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Was Sie bei der Riester-Rente monatlich bis ans Lebensende erhalten, entspricht der Summe, die sich zum Rentenbeginn auf Ihrem Riester-Konto angesammelt hat und den Rentenkonditionen. Mit einem Riester-Rechner können Sie verschiedene Situationen durchspielen und ein Gefühl für die potenzielle Rente inklusive Rendite bekommen. Dank der Beitragsgarantie erhalten Sie in jedem Fall mindestens Ihre Investitionen und die Zulagen als monatliche Rente.
Wichtige Positionen für die Kapitalvergrößerung: Maßgeblichen Einfluss auf die spätere Höhe der Rente haben Ihre Beträge, die Zulagen, die erwirtschaftete Rendite und Rentenkonditionen, die Gesamtlaufzeit und die Kosten für Ihren Vertrag.
Individuelle Berechnung: Sie können Ihre wahrscheinliche Rente mit einem Riester-Rechner selbst berechnen.
In erster Linie sind es fünf Faktoren, die bestimmen, wie hoch Ihre Riester-Rente später ist.
Neben diesen Hauptfaktoren können noch andere Nebenfaktoren eine Rolle spielen. Hinsichtlich der Rendite wird mit Erfahrungswerten und daraus resultierenden Durchschnittswerten gerechnet.
Zunächst sehen wir uns alle Faktoren einzeln mit je drei Beispielen an. Danach bilden wir drei Beispielsituationen, in denen wir die Faktoren miteinander verzahnen.
Die Investitionen sind noch der einfachste Faktor beim Rechner. Wenn Sie mehr einzahlen, kommt natürlich auch eine höhere Auszahlung zustande. Gehen wir davon aus, dass Sie 40 Jahre in die Riester-Rente einzahlen und dass sich sonst nichts auf die Summe auswirkt:
Tipp: Wieviel Sie in Riester einzahlen, sollte unter anderem auch die zu erwartende gesetzliche Rente bestimmen. Immerhin ist die Riester-Rente dazu da, die im Alter bestehende Rentenlücke zu schließen. Nutzen Sie einen Rechner, um herauszufinden, wie hoch Ihre Rente in etwa sein wird. Oder machen Sie es manuell: Rechnen Sie etwa 45 % Ihres aktuellen monatlichen Einkommens aus und stocken Sie das Resultat bis auf die Summe auf, die Sie später im Monat erhalten möchten.
Sofern Sie „gesetzlich rentenversichert“ oder alternativ „mittelbar förderberechtigt“ sind und ausreichend einzahlen, können Sie verschiedene Zulagen vom Staat erhalten. Ausreichende Investitionen werden als 4 % vom Jahresbruttoeinkommen bis höchstens 2.100 € inklusive der Zulagen definiert. Das nennt sich Mindesteigenbeitrag. Welche Zulagen Sie erhalten können und wie hoch diese sind, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema Riester-Rente Zulagen. Gehen wir wieder davon aus, dass Sie 40 Jahre in die Riester-Rente einzahlen:
Diese Summen – je nachdem, welche zutreffen – rechnen Sie einfach auf die Investitionen obendrauf. Zahlen Sie beispielsweise 200 € im Monat ein und erhalten Sie die 7.000 € sowie die Kinderzulage von 7.500 €, dann umfasst Ihr Rentenkapital 110.500 €. Bei einem Rentenbeginn mit 67 Jahren würde das schon einmal eine monatliche Auszahlung von 395 € hervorrufen.
Tipp: Möchten Sie exakt so viel in Riester einzahlen, wie Sie auch von der Steuer absetzen können? Dann nehmen Sie die Summe von 2.100 € und ziehen Sie alle Zulagen davon ab, die Sie erhalten. Die Differenz ist dann Ihre monatliche Investition. Wenn Sie beispielsweise 175 € als Grundzulage und dann noch eine Kinderzulage von 300 € erhalten, bleiben noch 1.625 €. Das entspricht einer Investition von rund 135 € monatlich.
