigern. Allerdings müssen Anbieter aufgrund der Risiken die Anlagestrategie auf sichere Anlageklassen auslegen und die Fondsauswahl eingrenzen. Das dämpft die Renditechancen und auch die Aussicht auf eine hohe Zusatzrente. Viele Riester-Verträge lohnen sich daher für Neukunden nicht mehr und immer mehr Anbieter stellen den Vertrieb von Riester ein.
Versicherer und Banken nehmen an, dass Sie auch in der Rente noch viele Jahre leben. Dementsprechend verteilen sie Ihre Rente auf diese Jahre. Sterben Sie aber früh, dann haben Sie eine im Verhältnis zu knappe Rente erhalten. Denn die Auszahlungen aus dem Riester–Vertrag würden die Einzahlungen in diesem Fall nicht übersteigen. In dieser Hinsicht kann es sich lohnen, sich die Sofortrente von bis zu 30 % direkt auszahlen zu lassen. Eine weitere Option bietet der Hinterbliebenenschutz, der die finanzielle Existenz Ihrer Familie absichert.
Da für die Leistungen aus der Riester–Rente im Alter Steuern gezahlt werden müssen, reduziert sich der Ertrag der privaten Altersvorsorge. Diese nachgelagerte Besteuerung der Riester–Rente kann ein Nachteil sein. Jedoch profitieren Riester-Sparer während der Ansparphase von der Steuerersparnis. Deshalb stellt die spätere, nachgelagerte Besteuerung in den meisten Fällen sogar einen Vorteil der Riester-Rente dar. Weil der individuelle Steuersatz durch das niedrigere Einkommen bei den meisten Menschen im Alter geringer ausfällt, werden insgesamt auch weniger Steuern fällig. Es kann jedoch sinnvoll sein, bei der Planung der persönlichen Altersvorsorge die nachgelagerte Besteuerung miteinzubeziehen.
Sterben Riester-Sparer vor der Rente, dann lassen sich alle Investitionen und auch Zuschüsse auf die Riester–Rente eines Ehepartners transferieren. Alternativ kann man auch sofort eine Rente aus dem Kapital erhalten. Ehepartner können noch bis zu einem Jahr nach dem Tod des Partners einen Riester–Vertrag abschließen. Ist kein Ehepartner vorhanden, kann ein kindergeldberechtigtes Kind bis maximal 25 Jahre die Investitionen mit Zulagen erhalten. Nach Vollendung des 25. Lebensjahres erfolgt die Auszahlung der Investitionen nur noch ohne Förderung. Eine Kapitalauszahlung ist ohne Förderung auch an sonstige Erben möglich.
Ein Nachteil der Riester–Rente ist, dass sie üblicherweise nicht während der Rente vererbt werden kann. Um die Vererbbarkeit der Riester–Rente während der Rentenphase möglich zu machen, braucht es einen Hinterbliebenenschutz in Form der Rentengarantiezeit. Ab 85 Jahren ist die Riester–Rente normalerweise nicht mehr vererbbar.
Die Abschlusskosten für einen Riester–Renten–Vertrag sind bei manchen Anbietern hoch und sorgen dafür, dass viele Sparer zunächst mehr Geld verlieren als sie investieren.
Wenn Sie sich dazu entscheiden, den Riester–Vertrag vorab wieder aufzulösen, müssen Sie sämtliche Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen. Auch die eventuell entstandenen Abschlusskosten sind betroffen. Es sei denn, Sie nutzen das Geld beispielsweise zur Finanzierung einer selbst bewohnten Immobilie – in diesem Fall müssen Sie nichts zurückzahlen.
Übrigens: Sie müssen die Zulagen und Steuervorteile auch dann zurückzahlen, wenn Sie Ihren Lebensabend dauerhaft außerhalb der EU lebend verbringen.
Eine Alternative zur Kündigung der Riester–Rente kann die Beitragsfreistellung sein, hier entstehen keine zusätzlichen Kosten oder Kosten.
Übliche Alternativen zur Riester–Rente kann beispielsweise die Rürup-Rente oder private Rentenversicherungen sein. Sie stellen nach individueller Einkommens– und Lebenssituation passende Lösungen zur privaten Altersvorsorge dar. Beim ETF Rürup profitieren Anleger von einer freien Fondsauswahl und garantierten Rentenkonditionen.
Wenn Anleger auf die Beitragsgarantie verzichten, können sie mit dem ETF Rürup von einer freien Fondsauswahl profitieren und bis zu 100 % in Aktienfonds investieren. Das beinhaltet zwar ein Kursrisiko, denn Aktienkurse unterliegen an der Börse ständigen Schwankungen. Aber langfristig können Anleger Schwankungen meist aussitzen und von höheren Renditechancen profitieren. Zusätzlich können Anleger mit dem ETF Rürup jährliche Steuervorteile nutzen und erhalten garantierte Rentenkonditionen.
Betrachtet man die Pro- und Contra-Argumente der Riester-Rente, zeigt sich, dass die Nachteile der staatlichen Förderung überwiegen. Die Riester–Rente ist eine passende Maßnahme für Familien oder Alleinerziehende mit vielen Kindern – oder für jene, die ein niedriges Einkommen haben. Beide können sich über die staatlichen Zuschüsse und den hohen Steuervorteil freuen.
Bereits laufende Riester-Verträge lohnen sich daher ebenso für Beamte sowie Arbeitnehmer. Beim Abschluss von Neuverträgen haben Anleger jedoch aufgrund der niedrigen Zinsen und der Beitragsgarantie langfristig keine attraktiven Renditechancen mehr.
Es kommt also darauf an, was für Sie persönlich relevant ist und aus welchen Perspektiven Sie das Thema betrachten. Grundsätzlich muss jeder selbst beurteilen, ob die Riester-Rente eine für ihn gute oder schlechte Möglichkeit zur Altersvorsorge ist. Möchten Sie beispielsweise mehr investieren und steuerlich absetzen, kann die Rürup-Rente für Sie besser geeignet sein als Riester.