Bei diesem Punkt wird es spannend. Die Investitionen und die Zulagen lassen sich einfach hochrechnen. Damit ist klar, wie hoch das Rentenkapital nachher sein wird und welche monatliche Rente Sie bekommen. Durch die gesetzlich verpflichtende Beitragsgarantie der Beiträge und Zulagen kann die Fondsauswahl sehr eingeschränkt sein. Die Renditechancen von Riester-Verträge können also gering sein.
Die Zulagen wirken sich natürlich auch auf die Rendite aus. Je höher diese sind, desto höher kann am Ende auch das Rentenkapital werden. Doch auch die Kosten sind relevant.
Einige Fondssparpläne können aktive Investmentfonds nutzen. Diese sind, weil sie aktiv verwaltet werden, deutlich teurer. Durchschnittlich kann man bei aktiven Investmentfonds mit Kosten von 2,26 % im Jahr rechnen. In der folgenden Tabelle vergleichen wir diese Kosten mit einem Riester-Sparplan mit passiven ETFs, dessen Gesamtkosten bei 0,9 % per annum liegen. Bei der Berechnung ziehen wir eine durchschnittliche Rendite von 5 % per annum heran bei einer Laufzeit von 40 Jahren.
Das wirkt sich auf die Rendite aus*:
Zeitraum | Jahreswert bei der Riester-Rente mit Fondssparplan aus aktiven Fonds | Jahreswert bei der Riester-Rente mit Fondssparplan aus passiven ETFs |
---|---|---|
1. Jahr | 2.003,31 € | 2.018,16 € |
5. Jahr | 10.563,98 € | 10.944,69 € |
10. Jahr | 22.610,23 € | 24.300,77 € |
15. Jahr | 36.346,75 € | 40.599,51 € |
20. Jahr | 52.010,68 € | 60.489,26 € |
25. Jahr | 69.872,49 € | 84.761,21 € |
30. Jahr | 90.240,56 € | 114.380,86 € |
35. Jahr | 113.808,72 € | 150.526,44 € |
40. Jahr | 139.951,48 € | 194.635,77 € |
* Risikohinweis: Bitte beachten Sie, dass die Zahlen rein hypothetisch sind und keine reale Situation nachbilden. Sie sind nur zur Illustration da. Der Rechner bezog in diesem Fall Investitionen von 150 € im Monat und die Grundzulage von 175 € im Jahr ein. Historische und prognostizierte Renditen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.
Leider können Anleger von diesem Kostenvorteil keinen Gebrauch mehr machen. Denn aufgrund der Beitragsgarantie müssen Anbieter von Riester-Verträgen ihre ETF-Auswahl einschränken und greifen daher meist zu konservativen Anlagestrategien. Das reduziert die Renditechancen. Viele Anleger haben daher Riester-Verträge mit Fonds aus ihrem Programm genommen.
Wer ohne Beitragsgarantie und mit freier Fondsauswahl privat vorsorgen möchte, muss sich daher nach einer Alternative umsehen. In diesem Fall kann ein Rürup-Vertrag mit Verzicht auf Beitragsgarantie einen Lösungsansatz bieten. Mit dem ETF Rürup investieren Sie mit freier Fondsauswahl, auf Wunsch mit einer Aktienquote von 100 %, und können jährlich von Steuervorteilen profitieren. Mehr dazu erfahren Sie hier:
Zum Schluss sehen wir uns noch die Laufzeit an. Bisher sind wir im Rechner immer von einer Laufzeit von 40 Jahren ausgegangen. Aber was passiert, wenn die Laufzeit deutlich kürzer ist, dadurch, dass man die Riester-Rente erst spät abschließt?
Bei den Investitionen und den Zulagen ist der Effekt linear. Wenn Sie 150 € im Jahr einzahlen, dann sind das 1.800 € im Jahr. Und wenn Sie das nur über einen Zeitraum von 20 statt 40 Jahren machen, zahlen Sie eben nicht 48.000 € ein, sondern 24.000 € . Dasselbe gilt bei den staatlichen Zulagen.
In der letzten Tabelle ist erkennbar, wo Sie nach wie vielen Jahren stehen. Zahlen Sie etwa nur 20 Jahre in die Riester-Rente ein, dann kommt der Rechner bei diesem Beispiel auf eine Endsumme von nur noch rund 52.000 €. Sind es 30 Jahre, dann kommen rund 90.000 € heraus.